Für die Rente stehen im Jahr 2025 noch einige Veränderungen geben. Zuletzt konnten sich Millionen Senioren über eine Rentenerhöhung mit 3,74 Prozent freuen. Im Dezember folgt dann aber für einige Rentner ein herber Dämpfer. Eine Kürzung der Rente kommt auf sie zu. Dazu sind weitere Tausend Rentner vom Ende einer besonderen Regelung betroffen.

Wie die Postbank auf Nachfrage von inFranken.de mitteilt, wird zum Jahresende 2025 die Zahlungsanweisung zur Verrechnung (ZzV) eingestellt. Heißt: Es wird keine Barauszahlung der Rente mehr geben. Auch auf der Internetseite findet sich ein offizieller Hinweis dazu. 

Rente wird künftig nicht mehr bar ausgezahlt

Laut der Deutschen Rentenversicherung (DRV) war die Zahlungsanweisung zur Verrechnung immer eine Methode, um Rentenzahlungen zu leisten, wenn keine Bankverbindung angegeben wurde oder die Zahlung per Überweisung nicht möglich ist. Die Zahlungen wurden dann bisher auch als Scheck bezeichnet und konnten bei einer Filiale der Deutschen Post AG eingelöst werden oder sie wurden einem Geldinstitut zur Gutschrift auf ein Konto übergeben.

Gegenüber unserer Redaktion äußert sich ein Sprecher der Postbank zur Entscheidung die Barauszahlung einzustellen: "Die Entscheidung erfolgt im Austausch mit den Auftraggebern der ZzV, etwa den Rentenkassen. Die ZzV stammt aus der Zeit, als die Postbank eine Behörde war. Bei privaten Geschäftsbanken gab und gibt es dieses Produkt nicht. Die Postbank bietet die ZzV deshalb künftig nicht mehr an."

Hinzukommt, dass die Kassensysteme der Postbank schrittweise bis Mitte 2026 eine neue Technik erhalten. Ein Sprecher der Postbank: "Die Auszahlung der Zahlungsanweisung zur Verrechnung (ZzV) ist mit dieser neuen Technik nicht mehr möglich."

Frist verpasst: Rente wird nicht ausgezahlt

Die Betroffenen werden angeschrieben und gebeten, auf unbare Zahlweise umzustellen. Postbank: "Rentnerinnen und Rentner werden gebeten, sich für die zukünftige Auszahlung ihrer Rente an die zuständige Rentenkasse zu wenden, um eine alternative Zahlungsmethode zu vereinbaren."

In Anlehnung an die Empfehlung der Rentenkasse bietet sich laut Postbank hierfür beispielsweise die Einrichtung eines Girokontos an. Ein Basiskonto steht jedem Bürger bei jedem Kreditinstitut zu. Senioren sollten die Frist nicht verpassen. Wer bis Ende Dezember 2025 beim Rentenservice keine Kontoverbindung angegeben hat, der wird zunächst keine Rente mehr bekommen. Die Zahlungen werden unterbrochen, heißt es in einem Bericht des Nachrichtenmagazins Stern.

Sobald die Kontoverbindungen geklärt sind, wird das Geld nachgezahlt, erklärt die Post. Allerdings stellt die Postbank auf unsere Abfrage hin klar, dass Rentner ohne alternative Zahlungsmethode bis zum Jahresende wie bisher die ZzV innerhalb von 30 Tagen am Schalter einer Postbank Filiale bar auszahlen lassen, deren Kassensysteme noch nicht umgestellt sind. Postbank: "Danach kann die ZzV unverändert höchstens 3 Monate lang wie ein Scheck bei jeder Bank zur Gutschrift auf das eigene Girokonto eingereicht werden. Die Frist, wie lange die ZzV als Scheck eingereicht werden kann, legt der Auftraggeber (Rentenkasse) fest." 

Änderung für die Rente: Formulare im Internet  

Aktuell sind von den etwa 21 Millionen Senioren nur noch knapp 3300 an der Barauszahlung interessiert. Laut dem Stern-Bericht hat die DRV im Februar 2024 in einem Schreiben erklärt, dass zu diesem Zeitpunkt noch 5600 Renten bar bezahlt wurden. 1300 Rentenbezieher konnten den Service demnach sogar kostenfrei nutzen, da sie älter als 75 Jahre waren oder als Härtefall eingestuft wurden. Grundsätzlich wurde eine monatliche Gebühr von rund neun Euro verlangt. Die Überweisung der Rente ist hingegen kostenlos.

Die Deutsche Post weist darauf hin, dass man ein Anrecht auf ein Basiskonto hat. Wer die Möglichkeit hat, kann laut Angaben seine Rente auch auf das Konto einer Vertrauensperson wie dem Ehepartner überweisen lassen. 

Alle wichtigen Formulare für die Umstellung bietet der Rentenservice auf der eigene Internetseite an. Alle Unterlagen sind auch zum Ausdrucken. 

Umstellung bei der Rente: Hilfe durch Angehörige

Das Service-Portal Steuertipps hat sich auf die Bereitstellung von Steuerwissen und Hilfsmitteln für Privatpersonen spezialisiert. Die Experten haben passend für das Thema zur anstehenden Änderung bei der Rente einige Tipps für Angehörige zusammengefasst, die damit die Senioren unterstützen können.

  • Grundsätzliche Informationen einholen und die Änderungen verständlich erklären
  • Hilfe bei der Kontoeröffnung anbieten (Bank auswählen)
  • Den Austausch mit den Behörden übernehmen
  • Hilfestellung anbieten für den Umgang mit Kontoauszügen, Bargeldabhebung am Automaten

Eine weitere gute Anlaufstelle, die Angehörige und die Senioren aufsuchen können sind die Beratungsstellen der Verbraucherzentralen.