Die Bundesregierung erlebt aktuell einen massiven Stresstest. Das Rentenpaket 2 setzt der Ampel-Koalition mächtig zu. Die FDP-Fraktion sperrt sich gegen eine schnelle Zustimmung im Bundestag, die SPD und auch der Sozialverband Deutschland erhöhen den Druck auf die Widerstandshaltung. Ganz ohne Bedenken blick aber auch die Deutsche Rentenversicherung (DRV) nicht auf die Reform der Rente.

Die DRV warnt erneut vor fehlendem Kapital, zu viel Risiko und steigenden Kosten für Beitragszahler. DRV: "Ein nennenswerter Kapitalaufbau und damit auch eine spürbare Entlastung ist bei diesem Zeitraum kaum zu erwarten."

Rentenpaket 2: DRV stellt Forderung für Beiträge

Für die Verantwortlichen ist "der Zeithorizont für Kapitalmarktgeschäfte im Verhältnis zum Aufbau einer Altersvorsorge relativ kurz". Es besteht die Gefahr, dass das Geld nicht reichen wird, um die zu erwartenden Kosten zu tragen.

DRV: "Aus unserer Sicht dürfen diese Risiken nicht von den Beitragszahlenden im Umlagesystem der gesetzlichen Rentenversicherung getragen werden."

Und weiter heißt es in der Kritik der Rentenversicherung: Schafft es das Rentenpaket 2 mit dem Generationenkapital nicht, die nach dem Entwurf geplanten Zahlungen an die Rentenversicherung aus den Kapitalerträgen ab 2036 zu leisten, "müssten insbesondere die Versicherten und Arbeitgeber dies durch höhere Beiträge zusätzlich ausgleichen". Die Forderung: "Die Rentenversicherung fordert, dass für das Generationenkapital auch künftig keine Beitragsmittel verwendet werden – weder direkt noch indirekt."

Reform der Rente: Kritik und Bedenken

Sehr viel drastischer hat vor wenigen Tagen Heiko Hauser, Geschäftsführer der konzernunabhängigen Finanzberatungsgruppe Plansecur seine Kritik formuliert. Für ihn ist der Weg mit dem geplanten Generationenkapital zwar eine gute Richtung, aber in der aktuellen Form "auf absehbare Zeit in der Summe lächerlich".

Hauser erklärt in seiner Abrechnung mit der Rente unter anderem: "Sobald das Konzept der Altersvorsorgedepots dann gemäß derzeitiger Planung 2026 in Kraft tritt, ist jeder, der noch nicht in Rente ist, gut beraten, die dann verfügbaren steuerlichen Vorteile zu nutzen, um seine selbst finanzierte Altersvorsorge mit passenden Finanzprodukten sicherzustellen."

Interessant: Auch wenn der Sozialverband jetzt Druck auf die FDP ausübt, hatte man noch vor wenigen Tagen durchaus auch ein paar Bedenken gegenüber inFranken.de geäußert. Michaela Engelmeier, SoVD-Vorstandsvorstandsvorsitzende: "Als SoVD sind wir skeptisch, dass es der richtige Weg sein soll, nun alle Menschen an den Aktienmarkt zu holen. Ganz anders sieht es Bundesfinanzminister Christian Lindner. In seinen Augen und nach der Meinung von Experten könnte man auch "Millionär nach 40 Jahren sein", mit seinen Renten-Plänen.