• Karfreitag: Welche Bedeutung hat der Feiertag?
  • Bräuche in der Karwoche
  • Gesetzliche Regelungen zum Feiertag in in Deutschland

Der Karfreitag bildet den Höhepunkt der Karwoche und wird als wichtigster Feiertag in der christlichen Kirche angesehen. Laut den Überlieferungen starb an diesem Tag Jesus für die Sünden der Menschen und wurde somit zum Erlöser. Hier erklären wir, welche Bedeutung hinter diesem Feiertag steckt, welche Karfreitags-Bräuche es gibt und welche gesetzlichen Regelungen du beachten solltest. Besonders das Tanzverbot wird immer wieder zum Thema gemacht. 

Welche Bedeutung steckt hinter dem Karfreitag?

Karfreitag gilt als wichtigster Tag des Kirchenjahres und wird in Erinnerung an den Tod Jesu gefeiert. Dabei handelt es sich immer um den Freitag der Osterwoche - nach Gründonnerstag und vor Ostersonntag. Der Tag steht laut der Evangelischen Kirche Deutschland für die Kreuzigung Jesu auf dem Hügel Golgatha bei Jerusalem. Des Weiteren bildet er den Abschluss der Passionszeit - auch Fastenzeit genannt -, die insgesamt sechseinhalb Wochen dauert. Diese Passion beschreibt den Leidensweg sowie das Sterben Jesu.

Für Christen ist der Tod Jesu deshalb so bedeutend, weil so die Ablehnung des "Aufrührers" Jesu durch die Welt verdeutlicht wird. Denn er vertrat religiöse, politische sowie gesellschaftliche Einstellungen, die zu der Zeit unter römischer Herrschaft nicht akzeptiert waren. Zudem wird der Tod Jesu als Erlösung der Welt gesehen - Jesus sei somit für die Menschen und deren Sünden gestorben.

Die Osterwoche, in der auch der Karfreitag liegt, wird ferner auch "Karwoche" genannt und beruft sich auf mehrere wichtige Stationen in den letzten Tagen Jesu. Die Woche startet mit dem Palmsonntag, genau eine Woche vor dem Ostersonntag, und geht über den Gründonnerstag zum Karfreitag über. Samstags folgt Karsamstag, an dem der Grabesruhe gedacht wird. Mit diesem Tag endet auch die Karwoche und es wird an Ostern Jesu Auferstehung gefeiert.

Karfreitag: Das gilt am stillen Feiertag

Karfreitag ist ein gesetzlicher stiller Feiertag in Deutschland. Das bedeutet, dass jegliche Unterhaltungsveranstaltungen verboten sind, wenn sie nicht dem ernsten Charakter des Feiertags entsprechen. Auch Geschäfte sind an Karfreitag geschlossen.


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Bekannt ist das Tanzverbot an Karfreitag, über das mittlerweile jedes Bundesland selbst verfügt. In Bayern sind laut dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration des Weiteren "öffentliche bemerkbare Arbeiten" verboten, die womöglich die Feiertagsruhe stören könnten. Auch öffentliche Musikdarbietungen sind tabu. Schaut man sich die Unterschiede zwischen den Bundesländern an, fällt auf, dass Bayern die mit am strengsten Regelungen bezüglich der stillen Feiertage hat.

Hier gilt das Tanzverbot den kompletten Tag, während Berlin oder auch Bremen diesbezüglich lockerer sind - dort gilt das Tanzverbot von 4 bzw. 6 bis 21 Uhr.

Karfreitag: Warum starb Jesus am Kreuz?

Doch warum genau heißt es "Karfreitag"? Der Begriff "Karfreitag" lässt sich vom althochdeutschen "kara" ableiten, was so viel wie "Trauer", "Kummer" oder "Klage" bedeutet. Und Kreuze sind dabei das ultimativ christliche Symbol, welches zahlreich in jeder Kirche zu finden ist, denn Jesus starb am Kreuz. Doch weshalb genau wurde er nicht auf eine andere Weise hingerichtet? 

In der Antike war das Kreuzigen eine Hinrichtungsmethode, die gang und gäbe war und sich aus dem Erhängen entwickelt hatte. Der Grund dafür ist ein grausamer: Durch das Hängen am Kreuz sollten die Qualen der Menschen verlängert werden. Dafür wurden diese an einen aufrechten Pfahl gebunden oder mit Nägeln an Händen und Füßen daran fixiert.

Im römischen Reich galt diese Hinrichtungsart somit auch als die erbarmungsloseste, denn das Sterben am Kreuz dauerte lange und konnte sich über mehrere Tage erstrecken. Für gewöhnlich verdursteten die Gekreuzigten qualvoll, erstickten durch ihr eigenes Körpergewicht oder starben an Kreislaufversagen. Bevor die Verurteilten gekreuzigt wurden, wurden sie oftmals ausgepeitscht oder geschlagen, was häufig schon vor der Kreuzigung zum Tode führte. Laut der Bibel wurde Jesus mit einer Lanze in die Seite gestochen und so schwer verletzt. Dem Gekreuzigten wurde außerdem saurer Wein (Essig) angeboten, der mit Myrrhe oder Weihrauch angereichert war und betäubend wirken sollte - laut Überlieferungen hat Jesus diesen Trunk abgelehnt.

Karfreitag: Diese Traditionen gibt es in Deutschland

An Karfreitag gibt es Traditionen und Bräuche, die seit jeher gepflegt werden. Eine große Bedeutung hat hierbei das Essen: Traditionell wird an Karfreitag auf Fleisch verzichtet. Das hängt damit zusammen, dass dieser Tag als ein Tag des Verzichts und der Buße zelebriert werden soll.

Als Fleisch-Ersatz hält somit oftmals Fisch her, der zudem als das wohl älteste christliche Symbol gilt. Durch den Verzehr von Fisch soll Jesu gedacht werden. Auf Griechisch wird Fisch nämlich als "ICHTHYS" bezeichnet, was das Akronym von "Iesos CHristos Theou (H)Yios Soter" ist und "Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter" bedeutet. Kennst du übrigens die Bedeutung des Fisch-Symbols auf dem Auto?

Eine weitere Tradition sind Prozessionen: Hierbei handelt es sich um festliche Umzüge, bei denen gebetet und gesungen wird. Bei einer Karfreitagsprozession geht es speziell um das Nachzeichnen des Leidenswegs und des Sterbens Jesu. Auch in Franken werden mehrere Karfreitagsprozessionen veranstaltet, eine der bekanntesten dürfte wohl die Prozession in Lohr am Main sein. Jährlich versammeln sich hier rund 10.000 Menschen, der Umzug gilt als die älteste Prozession in Deutschland. Lese-Empfehlung: Karwoche vor Ostern - woher Bräuche und Traditionen stammen, verraten wir dir in unserem Artikel.

Fazit: Welchen Ursprung hat Karfreitag und welche Bräuche gibt es?

Karfreitag hat seinen Ursprung in der Kreuzigung Jesu, was diesen Tag zum wichtigsten Fest im Kirchenjahr macht. Denn der Tod Jesu wird als Erlösung der Welt beschrieben, durch den die Menschen von ihren Sünden befreit wurden. Der Name des Karfreitags rührt deshalb von der Trauer her, die seine Anhänger empfunden haben.

Wichtige Karfreitags-Traditionen sind der Verzicht auf Fleisch sowie Prozessionen, die den Leidensweg und das Sterben Jesu behandeln. Wer ausgelassen feiern möchte, kann das an Karfreitag vergessen: Jegliche Unterhaltungsveranstaltungen, sofern sie nicht dem ernsten Charakter des Tages entsprechen, sind streng verboten. Allerdings ist die Härte der Durchsetzung von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Zum Weiterlesen: Was es mit dem Gründonnerstag auf sich hat, erfährst du in unserem Artikel.

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