Wie viele Branchenakteure sieht sich der fränkische Autozulieferer Schaeffler derzeit erheblichen Herausforderungen ausgesetzt. Ende vergangenen Jahres hatte das Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach umfassende Stellenstreichungen angekündigt: Europaweit sollen 4700 Arbeitsplätze wegfallen - 2800 davon in Deutschland. Als Gründe für den Schritt nannte der Konzern die Transformation der Automobilbranche, Synergieeffekte nach der Fusion mit Vitesco und eine schwächelnde Nachfrage in der Verbrennertechnologie.

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, will Schaeffler auch in Franken Arbeitsplätze abbauen. Die IG Metall reagierte im November verärgert auf die angekündigten Personalmaßnahmen. Erst vor Kurzem sorgte der Zulieferer-Riese dann mit einem Mega-Coup am Finanzmarkt für Schlagzeilen: Dem Konzern gelang es, Anleihen in Milliardenhöhe zu platzieren. Das Interesse der Investoren war offenbar gewaltig. Jetzt lässt Schaeffler mit der Bekanntgabe eines Produktionsstarts in Fernost aufhorchen. 

Schaeffler startet Kugelgewindetrieb-Produktion für chinesische E-Fahrzeughersteller 

Mit dem sogenannten Kugelgewindetrieb (KGT) bietet Schaeffler seinen Automotive-Kunden nach eigenen Angaben seit nahezu zwei Jahrzehnten eine Komponente, die in modernen Fahrzeugen eine signifikante Rolle spielt - und in Zukunft auch für autonomes Fahren von Bedeutung sein wird. Die KGT von Schaeffler werden hauptsächlich in Bremssystemen und Lenkungssystemen verwendet, um Manövrierfähigkeit, Sicherheit und Komfort zu gewährleisten. Seit 2007 hat das Unternehmen laut Firmenmitteilungen über 140 Millionen Kugelgewindetriebe hergestellt. In diesem Jahr startet nun die Serienproduktion für führende chinesische Automobilhersteller.

Im Februar feierte Schaeffler den KGT-Produktionsstart für Lenksysteme im chinesischen Xiangtan. Den dortigen Produktionsstandort gibt es seit 2019.
Schaeffler

"Schaeffler verfügt über nahezu 20 Jahre Erfahrung in der Großserienproduktion und Weiterentwicklung von Kugelgewindetrieben und profitiert dabei von seiner Fertigungsexzellenz und weltweiten Kundennähe insbesondere in China", wird Matthias Zink, Vorstand Powertrain & Chassis der Schaeffler AG, in einer Mitteilung des Zulieferers zitiert. "Wir sind stolz, als führende 'Motion Technology Company' auch ein verlässlicher Partner für unsere chinesischen Kunden im wachsenden Markt von Brems- und Lenksystemen zu sein." Kugelgewindetriebe gelten allgemein als wichtige mechanische Komponenten, die in vielen industriellen Anwendungen zum Einsatz kommen.

Sie dienen dazu, eine Rotationsbewegung präzise in eine lineare Bewegung umzuwandeln. Schaeffler produziert seine Kugelgewindetriebe nicht nur für Lenkungen, sondern auch für Bremsen sowie Antriebs- und Kraftübertragungssysteme. Seit dem Produktionsstart im Jahr 2007 wurden die Kapazitäten nach Unternehmensangaben stetig erweitert. Im Februar feierte Schaeffler nun den Produktionsstart von KGT für Lenksysteme im chinesischen Xiangtan. Seinen dortigen Produktionsstandort hatte der Konzern 2019 eröffnet. Weitere Werke in China, Frankreich, Südkorea, Mexiko und der Slowakei stellen ebenfalls die Präzisionskomponente her.

Bremssysteme im Fokus: Fränkischer Autozulieferer sieht Markt vor Umbruch

Laut Auffassung des fränkischen Auto- und Industriezulieferers werden Kugelgewindetriebe eine wichtige Rolle im Fahrwerk von künftigen Fahrzeugen einnehmen, insbesondere für den Einsatz in Hybrid- und E-Modellen sowie in Verbindung mit Technologien zum autonomen Fahren. Schaeffler entwickele das Produkt entsprechend weiter, kündigt das Unternehmen aus Herzogenaurach an. "Bei der Entwicklung von KGT für Lenksysteme von Premiumfahrzeugen und SUVs berücksichtigt Schaeffler die höheren Anforderungen hinsichtlich der Laufruhe und des größeren Fahrzeuggewichts", so Timo Schmidt, Leiter der Geschäftseinheit Fahrwerkslösungen bei der Schaeffler-Gruppe.

Bei Bremssystemen, für die Schaeffler mit dem KGT eine zentrale Komponente produziere, stehe der Markt vor einem Umbruch: "Die nächste Fahrzeuggeneration wird mit elektromechanischen Betriebsbremsen ausgestattet sein, die intelligent und geräuscharm individuell jedes einzelne Rad bremsen und somit einen weiteren Beitrag zur Brake-by-Wire-Technologie leisten werden", wird Schmidt zitiert. "Wir haben eine erste Kundennominierung für KGT für elektromechanische Bremssysteme erhalten und befinden uns bereits in Vorbereitung des Produktionsstarts." 

Die von Donald Trump eingeführten Zölle auf europäische Autos und Autoteile belasten die deutsche Automobilindustrie indessen erheblich. Besonders fränkische Zulieferer wie ZF und Leoni sind betroffen, da die USA ein wichtiger Absatzmarkt sind. 

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

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