Sowohl die Biotonne als auch speziellen Biodünger aus dem Fachhandel kannst du dir sparen, wenn du einen eigenen Komposthaufen hast. Hier lassen sich nicht nur alle Küchen- sowie Gartenabfälle sammeln, sondern du kannst auch hochwertigen Dünger ganz einfach selbst herstellen. Wir erklären dir, wie das funktioniert.

So entsteht Kompost

Achte beim Anlegen deines Kompost auf den richtigen Platz: Der Komposthaufen sollte halbschattig liegen, einen offenen Boden haben, damit Lebewesen einwandern können und gleichzeitig weit genug vom Haus weg sein, wegen des Geruchs. An den Kompost sollte ausreichend Luft gelangen können, daher sollte der Haufen nicht von Wänden umgeben sein. Das Behältnis für deinen Kompost muss immer einen guten Wasser- und Luftaustausch ermöglichen. Es gibt Komposter aus Latten oder aus Drahtgitter, letztere sind ein wenig stabiler. Das Material sollte stets feucht, jedoch nicht nass sein und großflächig ausgelegt werden. Optimal ist eine gute Durchmischung aus verschiedenen Materialien. 

Generell dürfen Abfälle aus dem Garten oder der Küche auf einen Komposthaufen. Dazu zählen:

  • Laub
  • Grünschnitt
  • Rasenschnitt
  • Heckenschnitt
  • Blumen
  • Obst- und Gemüsereste
  • Kartoffelschalen
  • Kaffeesatz

Aber auch Eierkartons, Küchentücher und zerrissene Pappe können in den Kompost gegeben werden. Ebenso ist es bei Holzasche von unbehandeltem Holz und Kleintierstreu. Verzichten solltest du auf die Schalen von Obst und Gemüse. Auch klassische Essensreste, wie Gekochtes oder Gebratenes und Grillkohle sollten nicht auf den Komposthaufen gegeben werden.

So sollte der Kompost geschichtet sein

Sobald der Komposthaufen angelegt ist, beginnt bereits der Abbauprozess. Organische Substanzen werden abgebaut, denn im Kompost leben viele verschiedene Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilze. Sie ernähren sich vom Stickstoff und Kohlenstoff, der im Material vorhanden ist. Daher ist das Verhältnis zwischen Kohlenstoff und Stickstoff besonders wichtig, es sollte bei ungefähr 30:1 liegen. Durch den Abbau erzeugen die Mikroorganismen Wärme, die Temperatur im Komposthaufen steigt auf etwa 50 bis 70 Grad an. Durch die Feuchtigkeit im Komposthaufen können sich die Organismen über den Wasserfilm fortbewegen, sodass die Zersetzung optimal unterstützt wird. 

Achte beim Anlegen des Komposthaufens auf die korrekte Schichtungen: Die unterste Schicht sollte aus Ästen und Reisig bestehen. Darauf folgen Laub, Rasenschnitt und kleine Äste, die oberste Schicht besteht aus Gartenresten sowie Küchenabfällen. Ideal ist es, wenn der Kompost langsam über das Jahr hinweg aufgeschichtet wird, dadurch entsteht keine zu hohe Hitzeentwicklung und die Kaltrotte setzt relativ früh ein. Je nach der Temperatur, die aus der Eigenerhitzung entsteht, spricht man von Heißrotte (bei etwa 60 bis 70 Grad) oder unterhalb dieser Temperatur von Kaltrotte. Nach etwa 10 bis 12 Monaten ist der Kompost fertig. In diesem Zeitraum kannst du das Material ruhig ein bis zweimal umwälzen und später auch sieben. So schichtest du den Komposthaufen:

  • Frühling: Lege die unterste Schicht mit Ästen und Reisig an.
  • Frühsommer: Füge Laub, Rasenschnitt und kleine Äste hinzu.
  • Sommer: Ergänze die oberste Schicht mit Gartenresten und Küchenabfällen.
  • Herbst: Wälze den Kompost um und siebe das Material.

Die Qualität ist durch die Kaltrottung höher, wer schneller Dünger haben möchte, der kann aber auch auf einen heißen Kompost setzen. Ein fertiges Ergebnis ist dann schneller zu erwarten. Du erkennst den fertigen Kompost daran, dass die groben Pflanzenreste sich in dunkle Humuserde verwandelt haben. Der Kompost riecht angenehm nach Walderde und weder Holzstücke noch Eierschalen sollten als Bestandteile zu erkennen sein.

Frischkompost im Garten richtig verwenden

Schon der Frischkompost (nach sechs Monaten) ist sehr reich an Nährstoffen, allerdings auch relativ grob, weshalb du ihn vor allem als Mulch für bestehende Pflanzen verwenden solltest. Für eine Aussaat ist der Kompost weniger geeignet, dafür ist er noch zu intensiv. Zudem sollte der frische Kompost nicht in den Boden eingearbeitet werden, dadurch kann Fäulnis entstehen. 

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Je länger der Kompost steht, desto geringer ist der Nährstoffgehalt. Daher sollte der Kompost möglichst schnell verarbeitet werden. Generell kannst du ihn das ganze Jahr über als Dünger verwenden. Im Frühjahr beginnen deine Pflanzen ihre Wachstumsphase, eine großflächige Düngung mit Kompost empfiehlt sich jetzt. Bis zum Herbst kannst du immer wieder nachdüngen. Dabei gilt die einfache Regel: Je mehr Nährstoffe, eine Pflanze benötigt, desto mehr Kompost kannst du verwenden. Vor allem Stauden und Starkzehrer erhalten eine hohe Dosis an Düngung, während Waldrandpflanzen oder Wildstauden weniger brauchen.

Rhododendren und Azaleen vertragen keinen Kompost, da dieser einen zu hohen Kalkanteil hat. Blütenstauden sind sehr nährstoffhungrig und können über das Jahr hinweg mit etwa zwei Litern Kompost pro Quadratmeter gedüngt werden. Zierhölzer erhalten die Hälfte und auch für die Düngung deines Rasens kannst du den Kompost verwenden. Dazu reichen etwa ein bis zwei Liter pro Quadratmeter.

Tipps zum Düngen

Den nach 10 bis 12 Monaten entstehenden feinen Kompost, kannst du bei einer Aussaat verwenden. Dazu kannst du den Aushub bei Neupflanzung mit etwa einem Drittel Kompost vermischen. Wird ein komplett neues Beet angelegt, kann zum Beispiel schlechter Sandboden mit bis zu 40 Litern Kompost pro Quadratmeter enorm angereichert werden.

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Die Pflanzen ziehen daraus bis zu drei Jahre lang essenzielle Nährstoffe, erst dann muss nachgedüngt werden. Der Kompost eignet sich ebenso für einen Obstgarten oder ein Gemüsebeet. Nach der Bodenlockerung kann dieser relativ flach in die erste Erdschicht eingearbeitet werden. Davon profitieren vor allem Zucchinis, Kartoffeln, Tomaten oder Kohl. Diese Arten kannst du mit etwa sechs Litern Kompost pro Quadratmeter düngen. Ungefähr die Hälfte dieser Menge brauchen Erdbeeren, Spinat, Kohlrabi oder Salat. Mit bis zu einem Liter kannst du Radieschen, Bohnen und Erbsen düngen.

Auch Beeren und Obstbäume freuen sich über ein wenig Kompost. Sogar Blumentöpfe oder Kästen auf dem Balkon können durch den Kompost angereichert werden. Vermische etwa ein Drittel Gartenerde mit einem Drittel Kompost. Diese Mischung ergänzt du mit einem Drittel Torf oder Sand.

Fazit

Achte auf eine gute Schichtung des Kompostes und gebe diesem einige Monate lang Zeit. Der Kompost sollte immer ausreichend Luft erhalten und feucht sein. Dann kannst du ihn für viele Pflanzen in deinem Garten verwenden und sorgst für eine hervorragende Düngung. Kompost ist nicht nur ein Biodünger, sondern sorgt gleichzeitig für weniger Haushaltsabfall.

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