- Handy-Akku selbst tauschen erfordert Spezialwerkzeug und Geschick
- Bei Eigenreparatur erlischt meist die Garantie, Ersatzteile können teuer sein
- Ab 2027 müssen Geräte gemäß EU-Verordnung wechselbaren Akku haben
Der Akkuwechsel bei Smartphones ist nachhaltig und kostensparend, benötigt jedoch Spezialwerkzeug und technisches Geschick. Bei Eigenreparatur erlischt meist die Garantie und Ersatzteile können teuer sein. Offizielle Wechselkits sind selten verfügbar. Ab 2027 müssen Geräte gemäß EU-Verordnung einen wechselbaren Akku haben. Der Austauschprozess ist komplex mit hohem Fehlerpotential.
Kannst du den Akku selbst tauschen?
Bei alten Handys ließ sich der Akku ganz bequem und einfach aus der Rückwand entfernen und austauschen. Das ist leider schon lange nicht mehr möglich, bei iPhones und den meisten Android-Geräten ist der Akku fest eingebaut und meist sogar verklebt.
Zudem lässt sich das Gehäuse nicht mehr einfach so öffnen, dafür braucht es Spezialwerkzeug. Wenn du jedoch ein wenig Fingerspitzengefühl hast, kannst du dir Werkzeug und neuen Akku (achte dabei exakt auf dein Modell) im Internet bestellen und den Akku selbst wechseln.
In der Regel verfällt jedoch deine Garantie, sobald du dein Smartphone selbst öffnest. Prüfe daher zunächst noch, ob es sich beim defekten Akku nicht um einen Garantiefall handelt. Alternativ kannst du den Akku auch beim Fachhändler tauschen lassen, was jedoch schnell 50 bis 100 Euro oder sogar mehr kosten kann.
Notwendiges Werkzeug
Bestelle dir zunächst passendes Werkzeug für den Akkutausch. Normale Schraubzieher passen nicht zu den von den Unternehmen selbst erfundenen Schrauben.
Um den Akku, beispielsweise bei einem iPhone, zu wechseln, musst du zunächst das fest verklebten Display lösen. Der Kleber wird durch Wärme gelöst. Nachdem das Display entfernt ist, folgen eine ganze Reihe weiterer kleiner Schrauben, die ebenfalls alle einen eigenen Schraubenzieher erfordern. Dann liegt der Akku frei und kann ausgetauscht werden.
Du musst nicht zwingend ein Originalbauteil von Apple verwenden, sondern kannst auch auf Batterien von Drittanbietern zurückgreifen. Die Software erkennt jedoch, dass es sich nicht um ein Bauteil von Apple handelt. Laut Erfahrungsberichten ist der eigene Tausch relativ schwierig. Daher solltest du auf gutes Werkzeug setzen und im Zweifel Fachpersonal heranziehen. Schaue dir zusätzlich Tutorials für dein Modell auf YouTube an.
Viele Hersteller wollen Reparaturen verhindern
Offizielle Wechselkits von namhaften Herstellern, wie Apple, gibt es nicht. Auch die Ersatzteile sind teuer und teilweise ist es schwierig, überhaupt an Ersatzteile zu gelangen. Die Hersteller betonen, dass die eigenen Geräte auf Langlebigkeit ausgerichtet sind und daher im besten Fall keine Reparatur benötigen.
Mitte 2023 wurde von der EU eine Verordnung erlassen, dass Batterien in Zukunft leichter austauschbar sein müssen. Zudem müssen Ersatzbatterien geliefert werden, sodass nicht das komplette Gerät ausgetauscht werden muss. Ab 2027 müssen Geräte sogar über einen wechselbaren Akku verfügen.
Bereits 2022 wurden die Ökodesign-Regeln erlassen, die den Herstellern zwei Möglichkeiten lassen: Entweder muss das Smartphone so gestaltet sein, dass Verbraucher den Akku selber wechseln können oder es muss eine gewisse Kapazität gewährleistet werden. Diese baut sich so auf, dass der Akku nach 500 Ladezyklen noch mindestens 83 % und nach 1000 Ladezyklen mindestens 80 % der Ursprungskapazität aufweisen muss.
Fazit: Eine Reparatur ist möglich, aber schwierig
Du kannst deinen Akku selbst wechseln, dazu benötigst du jedoch eine detaillierte Anleitung und das entsprechende Werkzeug. Der Wechsel ist relativ komplex und Fehler können schnell passieren. Zudem geht die Garantie verloren. Du solltest dir deiner Sache also wirklich sicher sein.
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