Sicherlich kennst auch du Redensarten wie "Lachen ist gesund" oder "Lachen ist die beste Medizin". Ob hier wirklich etwas dran ist? Das Phänomen des Lachens fasziniert Wissenschaftler*innen bereits seit vielen Jahren. So beispielsweise den Pariser Neurologen Henri Rubinstein. In seinem Buch "Lachen macht gesund. Über die Heilkraft von Lachen und Fröhlichkeit*" schreibt er über seine Forschung.
Für ihn ist Lachen eine Art unwillkürliche Körperreaktion auf eine als angenehm empfundene Emotion.
Lachen als Sauerstoff-Boost für den Körper
Dass Lachen gesund ist, ist also nicht nur eine Redensart: Auch die Wissenschaft hat das erkannt. Durch das Lachen werden wir also für einen Moment von unserem Alltag und dem Stress gelöst. Die Wissenschaft von den Wirkungen des Lachens wird Gelotologie genannt.
Auf biologischer Ebene hat Lachen laut einem Bericht der Krankenkasse AOK keinen Nutzen. Dennoch ist es zutiefst menschlich. Obwohl Lachen oft chaotisch wirken kann, ist viel Koordination notwendig. Im Gesicht sowie im ganzen Körper werden verschiedene Muskeln aktiviert. An Zwerchfell und Bauch sind es bereits etwa 80 Muskeln, die aktiviert werden. Insgesamt werden etwa 300 Muskeln angespannt, wenn wir lachen. Ausdauerndes Lachen kann deshalb sogar zu Muskelkater führen.
Herzhaftes Lachen wirkt sich auf deinen gesamten Körper aus. Insbesondere die Atmung wird beim Lachen intensiviert. Das wiederum erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut, fördert die Fettverbrennung und die Cholesterinausscheidung. Gleichzeitig befreit Lachen die oberen Atemwege von störenden Sekreten, verbessert die Sauerstoffaufnahme und senkt den Blutdruck. Klinische Untersuchungen legen laut der AOK nahe, dass sich intensives und regelmäßiges Lachen positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken kann.
Auswirkungen von Lachen auf den Körper
Die Stiftung Gesundheitswissen führt aus, dass Lachen Schmerzen erträglicher machen kann. Dies konnte unter anderem eine Studie von Forscher*innen rund um Lisa Kugler aus dem Jahr 2021 aufzeigen: Es könnte eine höhere Schmerztoleranz durch Humor beobachtet werden. Welche Prozesse im Körper für diesen Effekt zuständig sind, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Ein Erklärungsansatz ist jener, dass Lachen eine entspannende Wirkung auf den Körper hat. Schmerzen treten dadurch in den Hintergrund. Auf psychologischer Ebene vermuten Wissenschaftler*innen, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Sinn für Humor und dem Schmerzerleben gibt. So könnten Menschen, die häufig viel lachen, Schmerzen dadurch weniger stark wahrnehmen.
Eine Art Lachtherapie wird auch bei psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen oder Angststörungen angeboten. Bei der Therapieform üben die Teilnehmer*innen unter Anleitung zunächst ein künstliches und dann ein echtes Lachen, um die seelische Gesundheit zu verbessern. Laut Stiftung Gesundheitswissen gibt es nur wenige Studien zu dem Thema. Ob Lachen also bei Depressionen und Angst helfen könnte, ist nicht klar erwiesen. Was Studien der Stiftung zufolge allerdings zeigen konnten, ist, dass die Lachtherapie zur Verminderung von Stress beiträgt und die Stimmung verbessert. Es gibt keine Nebenwirkungen und sonst auch kaum Gründe, der Lachtherapie keine Chance zu geben.
Verschiedene Studien, wie beispielsweise die vierteilige Studie von Mary Payne Bennett und Cecile Lengacher aus dem Jahr 2009, konnten herausfinden: Lachen hat möglicherweise einen positiven Effekt auf unser Immunsystem. Nach häufigem Lachen konnte im Blut der Proband*innen eine erhöhte Anzahl und Aktivität von Antikörpern und Immunzellen festgestellt werden. Ein spezieller Abwehrstoff oder Botenstoff, der für die Aktivierung der körpereigenen Abwehrfunktionen verantwortlich ist, konnte ebenfalls in erhöhten Mengen nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich um das sogenannte Interferon-Gamma. Diese Beobachtung sowie weitere Studien lassen darauf schließen, dass Lachen das Immunsystem aktiviert.
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