• Burg Klapperfalle: Rezension des Abenteuerspiels für Kinder
  • So spielt sich der simple Dungeon Crawler mit Falltüren und Spiegelturm
  • Infos, Bewertung und Fazit

Das französische Spieleautoren-Paar Marie und Wilfried Fort hat uns schon eine Reihe von fabelhaften Kinderspielen beschert, darunter das wunderbare Dragomino (zu unserer Rezension) und unserem Lieblings-Fässerkegeln "Tal der Wikinger" (zum Test). Mit "Burg Klapperfalle" aus dem Jahr 2020 (Originaltitel: Patatrap Quest) versuchen sich die Forts an einem Dungeon Crawler für Kinder. Wenn es darum geht, als Nachwuchs-Abenteurer Ausrüstungsgegenstände zu sammeln und gegen Monster zu kämpfen, ist allerdings das geniale Karak (zur Besprechung) unser Favorit. Ob sich unsere Meinung nach mehreren Runden "Burg Klapperfalle" geändert hat, erfahrt ihr in unserem Testbericht.  

Wie spielt sich "Burg Klapperfalle"?

Das Spielbrett stellt die Umrisse von "Burg Klapperfalle" dar. In der Mitte ist eine Vertiefung, in die  der Turm gestellt wird, in die zwölf kleinen Aussparungen ringsherum kommen später zwölf Falltüren. 

Während der Vorbereitung sucht sich jeder Spieler einen der vier Abenteurer aus. Zudem beschließt die Runde, welche Mission gespielt werden soll. 

Dementsprechend müssen die Karten des zugehörigen Monsters auf die Spitze des Turms gelegt werden. Außerdem gibt es je nach Monster verschiedene Falltüren, die zufällig und verdeckt in den Vertiefungen um den Turm platziert werden.

Klappende Falltüren und spiegelnder Turm

Anschließend darf der erste Spieler zwei Würfel werfen und entweder die Schrittzahl eines Würfels oder beider Würfel zusammen gehen. Somit hat man bis zu drei verschiedene Schrittlängen zu Verfügung. Auf der Falltür, auf welcher der Spieler mit seinem Würfelergebnis schließlich landet, wird die Spielfigur des Spielers "abgestellt". Durch die Mechanik des Spielbretts klappt die Falltür (in Richtung Spielfeldmitte) nach oben, wodurch man sehen kann, welches Symbol auf der Unterseite ist. 

Hier gewinnt der Turm in der Mitte des Spielfeldes an Bedeutung. Es hat ringsum eine Spiegel-Oberfläche, wodurch Spieler von allen Perspektiven aus die Unterseite der hochgeklappten Falltüren sehen können. Die Symbole unter den Falltüren können positive oder negative Effekte haben:  

  • Hilfreich sind Gegenstände, um Monster zu besiegen (etwa Knoblauch gegen den Vampir, Silber gegen den Werwolf, Schwert gegen Riesenspinne). Deckt ein Spieler einen solchen Gegenstand auf, bekommt er ein Plättchen mit dem entsprechenden Symbol, das er auf seinem Heldentableau ablegt.
  • Schädlich dagegen wirken sich Symbole für unangenehme Zeitgenossen aus. Der Dieb stiehlt beispielsweise einen Gegenstand vom persönlichen Tableau, der Narr vertauscht die beiden Falltüren rechts und links vom Narren.

Simple Kampfmechanik

Deshalb sollten die Spieler versuchen sich zu merken, was unter welcher Falltür ist, um sich möglichst schnell die benötigten Gegenstände einzusammeln. Unter einer Falltür befindet sich außerdem eine Geheimtreppe. Nur wenn man auf diese Falltür kommt, kann man symbolisch den Turm betreten und somit gegen das dort befindliche Monster kämpfen. Der Kampf läuft sehr simpel ab: Auf den Monsterkarten auf der Turmspitze steht, welche Gegenstände zum Besiegen benötigt werden. Sollte man sich zum Kampf gegen das Monster entschließen, muss man die Spitze des Turms betreten und dreht für sich die oberste der Monsterplättchen um. Auf der Rückseite ist dann einer der zwei bis drei Gegenstände abgebildet, mit welchen das Monster besiegt werden kann. Nun passiert Folgendes: 

  • Sollte der aktive Spieler diesen Gegenstand im Inventar haben, gewinnt er automatisch den ersten Kampf, zeigt dieses Monsterplättchen vor und legt es bei sich neben dem Tableau ab. Er darf sofort das nächste Monster nehmen und ebenfalls verdeckt anschauen und "kämpfen".
  • Hat der Spieler nicht den erforderlichen Gegenstand, legt er das Monsterplättchen verdeckt zurück auf den Turm und beginnt die nächste Runde auf dem Startfeld. Er hat zwar diesen Kampf verloren - allerdings weiß er nun, welcher Gegenstand als nächster benötigt wird, kann sich diesen holen und schnellstmöglich erneut zur Geheimtreppe ziehen.

Wer als erster dreimal ein Monster besiegen konnte, also drei Monsterplättchen vor sich liegen hat, gewinnt das Spiel.

Bewertung: Schönes Kinderspiel mit tollem Klappmechanismus

Optisch und thematisch macht "Burg Klapperfalle" alles richtig. Aufgebaut ist der Spiegelturm ein echter Hingucker; dass die Falltüren tatsächlich hochklappen, wenn man darauf zum Stehen kommt, ist ein witziges Detail für Kinder. Der Wettlauf in den Burgmauern auf der Suche nach der passenden Falltür ist durchaus spannend, bietet Abwechslung durch verschiedene Missionen und unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Darüber hinaus schult das Abenteuerspiel für Kinder das Gedächtnis, weil man bestenfalls irgendwann verinnerlicht hat, was sich unter jeder einzelnen der zwölf Falltüren verbirgt.

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In unseren Testrunden bereitete genau dieses Falltüren-Merken den jüngsten Mitspielern große Probleme. Es ist - ganz nebenbei - auch das einzige Element, dass die Altersempfehlung ab sechs Jahren rechtfertigt. Ansonsten sind alle Abläufe so simpel, dass auch Vierjährige sie begreifen (auch wenn für manche von ihnen die düstere Thematik nicht geeignet sein könnte). Unsere Empfehlung: Spielen ausschließlich Abenteurer unter 7 Jahren mit, sollte am besten immer ein Erwachsener dabei sein, um den Kindern zu erklären, was welche Falltür bedeutet. 

So originell die Spiegel-Funktion ist, im Spielverlauf sorgte sie ab und an für Verwirrung. Denn je nach Blickrichtung spiegelt der Turm auch manchmal die Falltür eines anderen Spielers wider. Ein verkraftbares Manko, ebenso wie der recht hohe Glücksfaktor und der Umstand, dass die Kämpfe selbst sehr spannungsarm ablaufen und nur ein Abgleichen der Monsterplättchen mit dem Heldentableau sind. Kritisch sehen wir jedoch die Siegbedingung. Verlegt sich ein Spieler zunächst darauf, genügend Gegenstände zu sammeln und gelangt dann später gut ausgestattet auf den Turm, kommt es durchaus vor, dass er in einem Zug drei Monster besiegt. In diesem Moment hat er gewonnen und das Spiel ist vorbei. Hier wäre aus unserer Sicht ein kleiner Mechanismus sinnvoll gewesen, um den Mitspielern die Chance zu geben, zumindest mit dem Sieger gleichzuziehen (etwa ein Bonuszug für die "Verlierer", den wir als Hausregel etabliert haben).

Trotz der Schwächen ist "Burg Klapperfalle" ein empfehlenswertes Abenteuerspiel für Kinder bis zehn Jahren, das vor allem mit seinem Falltür-Gimmick und dem Spiegelturm punktet, darüber hinaus aber auch Spannung und Abwechslungsreichtum bietet.

  •  Infos zu Burg Klapperfalle im Überblick:
  • Spieleranzahl: 2 bis 4 
  • Altersempfehlung: ab 6
  • Dauer: 20 Minuten
  • Verlag: Space Cow/Toggo Toys/Asmodee
  • Autoren: Marie und Wilfried Fort
  • Pro: 
    • kurze Anleitung, Abläufe verständlich
    • sehr schön und auch kindgerecht illustriert
    • Thematik gut umgesetzt
    • fördert Konzentration und Gedächtnis
    • hochklappende Türen ein witziges Detail für Kinder
    • unterschiedliche Schwierigkeitsgrade
  • Contra:
    • Abruptes Spielende
    • Banale "Kämpfe"
    • Falltür-Inhalte für die Jüngsten schwer zu merken
    • Spiegel-Funktion manchmal verwirrend
    • düsteres Ambiente nicht für jedes Kind geeignet
  • Redaktionswertung: 7 von 10 Punkten

Fazit: Echte Falltüren, geheimnisvolle Spiegel, Helden auf Ausrüstungssuche – aber auch ein abruptes Ende: Sieht man über die kleinen Schwächen hinweg, ist "Burg Klapperfalle*" ein spannendes und thematisch gelungenen Spiel für Abenteurer im Grundschulalter.

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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