Die Lage der Krankenkassen in Deutschland ist angespannt. Zwar verzeichneten die gesetzlichen Krankenkassen in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 einen Milliardenüberschuss - laut Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) täuschen die guten Zahlen jedoch. "Der Überschuss der gesetzlichen Krankenkassen im ersten Quartal 2025 dient ausschließlich zum Auffüllen der niedrigen Reserven und ist kein Zeichen für eine sich entspannende Finanzsituation in der GKV", betonte Warken in einem Statement des Bundesgesundheitsministeriums.
Bei dem aktuellen Kostendruck sei laut einem Experten sogar damit zu rechnen, dass 60 Krankenkassen bald vor dem Aus stehen. Und auch die Beträge für Beitragszahler klettern immer weiter in die Höhe. Aber wie lässt sich das Problem lösen? Dazu machte die Gesundheitsministerin im Interview mit der Rheinischen Post nun einen Vorschlag.
"Halte nichts von Neiddebatten": So will Gesundheitsministerin Warken die Krankenkassen-Krise lösen
Auch der kommissarische SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf stellte im Gespräch mit der Bild am Sonntag bereits eine klare Forderung. Für ihn sei die Lösung demnach klar: Klüssendorf will, dass Gutverdiener höhere Beiträge zahlen. In dieselbe Kerbe schlägt der Vorschlag, den Leistungszuschlag für Pflegebedürftige in Heimen, für Vermögende zu streichen.
Im Gespräch mit der Rheinischen Post sagte Warken dazu: "Ich halte nichts von Neiddebatten, mit denen wir die Menschen nur gegeneinander aufbringen. Besser ist zu prüfen, wie wir das viele Geld, das ins System fließt, effizienter nutzen können. Und wie wir dafür sorgen, dass Pflegebedürftige länger zu Hause versorgt werden können."
Sie macht daher einen anderen Vorschlag: "Die Behandlungskosten für Bürgergeldempfänger sollten über den Bundeshaushalt nicht nur teilweise, sondern komplett abgedeckt werden. Mittelfristig muss natürlich das Ziel sein, die Wirtschaft anzukurbeln und die Zahl der Bürgergeldempfänger zu reduzieren."
Behandlungskosten für Bürgergeldempfänger - wer wirklich zahlt
Denn wie der Sozialverband VdK in einer Pressemitteilung im vergangenen Jahr verdeutlichte, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen aktuell die Behandlungskosten für Bürgergeldempfänger. Allerdings zahlt der Bund eine Pauschale pro Empfänger an die Kassen. Der Sozialverband erklärt: "Sind Bürgergeldempfängerinnen und -empfänger gesetzlich versichert, erhält die GKV 109,48 Euro." Diese Pauschale decke die tatsächlichen Kosten aber oft nicht ab.
Wichtig zu verstehen: Die gesetzlichen Krankenkassen sind zwar "gesetzlich" geregelt und unterliegen über das Bundesgesundheitsministerium auch der Aufsicht des Staates, aber sie sind keine Behörden oder staatlichen Unternehmen.
Wenn der Bund also der Forderung von Warken nachkommen und die kompletten Behandlungskosten übernehmen würde, müssten die Krankenkassen diese Kosten nicht mehr tragen. Die finanzielle Belastung würde dementsprechend von den Kassen auf den Bundeshaushalt verschoben. Unter Umständen könnte das auch Beitragszahler entlasten.
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.
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