Die Deutschen haben im Schnitt vier bis fünf Mal im Monat Sex. Das zeigt eine Studie des renommierten Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, welche die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung veröffentlichte.
Doch was passiert, wenn du keinen Sex hast, weil du keinen Partner oder keine Partnerin, Stress auf der Arbeit oder einfach keine Lust hast? Welche Auswirkungen hat es, wenn du einen Monat lang keinen Sex hast?
Sex steigert bei Frauen die Hirnmasse
Die schönste Nebensache der Welt ist nicht nur ein Spaß, sondern bringt auch viele positive Auswirkungen für Körper und Geist mit sich. Regelmäßiger Sex ist wichtig für die Gesundheit. Das betonen Wissenschaftler*innen und auch Krankenkassen wie die AOK erklären, dass Sex unter anderem dein Immunsystem stärkt. Fachleuten zufolge ist mindestens ein- bis zweimal die Woche Sex am gesündesten.
Aber was sind eigentlich die negativen Folgen auf deinen Körper, wenn du keinen Sex hast:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind wahrscheinlicher: Keinen Sex zu haben bedeutet auch ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu haben. Das liegt daran, dass du dich beim Sex richtig auspowern kannst. Männer verbrauchen im Schnitt 100 Kalorien und Frauen 70 Kalorien beim Bettsport. Außerdem kann dadurch auch die Ausdauer verbessert werden, je nachdem wie lange das Liebesspiel andauert. Sex hilft auch dabei den Progesteron- und Östrogenspiegel in Gleichgewicht zu halten, was zusätzlich das Risiko senkt. Aber Achtung: Sexuell aktive Männer sollen laut AOK aufpassen, denn Sex im Alter kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern.
- Verlust der Libido: Länger keinen Sex zu haben bedeutet auch, die Lust und das Interesse auf Sex zu verlieren. Wer also regelmäßig aktiv wird, hat auch mehr Lust auf aufregende Stunden zu zweit - oder auch mit mehreren.
- Schmerzen werden stärker: Sex hilft tatsächlich dabei, verkrampfte Muskeln zu entspannen. Es werden neben Oxytocin und Dopamin auch Prolaktin, Serotonin, Adrenalin und opiumähnliche Substanzen freigesetzt. Diese lindern vor allem Menstruationsbeschwerden und Kopfschmerzen.
- Das Risiko einer Erkältung steigt: Sex stärkt das Immunsystem. Gerade beim innigen Küssen wird dafür gesorgt, dass Erkältungsviren und -bakterien keine Chance haben. Eine Studie zeigt, dass Menschen mit mehr Sex deutlich mehr Antikörper haben als die Vergleichsgruppe ohne.
- Hirnmasse steigert sich: Forscher*innen der Charité in Berlin haben zudem herausgefunden, dass mehr Sex bei Frauen die Hirnmasse steigert. "Wir zeigen, dass die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs innerhalb von zwölf Monaten mit der strukturellen Dicke des individuell kartierten linken Genitalfeldes korreliert", heißt es darin. Über die genauen Auswirkungen wird aber noch geforscht.
Doch die Auswirkungen auf den Körper sind nicht die einzigen Auswirkungen, die eine längere Durststrecke im Bett mit sich bringt. Auch psychisch macht sich diese bemerkbar:
Sex für die mentale Gesundheit
Sex kann auch die mentale Gesundheit beeinflussen. Das sind die psychischen Folgen, wenn du keinen Sex mehr hast:
- Dein Gedächtnis wird schlechter: Sex macht also schlau. Cool, oder? Studien haben gezeigt, dass sexuell aktivere Menschen ein besseres Erinnerungsvermögen haben. Es gibt sogar Annahmen, dass Sex dem Gehirn helfen kann, besser zu arbeiten und Neuronen zu bilden.
- Stress-Level nimmt zu: Vom Körper wird beim Sex das Glückshormon Endorphin ausgeschüttet. Das hilft gegen Stress und Unruhe und macht allgemein zufriedener. Wie der Ärzteblog WebMD beschreibt, steigt also dein Stress-Level, wenn du auf Sex verzichtest.
- Die Zufriedenheit in der Beziehung nimmt ab: Bei einer Sexflaute in der Beziehung kann es sein, dass du dich nicht mehr so verbunden mit deinem Partner fühlst. Mehrere Studien belegen diesen Zusammenhang, dass Paare, die häufiger Sex haben, angeben, glücklicher zu sein, als jene mit wenig Sex.
Wer also gern und viel Sex hat, tut nicht nur etwas für die Psyche, sondern für den gesamten Körper.
Ein Monat lang keinen Sex: Was passiert?
Die Entscheidung keinen Sex zu haben ist im Übrigen aber auch vollkommen okay. Die Auswirkungen machen sich nach kurzer Zeit noch nicht bemerkbar und treten auch nicht alle gemeinsam auf. Das bedeutet, dass nach einem Monat noch nicht auf eines davon geschlossen werden kann.
Übrigens: So eine Durststrecke kann auch Vorteile mit sich bringen. Kein Sex zu zweit bedeutet beispielsweise nicht, komplett abstinent zu leben. Auch Sex mit dir selbst kann nützlich sein, um sich besser kennenzulernen und sich auf sich selbst zu fokussieren. Denn wer weiß, was er*sie will, kann auch dem*der Partner*in die eigenen Bedürfnisse besser kommunizieren.
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Überarbeitet von Annika Timm