In Franken sehen sich etliche Betriebe aktuell großen Herausforderungen ausgesetzt: Im Dezember hatte die Coburger Kartonagenfabrik Insolvenz angemeldet. Jetzt, nur wenige Monate später, wird der Betrieb unter neuer Leitung fortgeführt - weiter geht es gleichwohl nicht für alle Mitarbeiter. Auch der fränkische Badmöbelhersteller Heibad befand sich jüngst in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage.

"Die Rahmenbedingungen haben sich zuletzt deutlich verschlechtert", erklärte die Firmenleitung des in Heideck im Landkreis Roth ansässigen Unternehmens. Beim Amtsgericht Nürnberg war ein Insolvenzantrag gestellt worden, um auf die finanziellen Schwierigkeiten zu reagieren und die Voraussetzungen für eine nachhaltige Zukunft zu schaffen. Nun gibt es eine positive Wende.

Badmöbelhersteller Heibad verkauft - Geschäftsbetrieb im Kreis Roth wird fortgeführt

Für den Badmöbelhersteller gibt es eine Investorenlösung. Das vermeldet die zuständige Sanierungskanzlei Pluta. Die in Köln beheimatete Config I/O Brands Group übernimmt demnach den Geschäftsbetrieb der Heibad Badmöbel Vertriebs GmbH im Rahmen einer übertragenden Sanierung. "Der Erwerber stärkt durch die Übernahme seine Position im Markt für hochwertige Möbel", heißt es vonseiten der Kanzlei, deren Rechtsanwalt Peter Roeger im Zuge des Insolvenzverfahrens zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde.

Heibad ist ein mittelständisches Unternehmen aus dem Fränkischen Seenland, das nach Eigenaussage Badmöbel mit dem Qualitätsanspruch "made in Germany" entwickelt und produziert. Der Betrieb wurde im Jahr 2000 gegründet und hat sich laut Pluta-Angaben der Kanzlei aus einer reinen Vertriebsgesellschaft zum Industrieunternehmen mit eigener Produktion entwickelt. "Das Geschäft des Badmöbelherstellers verlief trotz des Verfahrens stabil", berichtet die Kanzlei. Die Geschäftspartner hätten die Betriebsfortführung unterstützt. 

"Das Unternehmen hat während des Verfahrens alle Aufträge zuverlässig erfüllt. Die gute Aufstellung und das hervorragende Image von Heibad waren ein klarer Vorteil im Investorenprozess", wird Peter Roeger in der Verlautbarung zitiert. Im Bieterverfahren habe sich schließlich die Config I/O Brands Group durchgesetzt. "Die Übernahme ist auch für die Gläubiger eine sehr gute Nachricht, da wir das bestmögliche Ergebnis erzielen", so der vorläufige Insolvenzverwalter. 

Standort Heideck bleibt erhalten - "nahezu alle" Mitarbeiter werden übernommen

"Der Geschäftsbetrieb am Produktionsstandort in Heideck wird nahtlos und mit den über 100 Arbeitsplätzen fortgeführt", heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Heibad und der Config I/O Brands Group. Heibad bleibe ein eigenständig agierendes Unternehmen mit eigener Marke und Struktur. "Für bestehende Kunden und Partner ändert sich nichts." Martin Uhlig werde die Geschäftsführung weiterhin verantworten. Andreas Schmidpeter scheide im Zuge der Übergabe aus der Geschäftsführung aus.

"Mit der Config I/O Brands Group haben wir einen Partner für die Zukunft von Heilbad gefunden", wird Heibad-Chef Uhlig zitiert. Die Marken der Gruppe stünden für ein "klares Bekenntnis zum Produktionsstandort Deutschland". Für die meisten der bisherigen Beschäftigten geht es demnach weiter. "Umso mehr freut es mich, dass nahezu alle unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernommen werden und Produktion und Vertrieb an unserem 10.000 Quadratmeter großen Standort Heideck nahe Nürnberg nahtlos fortgeführt wird."

Die Auftragsbücher seien voll, das Team motiviert. Unter dem Dach des neuen Eigentümers aus Köln solle die "Erfolgsgeschichte" des Roßtaler Betriebs nun ihre Fortführung finden.