In Deutschland ist es im Gespräch, die Dänen haben es durchgesetzt: die Rente ab 70. Ende Mai 2025 beschloss das dänische Parlament, das Renteneintrittsalter weiter stückweise anzuheben, sodass viele Dänen erst mit 70 Jahren in den Ruhestand eintreten werden.
Ab 2030 sollen Arbeitnehmer mit 68 Jahren in Rente gehen können, ab 2035 mit 69 Jahren und ab 2040 mit 70 Jahren. Im Parlament wurde das neue Gesetz mit 81-Ja-Stimmen zu 21-Nein-Stimmen durchgewunken. Experten warnen davor, dass viele Menschen dadurch das Recht auf ein würdevolles Leben im Alter verlieren könnten. Neben einem erhöhten Renteneintrittsalter für Arbeitnehmer sollen künftigen Politikern üppige, lebenslange Pensionen gestrichen werden.
Für eine sichere Rente: Politiker müssen auf üppige Pensionen verzichten
Im Zuge dessen sollen auch sie in die Rentenkasse einzahlen und sich so Rentenansprüche erarbeiten. "Das ist nicht weniger als ein Systemwechsel, auch wenn sich dieser gehörig Zeit lassen wird. Bereits erworbene Pensionsansprüche heutiger Parlamentsmitglieder bleiben unangetastet. Trotzdem steckt in der Neuregelung eine ungeheure Symbolik.
Und zwar die, dass die dänischen Politiker uneingeschränkt hinter der gesetzlichen Rente stehen und an sie glauben. Das ist klug, weil gerade dieser Kniff zu einer größeren Akzeptanz des Umstands beitragen kann, dass die Dänen künftig bis 70 buckeln müssen. Schließlich wird das dann auch für künftige Abgeordnete gelten", heißt es in einem Kommentar des Autors Thomas Paterjey zur Rente ab 70 in Dänemark, der über das Redaktionsnetzwerk Deutschland erschienen ist.
Ökonomen sehen Parallelen zwischen Deutschland und Dänemark: weniger Einzahler in die Rentenkassen, jedoch hohe Ausgaben. Seit 2015 ist das Renteneintrittsalter in Dänemark an die durchschnittliche Lebenserwartung gekoppelt.
Änderungen in Deutschland: Was ist hierzulande geplant - und möglich?
Damit in Deutschland das Renteneintrittsalter von derzeit 67 Jahren auf 70 Jahre steigen könnte, müsste die Lebenserwartung hierzulande allerdings um 4,5 Jahre zunehmen. Männer leben in Deutschland im Schnitt aktuell 78,17 Jahre; Frauen 82,99 Jahre.
Betrachtet man weitere EU-Länder, zeigt sich, dass auch anderswo der Trend zum längerem Arbeiten und späteren Renteneinstieg geht. In Italien und Estland soll das Renteneintrittsalter stückweise auf 71 Jahre ansteigen, in den Niederlanden und Schweden ebenfalls auf 70 Jahre. Wie eine OECD-Studie zeigt, ist das allerdings nicht überall so: In Frankreich können die Menschen zwischen 62 und 66 Jahren in Rente gehen; in Griechenland zwischen 62 und 65 Jahren.
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Dass Deutschland ebenfalls dringend an der Renten-Schraube drehen muss, ist bekannt und notwendig. Neben der Überlegung, das Rentenalter nach oben zu setzen, steht auch eine sogenannte Frühstart-Rente oder eine "Aktiv-Rente" zur Debatte. Bei zahlreichen jungen Menschen der "Generation Z" setzt sich mehr und mehr das Modell der Mikro-Rente durch.
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