- Was sind Fruchtmumien?
- Welche Maßnahmen sind sinnvoll?
- Kannst du die Bildung von Fruchtmumien verhindern?
Gartenbesitzerinnen und -besitzer erkennen sie auf den ersten Blick: Nach der Obsternte und dem Laubabwurf bleiben an manchen Bäumen verschrumpelte Fruchtmumien hängen. Dabei handelt es sich um vertrocknetes Obst mit einer ledrigen Hülle. Was steckt hinter den vergammelten Früchten und darfst du sie am Baum hängen lassen? Hier erfährst du, wie du richtig handelst.
Was sind Fruchtmumien?
Fruchtmumien fallen durch ihre dunkelbraune bis schwarze Färbung auf. Die runzligen Früchte sehen nicht nur hässlich aus, sie sind auch ein hohes Risiko für die anderen Gartenpflanzen.
Die Veränderungen an den Früchten entstehen durch die Monilia-Krankheit. Hierbei handelt es sich um einen Pilzerreger.
Beim Steinobst stecken sich hauptsächlich die Triebe und Früchte an, während beim Kernobst überwiegend nur die Früchte betroffen sind.
Eine Infektion kann bei folgenden Obstsorten auftreten:
- Äpfel
- Birnen
- Kirschen
- Pfirsiche
- Pflaumen
Von der Monilia-Fruchtfäule gibt es zwei miteinander verwandte Varianten: Monilia laxa ist für die Spitzendürre verantwortlich und durch die Sporen des Pilzes Monilia fructigena entsteht die Fruchtfäule. Ob das Obst mit einem Erreger befallen ist, erkennst du daran, dass sich auf den vertrockneten Früchten Schimmelringe bilden. Der sogenannte Polsterschimmel hat zunächst eine weiße Farbe, die sich nach und nach in einen grauen bis braunen Ton verfärbt.
In vielen Gärten sind zudem der gefürchtete Apfelschorf (Venturia inaequalis) und bei Zwetschgen die Narrentaschenkrankheit anzutreffen. Letztere ist auch unter den Bezeichnungen Taschenkrankheit oder Narrenzwetschgen bekannt und wird durch den Pilz Taphrina pruni hervorgerufen. In diesem Artikel wird ausführlich auf die Monilia-Krankheit eingegangen.
Was musst du bei Fruchtmumien beachten?
Fruchtmumien solltest du keinesfalls am Baum hängen lassen. Aufgrund der Pilzinfektion verbreiten sich die Sporen im nächsten Frühjahr durch Wind, Niederschlag oder Insekten. Sie setzen sich an verschiedenen Pflanzenteilen fest, dazu zählen hauptsächlich Blätter, Äste, Blüten oder Früchte. Eine extrem feuchte Witterung mit kühlen Temperaturen sorgt dafür, dass sich die Monilia-Krankheit in einem rasanten Tempo ausbreitet. Die Ernte ist im Sommer auch durch den Apfelwickler oder den Pflaumenwickler gefährdet, denn diese Schädlinge befallen vor allem das Obst.
Du kannst die Fruchtmumien mit der Hand pflücken oder während des Rückschnitts mitsamt den abgeschnittenen Ästen entsorgen. Außerdem solltest du alle herabgefallenen Früchte auflesen, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Durchsuche das bereits abgeerntete Obst auf eventuelle Veränderungen. Denn selbst in einem geeigneten Lager mit optimalen Bedingungen kann sich die Krankheit ausbreiten und zur Schwarzfäule führen. Überprüfe deshalb regelmäßig das Obst und sortiere die befallenen Äpfel oder Birnen sorgfältig aus. Dann erhöhen sich die Chancen, die Pilzerkrankung einzudämmen.
Alle befallenen Früchte solltest du laut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in der Biotonne entsorgen. Wirfst du die Fruchtmumien oder das mit der Schwarzfäule befallene Obst stattdessen auf den Kompost, kann sich die Erkrankung weiterhin ungehindert ausbreiten, denn die Erreger sind äußerst widerstandsfähig und verteilen ihre Sporen auch vom Kompost aus. Hast du keine Biotonne zur Verfügung, kannst du die Fruchtmumien alternativ in den Restmüll schmeißen.
Wie verhinderst du eine Kontamination?
Der Monilia-Pilz infiziert mit seinen Sporen die Blüten der Pflanzen. Nach der Blütezeit vertrocknen die Triebe oberhalb der Infektionsstelle, was zu der Spitzendürre führt. Trotzdem bleiben die Blüten an den Ästen hängen. Fällt die Blütezeit in eine niederschlagsreiche Periode, breitet sich die Krankheit aufgrund der guten Bedingungen schneller aus. Der Pilz nutzt die leitungsähnlichen Strukturen in den Ästen, um sich über den Stamm im gesamten Gewächs festzusetzen. Folglich verstopfen die Durchgänge, die Versorgung der Zweige wird unterbrochen und sie sterben ab. Durch die kranken Triebe dehnt sich der Pilz auf die Früchte aus, die sich zu Fruchtmumien entwickeln.
Die Ansteckungsgefahr ist bei verletzten Pflanzen und Früchten extrem hoch. Ungepflegte und schlecht geschützte Bäume sind ebenfalls stark gefährdet. Zudem werden sie durch die Pilzinfektion enorm geschwächt. Tritt die Erkrankung mehrere Jahre hintereinander auf, kann das sogar dazu führen, dass die Bäume komplett absterben.
Deshalb solltest du bei Neuanpflanzungen zu Sorten greifen, die gegen derartige Erkrankungen resistent sind. Zierpflanzen können ebenfalls von einer Ansteckung betroffen sein, dazu zählen unter anderem Mandelbäumchen und Nelkenkirschen (Prunus-serrulata-Sorten).
Monilia-Krankheit: Gründlicher Rückschnitt der beste Schutz
Ein gründlicher Rückschnitt ist der beste Schutz vor der Monilia-Krankheit und du kannst häufig auf die Chemiekeule verzichten. Zwar gibt es spezielle Pflanzenschutzmittel (Fungizide), diese sollten allerdings nur in Ausnahmefällen angewendet werden, weil sie negative Auswirkungen auf die Umwelt und die heimischen Tierarten haben. Entferne alle befallenen Teile und schneide die Pflanzen so weit zurück, bis nur noch gesunde Triebe vorhanden sind.
Bestseller-Gartenschere von Gardena auf Amazon ansehenEine Infektion erkennst du daran, dass der Bereich zwischen Rinde und Holzkörper bräunlich verfärbt ist. Bei einem Mandelbäumchen kannst du eine Ansteckung verhindern, indem du es nach der Blüte radikal zurückschneidest. Das Schnittgut darfst du – wie die Fruchtmumien – keinesfalls auf den Kompost werfen, entsorge es stattdessen über den Hausmüll. Um eine weitere Ansteckung zu verhindern, solltest du zusätzliche Maßnahmen ergreifen und die benutzten Gartengeräte gründlich desinfizieren.
Bevor der Winter einbricht, solltest du ein letztes Mal den Rasen mähen. Wir verraten dir den optimalen Zeitpunkt. Jetzt ist die richtige Zeit, um Hecken zu pflanzen und zu schneiden. Experten empfehlen besondere Vorsichtsmaßnahmen bei sinkenden Temperaturen. Zum Herbst gehört auch die Vorbereitung des Gartens für den Winter. Einige Pflanzen solltest du zwischen September und November pflanzen, damit sie über den Winter anwurzeln. Wenn die Tage kürzer werden, sollten zudem die Gräber winterfest gemacht werden. Durch eine entsprechende Grabbepflanzung sehen sie auch im Herbst und Winter schön aus. Eine Folge unseres Podcasts 'Franken erleben' beschäftigt sich damit, welche Gartenanlagen in Franken sehenswert sind. Ebenso haben wir den ein oder anderen Tipp für den heimischen Garten in petto. Eine Studie zeigt die beliebtesten Marken von Gartenprodukten auf Amazon. Highlights sind Gardena, Kärcher und Neudorff.
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