Das Einkaufen im Supermarkt könnte aus Sicht von Rewe-Chef Lionel Souque in einigen Jahren anders sein als heute. "Die Kunden werden immer ungeduldiger, Zeit ist immer wichtiger. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschen sich weiterhin in lange Warteschlangen stellen", sagte Souque im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Der Bezahlvorgang werde sich wandeln. Selbstbedienungskassen oder Konzepte wie "Pick & Go", bei denen Kunden den Markt nach dem Einkaufen zügig verlassen und automatisch per App bezahlen können, werden laut Souque bedeutender. "Aber wir werden die Menschen zu nichts zwingen. Es wird auch in 10 oder 20 Jahren noch klassische Kassen mit Kassiererin geben." Außerdem äußerte sich Souque auch zu den Preisen bei Rewe - mit einer wenig erfreulichen Jahresprognose für Kunden.
Rewe-Chef prognostiziert weitere Teuerungen - und nennt konkrete Zahl
Mit dem Geschäft ist er zufrieden. "2024 war ein gutes Jahr für uns." Die Rewe-Gruppe, zu der neben den gleichnamigen Supermärkten unter anderem auch der Discounter Penny gehört, steigerte ihren Umsatz im In- und Ausland nach eigenen Angaben um 4,6 Prozent auf 96 Milliarden Euro. Der Chef des Rewe-Konzerns hat gegenüber dem Handelsblatt allerdings eingeräumt, dass etwa zwei Drittel des Umsatzwachstums 2024 auf Preiserhöhungen zurückzuführen seien.
Er dämpfte zudem die Erwartungen der Kunden, dass die erhöhten Lebensmittelpreise in naher Zukunft flächendeckend zurückgehen könnten. "Wir erwarten über unser gesamtes Sortiment in diesem Jahr eine Preissteigerung von zwei Prozent", so Souque. Es bestünden allerdings erhebliche Unterschiede je nach Produktkategorie. Die Preise für Kaffee und Kakao würden aufgrund gestiegener Rohstoffkosten weiter stark ansteigen, während bei anderen Produkten auch Preissenkungen zu verzeichnen seien.
Die Preisorientierung der Kunden ist Souque zufolge weiter gestiegen. Die Verunsicherung sei trotz nachlassender Inflation zuletzt immer noch spürbar gewesen. Er rechnet daher damit, dass die Bedeutung von Sonderangeboten und Eigenmarken zunimmt. "Viele große Lebensmittelhersteller haben in den vergangenen Jahren ihre Preise erhöht und anschließend viel Umsatz verloren", sagte der Unternehmenschef der dpa. Viele Menschen seien auf Eigenmarken umgestiegen und hätten Markenprodukte häufiger nur im Angebot gekauft. Hersteller seien deshalb vorsichtiger geworden mit Preiserhöhungen.
Kundenverhalten: Werden diese Produkte künftig gar nicht mehr im Supermarkt verkauft?
Beim Sortiment der Supermärkte erwartet er ebenfalls Anpassungen. "Die Kunden interessieren sich immer mehr für gesunde Lebensmittel." Es werde künftig mehr frische Artikel in den Läden geben wie Obst und Gemüse sowie neue Produkte wie Protein- oder Kakao-Alternativen. Dinge wie Waschmittel oder Getränkekisten hingegen würden die Leute zukünftig nicht mehr unbedingt im Supermarkt kaufen, sondern eher nach Hause liefern lassen.
Vollsortimenter wie Rewe und Edeka haben 2024 Marktanteile gewonnen, wie Zahlen des Marktforschers NIQ zeigen. Die Supermarktketten konnten ihre Umsätze demnach stärker steigern als Discounter wie Aldi und Lidl. Die hatten allerdings in den beiden Jahren zuvor größere Zuwächse verzeichnet.
Einigen Kunden hatten online Beobachtungen geteilt, dass ein beliebtes Alltagsprodukt in den Supermärkten vermehrt hinter Plexiglas landet - liegt das an den Preissteigerungen? Für Ärger sorgt indes das Ostersüßigkeitensortiment der Branchenriesen: "Da vergeht mir etwas die Freude auf Ostern", heißt es unter anderem in einem Video in den sozialen Netzwerken.
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