Schon der Blick auf den Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung (DRV) hat wichtige Erkenntnisse geliefert, wozu Senioren mit 1800 Euro im Monat in der Rente zählen – arm oder reich? Jetzt liefert die DRV mit ihrem Jahresbericht für 2023 weiter neue Daten. Unter anderem auch, wo die Durchschnittsrente in Deutschland aktuell liegt.
Im vergangenen Jahr sind laut dem Bericht wieder mehr als 1,5 Millionen Rentner hinzugekommen - 2022 waren noch 1,4 Millionen Neu-Rentner. Davon sind mit 952.658 Rentner die größte Gruppe die Altersrentner, also alle, die regulär in den Ruhestand gegangen sind.
Rente: So viel Geld bekommen Senioren im Durchschnitt
Was die Zahlen verdeutlichen, ist, dass die ausbezahlten Renten um durchschnittlich 4,6 Prozent höher sind als im Vorjahr. Die Rentenversicherung sieht den Grund dafür im Rentenwert. Dieser ist zum 1. Juli 2023 für Entgeltpunkte im Westen um 4,39 Prozent gestiegen ist, für Entgeltpunkte im Osten betrug die Rentenanpassung 5,86 Prozent. Dieser Wert ist mit für die Berechnung der Rentenformel entscheidend.
Die Rentenzahlbeträge nach Abzug des Beitrags zur Kranken- und Pflegeversicherung laut DRV-Angaben nach den Rentengruppen:
- Renten-Durchschnitt gesamt: 1.007 Euro (Im Jahr 2022 noch 962 Euro)
- Rentenzahlbetrag Altersrenten insgesamt: 1.102 (Im Jahr 2022 noch 1.054 Euro)
- Rentenzahlbetrag Altersrenten bei Frauen: 908 Euro (2022 noch 863 Euro)
- Rentenzahlbetrag Altersrenten bei Männern: 1.348 Euro (2022 noch 1.295 Euro)
- Rentenzahlbetrag Renten wegen Todes: 689 Euro (2022 noch 664 Euro)
- Rentenzahlbetrag Erwerbsminderungsrenten: 978 Euro (2022 noch 933 Euro)
Altersarmut bleibt ein Thema
Bei all den Zahlen bleibt auch die Frage, wie es in Deutschland um die Altersarmut bestellt ist. Nachgefragt von inFranken.de bei der Tafel Deutschland und beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), gab es im November 2023 ganz unterschiedliche Sichtweisen.
Laut der Tafel machte den Senioren gerade damals die Inflation massiv zu schaffen. Die klare Aussage: "Immer mehr ältere Menschen in Deutschland sind von Armut bedroht oder betroffen. Die Tendenz ist durch die Inflation und den demografischen Wandel steigend."
Und auch Sahra Wagenknecht vom Bündnis Sahra Wagenknecht hatte schon im März 2024 auf die Zahlen der Bundesregierung zur Rente mit Unverständnis reagiert. Für sie waren und sind die derzeitigen Verhältnisse "gesellschaftlicher Sprengstoff".
Finde auf jobs.inFranken.de dein Karriereglück!Neue Beitritte zur Rente – EM-Rente mit stark steigenden Auszahlungen
Neben den Regelaltersrenten wurden Renten für Hinterbliebene 417.668 Mal mehr ausgezahlt. Eine Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) haben 2023 den Daten zufolge 165.000 Personen neu bezogen.
Bei der EM-Rente hat sich gezeigt, dass die ausgezahlten Beträge seit 2013 bereits um 63 Prozent gestiegen sind. Grund sind zahlreiche Reformen. Im Juli 2024 hat inFranken.de über die letzte Änderungen berichtet. Dabei ging es um ein Zwei-Stufen-Modell.
Interessant sind auch die Statistiken der Deutschen Rentenversicherung zum Renteneintrittsalter in Deutschland. Hier lässt sich eine klare Tendenz feststellen. Die Gründe werden dazu auch erfasst.
Renteneintrittsalter und gestiegene Einnahmen der DRV
Es wird deutlich, dass die Menschen im Schnitt mit 64,4 Jahren in Rente gehen. Damit ist das Renteneintrittsalter seit dem Jahr 2000 von 62,3 auf 64,4 im Jahr 2023 gestiegen. Einer der Hauptgründe dafür ist die beschlossene schrittweise Anhebung der Altersgrenze für den Eintritt auf 67 Jahre. Die Maßnahme soll bis 2031 abgeschlossen sein.
Etwas beruhigend für die Zukunft der Rente wirkten auch die Zahlen zu den Einnahmen der DRV. So heißt es, dass man die Einnahmen erhöhen konnte. Grund sind die Rekordzahlen bei Beschäftigten und die Lohnsteigerungen.
Mit Blick auf das Rentenpaket 2 und die damit verbundenen Warnungen einiger Experten vor drohenden finanziellen Engpässen, ist die Meldung über einen erzielten Überschuss mehr als positiv zu werten. Die DRV spricht von Einnahmen in Höhe von 381,2 Milliarden Euro – rund 5,0 Prozent mehr als im Vorjahr.
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