• So beeinflusst eine narzisstische Mutter den Lebensweg ihrer Kinder
  • Söhne und Töchter haben mit unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen
  • Anhand dieser Symptome erkennst du eine narzisstische Mutter

Narzissmus bei Müttern kann erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer Kinder haben. Narzisstische Mütter zeichnen sich durch ihr großes Bedürfnis nach Bewunderung und mangelndes Einfühlungsvermögen aus, was in ihrer Erziehung zu emotionalem Missbrauch und Manipulation führen kann. Kinder von narzisstischen Müttern können sich oft vernachlässigt und ständig kritisiert fühlen, was ihr Selbstbild und Selbstwertgefühl beeinträchtigt. Im Erwachsenenalter können diese Kinder Schwierigkeiten haben, liebevolle Beziehungen aufzubauen und ihr Selbstwertgefühl kann sehr gering sein. Psychologische Hilfe kann für diese Personen von großer Bedeutung sein, um den emotionalen Missbrauch zu überwinden und das Erlebte aufzuarbeiten.

Wie ticken narzisstische Mütter und wie erkennt man sie?

Mütter, die unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden, sehnen sich enorm nach Bewunderung, Anerkennung und Aufmerksamkeit, was aus einem geringen Selbstwert resultiert. Teilweise kann sich die Erkrankung auch in einem arroganten oder abwertenden Verhalten anderen Menschen gegenüber auswirken, um wiederum das eigene Selbstwertgefühl anzureichern. Auf Kritik oder Misserfolge reagieren narzisstische Mütter aggressiv und schieben die Schuld im Zweifelsfall auf ihre Kinder. Ob Narzissmus tatsächlich vorliegt, muss durch Psycholog*innen diagnostiziert werden, allerdings gibt es einige Symptome, anhand derer du erkennen kannst, ob eine Mutter narzisstisch sein könnte.

Vor allem mangelnde Empathie und der Fokus auf die eigenen Bedürfnisse spricht für Narzissmus. Narzisst*innen können sich kaum oder nur schwer in andere Menschen hineinversetzen und fühlen sich anderen gegenüber deutlich überlegen. Eigene Schwächen kennen sie gar nicht, weist man sie darauf hin, reagieren sie ausfallend und werden schnell wütend. Gleichzeitig haben Narzisst*innen ein Bedürfnis nach Bewunderung und agieren im gesellschaftlichen Kontext häufig manipulativ. Diese Verhaltensweisen wirken sich auf die Erziehung der eigenen Kinder aus. Es kann zu emotionalem Missbrauch, Liebesentzug und Manipulation kommen.

Das hat Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder und kann den Selbstwert stark verringern. Neben dem offensichtlichen Narzissmus gibt es auch verdeckt narzisstische Mütter. Diese Symptome sind deutlich subtiler und zeigen sich bei Müttern beispielsweise durch ein scheinbar selbstloses und introvertiertes Verhalten. Sie kümmern sich überdurchschnittlich fürsorglich um das eigene Kind und wollen darüber an Anerkennung gelangen. Dahinter steckt häufig der Versuch, die Kinder emotional abhängig zu machen und sie beispielsweise durch Angst oder Schuldgefühle an sich selbst zu binden.

Wie können die Kinder darunter leiden?

Kinder von narzisstischen Müttern berichten häufig davon, dass sie in der Öffentlichkeit vorgeführt werden, kaum Zuneigung erhalten – oftmals sogar eher Ablehnung – und die Mutter stark die Kontrolle über das eigene Leben behält.

Sie fühlen sich vernachlässigt, werden oft von der eigenen Mutter kritisiert, Versprechen werden nicht eingehalten und das Selbstbild sowie der Selbstwert der Kinder leiden darunter. Wie bereits genannt, gibt es auch Kinder von narzisstischen Müttern, die übermäßig umsorgt werden, sodass sich die Mutter darüber in der Öffentlichkeit in den Mittelpunkt rücken kann.

Grundbedürfnisse der Kinder wie Hunger, Spielzeiten oder Zeit mit Freund*innen werden nicht ernst genommen, stattdessen richtet die Mutter lieber den Fokus auf sich selbst. Gleichzeitig wird diese Bewunderung auch von den eigenen Kindern erwartet, wofür die eigene Machtposition gerne ausgenutzt wird.

Folgen für erwachsene Kinder von narzisstischen Müttern

Die Verhaltensweisen von Narzisst*innen sind für die Entwicklung der Persönlichkeit von Kindern toxisch, da sie ein falsches Selbstbild erlernen, nicht wissen, wie wirklich liebevolle Beziehungen aufgebaut werden und der eigene Selbstwert verschwindend gering ist. Die Folgen im Erwachsenenalter sind für Söhne und Töchter unterschiedlich:

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  • Eine narzisstische Mutter möchte am liebsten für immer ein wichtiger Bestandteil im Leben ihres Sohnes sein. Häufig kommt es vor, dass diese Mütter Partner*innen der Söhne ablehnen oder sie sogar vergraulen. Sie bleiben damit selbst die Hauptbezugsperson. Emotionale Erpressung ist dabei eine klassische manipulative Verhaltensweise. Unabhängigkeit und Selbstständigkeit ist für die Söhne nur schwer zu erreichen, Beziehungen werden seltener eingegangen und es entsteht ein Gefühl der Minderwertigkeit.
  • Für Töchter ist eine narzisstische Mutter noch problematischer, da sich die Mutter in ihrer Tochter spiegelt und unerfüllte Wünsche oder Träume von der Tochter erreicht werden sollen. Geschieht das nicht, dann wird mit einem abwertenden oder demütigenden Verhalten reagiert. Während jüngere Töchter noch leichter zu manipulieren sind, wird es im Erwachsenenalter für die narzisstische Mutter schwerer. Die Tochter entwickelt ganz natürlich eine Selbstständigkeit, wodurch die Mutter in ihrer Tochter eine Konkurrentin sehen kann. Die Entwicklung wird gestört, es wird mit Wut und Druck oder auch Demütigung reagiert. Das führt im späteren Leben zu Identitätskonflikten und Töchter versuchen, häufig ein Leben lang, die Anerkennung ihrer Mutter zu erhalten.

Oft wird den Kindern von narzisstischen Müttern erst im späteren Leben klar, dass die Mutter eine Narzisstin ist. Das Erkennen ist jedoch ein erster wichtiger Schritt, um aus dem emotionalen Missbrauch herauszukommen. Viele nehmen psychologische Hilfe in Anspruch. Wenn schwerwiegende psychische Misshandlungen vorliegen, hilft meistens nur ein Kontaktabbruch. Doch auch in diesem Fall ist es sinnvoll, eine Therapie zu nutzen, um das Erlebte aufzuarbeiten.

Solltest du als außenstehende Person eine narzisstische Mutter erkennen, kannst du sie zwar darauf ansprechen, solltest dabei allerdings ruhig und sachlich bleiben sowie klare Beispiele nennen. Vorwürfe können eine gegenteilige Wirkung erzielen. Wenn du glaubst, dass das Kind in Gefahr ist oder emotional missbraucht wird, kannst du dich auch direkt an das Jugendamt oder das Kinderschutzzentrum wenden, um Hilfe zu erhalten. 

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