Ostern ist ein Fest mit langer Tradition in Deutschland. Gerne kochen und backen die Menschen die leckersten Gerichte zu Ostern. Ebenso gehört das Osternest und der Schokohase dazu. Und kaum wegzudenken sind die bunten Eier. Doch Vorsicht: Nicht immer ist für Verbraucher*innen im Supermarkt und Discounter klar, wo die Eier herkommen.
Unter anderem die Verbraucherzentrale (VZ) Bremen hat bereits vor Jahren einen Bericht dazu verfasst. Das große Problem bei bunten Eiern liegt demnach in der Kennzeichnung. Häufig fehlt der Erzeuger-Code, den man von "klassischen Ei" kennt. Doch warum ist das so? Und was für Bedenken bestehen noch?
Gefärbte Eier zu Ostern: Warum du sie besser nicht kaufen solltest
VZ-Ernährungsexpertin Verena Buffy erklärt: "Bei gefärbten, verzehrfertigen Eiern aus dem Handel müssen dagegen lediglich das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und die Farbstoffe, die zum Färben der Eier verwendet wurden, auf der Verpackung gekennzeichnet sein."
Angaben zur Legehennenhaltung sind damit nur freiwillig. Buffy: "Werden gefärbte Eier lose – also ohne Umverpackung – angeboten, erfährt man nicht einmal das MHD." Bei gefärbten Eiern ohne Haltungskennzeichnung ist, so schreibt es die Verbraucherzentrale Bremen, davon auszugehen, dass diese vermutlich eher aus Käfighaltung stammen.
Was sagt der Code auf Eiern grundsätzlich aus: Eine "0" am Anfang des Codes bedeutet, dass das Ei aus ökologischer Erzeugung stammt. Eine "1" bedeutet Freilandhaltung, "2" steht für Bodenhaltung und "3" für Käfighaltung. Nach der Zahl folgt das Länderkürzel des Herkunftslandes. Die letzten Ziffern kennzeichnen Bundesland sowie Betriebs- und Stallnummer. Inzwischen geben viele Hersteller aber auch zusätzliche Informationen. Hier lohnt es sich vor allem auf Prüfsiegel von unabhängigen Organisationen zu achten, zum Beispiel das "KAT"- Siegel des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen. Dies garantiert, dass die Eier mindestens aus Bodenhaltung stammen. Wer in Sachen Herkunft und Haltungsform auf Nummer sicher gehen möchte, sollte jedoch lieber ungefärbte Bio-Eier kaufen und sie daheim färben.
Prüfsiegel und Code auf Eiern - was bedeutet das?
Doch auch auf diese Weise besteht unter Umständen noch das Problem, dass die männlichen Küken in den Legebetrieben sofort getötet werden. Da sie weder Eier legen, noch besonders viel Fleisch haben, werden sie direkt nach dem Schlüpfen vergast oder geschreddert. Bei den Hühnern der Bruderhahn Initiative Deutschland zum Beispiel dürfen auch die Brüder der Hennen weiterleben. Dort steht das Tierwohl im Vordergrund. Auch die Initiative zeichnet ihre Eier mit einem eigenen Siegel aus.
Ostereier selber färbenEin weiteres Problem bei gefärbten Eiern: die Keimbelastung. Ein Team des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Braunschweig testet ganzjährig Stichproben der bunten Eier. "Rund ein Drittel der Proben, die hier ankommen, sind mit Keimen belastet", berichtet Prüfleiterin Jana Paulsen im NDR. Das heißt nicht, dass ein Drittel der Ware verdorben ist, es gehe den Prüfer*innen um Auffälligkeiten. Doch hochgerechnet sei jedes dreißigste gefärbte Ei ungenießbar.
Laut Paulsen liege das vor allem an einem ausgereizten MHD. Für rohe Eier ist das Datum gesetzlich geregelt. Der maximale Verkaufszeitraum liegt bei 21 Tagen, die maximale Haltbarkeit bei 28 Tagen. Für die Ostereier gibt es keine Vorgaben, die Hersteller können das MHD somit selbst wählen. Dabei werden die Grenzen gerne mal ausgereizt, sagt Paulsen. "Dazu kommt, dass die Eier im Supermarkt meist ungekühlt lagern." Keime hätten es damit leichter, besonders durch Risse in der Schale.
Gefärbte Eier häufiger mit Keimen belastet
Wer dennoch nicht auf bunt gefärbte Ostereier verzichten möchte, sollte Folgendes beachten:
- Haben die Eier einen Riss in der Schale? Hier können Keime leichter eindringen, also lieber Finger weg.
- Wie riechen die Eier? Verdorbene Ostereier kann man am fauligen oder säuerlichen Geruch erkennen.
- Nach dem Kaufen: Lagere die bunten Eier am besten im Kühlschrank, das reduziert die Keimbelastung.
Ist der Eidotter bläulich-grünlich verfärbt, ist das übrigens kein Grund zur Sorge. Die Farbe entsteht, wenn die Eier längere Zeit gekocht werden.
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