In der deutschen Wirtschaft fehlen zunehmend Fachkräfte. Um dem entgegenzuwirken, sollen Rentnerinnen und Rentner motiviert werden, länger am Arbeitsleben teilzunehmen. Hierfür soll zum 1. Januar 2026 die sogenannte Aktivrente eingeführt werden.

Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht, aber freiwillig länger arbeitet, soll bis zu 2000 Euro monatlich steuerfrei dazuverdienen können. "Wenn alles gut geht, kriegen wir das zum 1. Januar hin", sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im ZDF-Sommerinterview. Zur Debatte steht auch immer wieder die Rente mit 70. Die Niederlande passen das Rentenalter beispielsweise an die Lebenserwartung an - auch Polen geht neue, radikale Wege bei der Rente.

Aktivrente soll kommen - doch nicht jeder Rentner kann sie nutzen

Durch die Aktivrente könnten Rentner also bis zu 24.000 Euro jährlich steuerfrei verdienen. Derzeit fällt für erwerbstätige Rentner eine Einkommenssteuer an, außer sie sind in einem Minijob bis zu 556 Euro pro Monat angestellt. 

Allerdings gehen auch einige Bedingungen mit der Aktivrente einher. Grundsätzlich richtet sich diese nämlich ausschließlich an Menschen, die die Regelaltersgrenze erreicht haben und freiwillig weiterarbeiten möchten. Die Regelaltersgrenze richtet sich nach dem Geburtsjahr. 

Wer 1964 geboren ist, kann derzeit mit 67 Jahren - also im Jahr 2031 - in Rente gehen. Zum Problem für die Deutsche Rentenversicherung werden in den nächsten Jahren vor allem die Babyboomer, die immer früher in Rente gehen wollen.

Gesonderte Regelungen für Frührentner 

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die früher als zur Rentenaltersgrenze in Rente gehen, sollen nicht von steuerlichen Vorteilen profitieren können. Allerdings bleibt abzuwarten, ob der endgültige Gesetzentwurf Ausnahmen vorsehen wird. 

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Auch Arbeitnehmer, die aus gesundheitlichen Gründen früher in Rente gehen, sollen nicht unbedingt vom Modell Aktivrente profitieren können. Zudem äußert beispielsweise das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Allgemeinen Kritik an der Aktivrente. 

Was für Rentner finanzielle Vorteile bringen soll, soll für den Staat zu finanziellen Steuerausfällen von jährlich bis zu 2,8 Milliarden Euro führen. Zudem befürchtet das IW, dass nicht so viele Menschen wie erhofft die Aktivrente nutzen werden.

Rentner sollen schon jetzt prüfen, ob die Aktivrente für sie infrage kommt

Außerdem ist nicht klar, inwiefern Rentnerinnen und Rentner jetzt schon planen sollten, ob sie die Aktivrente nutzen möchten oder nicht. Es wird geraten, sich beizeiten mit dem Arbeitgeber auseinanderzusetzen und die eigene Steuersituation rechtzeitig zu prüfen. 

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