Die Sondierungsgespräche von CDU, CSU und SPD für eine mögliche Koalition gehen ab Montag, 31. März 2025 weiter. Ein ganz wichtiger Bereich bei den Diskussionen bleibt die Rente – besonders die Rente mit 63. Wie es sich im aktuellen Arbeitspapier AG 05 der Arbeitsgruppe "Arbeit und Soziales" darstellt, wird es diese Rentenmöglichkeit grundsätzlich weiter geben.
In den Unterlagen heißt es: "Ein abschlagsfreier Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren wird auch künftig möglich bleiben." Doch es hagelt Kritik für eine solche Entscheidung. Immer wieder fordern Wirtschaftswissenschaftler die sogenannte Rente mit 63 abzuschaffen. (Das AG 05/Arbeit und Soziales ist unter anderem auch auf der Plattform fragdenstaat.de einzusehen.)
Experten fordern das Aus für die Rente mit 63
Besonders die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, hat ihre Forderung nach einem Ende der abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren immer wieder erneuert. Zuletzt im Dezember 2024 sagte sie gegenüber der Rheinischen Post, dass man diese Möglichkeit "abschaffen" müsste.
Wie inFranken.de berichtet hatte gab es zudem von Professor Jens Boysen-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft ebenfalls im Jahr 2024 schon klare Aussagen dazu, wie eine Abschaffung der Rente mit 63 die Finanzlage des Staates verbessern könnte. Von ganzen 14 Milliarden Euro wart damals die Rede.
Und vom Wirtschaftsweise Martin Werding kam Anfang März 2025 der Vorschlag, dass man die Rente mit 63 einschränken sollte auf eine bestimmte Gruppe der Gesellschaft. Für Werding seien demnach aktuell Versicherte, die die Frührente in Anspruch nehmen, überdurchschnittlich gesund. Sie würden oft noch dringend als Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt gebraucht.
Rente mit 63: Was man wissen sollte
WICHTIG: Wenn man über Rente mit 63 spricht, dann muss man ein paar Dinge wissen. So hat der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, immer wieder betont: "Es gibt keine Rente mit 63 mehr"
Vielmehr gäbe es flexible Übergänge in den Ruhestand. Heil: "Richtig ist, dass die, die 45 Versicherungsjahre voll haben, mit 64, demnächst mit 65 in Rente gehen." Es gehe dabei, um Menschen, die mit 16 Jahren angefangen haben zu arbeiten.
Und der Minister machte weiter klar: "Wer 45 Versicherungsjahre voll hat, der muss auch abschlagsfrei in Rente gehen können." Für alle anderen gilt die Rente mit 67 als gesetzliches Renteneintrittsalter. Erst mit dem neuen Jahr hat sich das Eintrittsalter in die Rente um weitere zwei Monate erhöht.
Aktuelle Zahlen zeigen laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Autozulieferers Continental, dass will mehr als jeder Vierte (27 Prozent) vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden möchte. Der Sozialverband VdK Deutschland hat sich im Zuge der Umfrage für eine faire Diskussion um die Frührente starkgemacht. Gegenüber inFranken.de heißt es dazu: "Zwischen dem Wunsch in Frührente zu gehen und der Notwendigkeit besteht ein großer Unterschied. Der Sozialverband VdK setzt sich dafür ein, dass Menschen, die vorzeitig in Rente gehen müssen, nicht benachteiligt werden."
Auch die Rente mit 63 mit Abschlägen soll verschwinden
Interessant: Neben der Rente für besonders langjährig Versicherte samt der Rente mit 63, muss auch noch die Rente für langjährig Versicherte unterscheiden. Sie gilt nach 35 Versicherungsjahren. Wie die Deutsche Rentenversicherung dazu schreibt, können alle Beschäftigten der Jahrgänge 1949 bis 1963 noch vor ihrem 67. Geburtstag ohne Abschläge in Rente gehen. Die Anhebung des Rentenalters erfolgt wie erwähnt schrittweise. Für alle, die 1964 oder später geboren sind, liegt das Renteneintrittsalter auch nach 35 Beitragsjahren bei 67 Jahren.
Und: Auch im Alter von 63 kann man grundsätzlich in Rente gehen, wenn man Abzüge in Kauf nimmt – von bis zu 14,4 Prozent. Für jeden Monat, den man früher in den Ruhestand gehen möchte, werden bisher 0,3 Prozent abgezogen.
Auch hier soll es zu Veränderungen kommen, schaut man in das Arbeitspapier AG 05 der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales. Dazu heißt es. "Wir werden die Altersgrenze für eine vorzeitige Altersrente für langjährig Versicherte der Altersrente für besonders langjährig Versicherte schrittweise anpassen." Diese Forderung kommt den Unterlagen zufolge aktuell aber nur von der CDU und CSU.
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