Mitten zwischen endlosen Dixiklo-Reihen hinter der Utopia-Stage trifft man heuer auf merkwürdige rosa Boxen, die sich hinter einem Gitterzaun verstecken. Es handelt sich hierbei um eine absolute Klo-Neuheit, die man in diesem Jahr das erste Mal auf Rock im Park benutzen kann - wobei "man" ist nicht ganz richtig, "frau" wäre passender.
Die rosa Boxen heißen eigentlich "Lapee" und bietet laut dem Verleiher, "eine saubere, sichere und effiziente Möglichkeit für Frauen und non-binäre Menschen, die in der Hocke pinkeln". Das Hock-Pissoir sieht ein bisschen aus wie eine Strand-Umkleide mit insgesamt drei Abflüssen - sie sollen Komfort und gleichzeitig Diskretion bieten. Klopapier braucht man keins.
Biesl-Revolution bei Rock im Park - "musste es einfach ausprobieren"
"Lapee" stammt ursprünglich aus Dänemark, den Verleih in Deutschland übernimmt eine Firma aus dem unterfränkischen Kist. Das Angebot richtet sich vor allem an Festivals - "Lapee wurde von Festivals validiert und im Anschluss von uns für die Handhabung, Reinigung, Transport und Lagerung optimiert", heißt es vom Anbieter. Zum Auftakt von Rock im Park gab es heuer wegen extremer Besucher-Massen übrigens ein gewaltiges Chaos bei den Campsites.
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Doch wie kommt das Hock-Pissoir bei den Besucherinnen von Rock im Park an? Lange Schlangen wie vor den Dixiklos und Herren-Pissoirs bilden sich zwar nicht - "wie man sieht, wird es echt gut angenommen", meint gegenüber inFranken eine Besucherin, die das Hock-Pissoir erst noch nutzen will. "Also ich finds ultra geil, deswegen war ich grad so ich musste da hingehen, ich musste es einfach ausprobieren", meint wieder eine andere. Für Frauen habe es bisher nicht gegeben, meint sie weiter - "ich will das überall in der Stadt haben und ich mein das for real ernst ich mein's ernst". Wie Buschpinkeln sei das, nur offiziell.
Es gibt aber auch Kritik am Konzept. "Schon sehr plakativ rosa", meint die Besucherin, die noch unschlüssig ist. Außerdem findet sie den Sichtschutz zu niedrig - "bei Walküren ist das halt nicht so berauschend". Eine andere ist wiederum irritiert, dass der Sinn der Toiletten noch nicht wirklich bei allen Besuchern angekommen ist: "Da kommt mir direkt ein Mann entgegen und ich war vollkommen schockiert. Ich habe ihm direkt gesagt exklusiv für Frauen wie kannst du dich hier überhaupt hintrauen? Das ist so uncool, ich könnte heulen", schildert sie ihr Erlebnis.