Der 34. und letzte Spieltag in der 2. Fußball-Bundesliga führt einen hoffentlich gelösten FCN in den Norden zum Hamburger SV. Das Spiel wird am kommenden Sonntag, 19. Mai 2024, wie alle anderen Zweitliga-Begegnungen um 15.30 Uhr angepfiffen (so siehst du das Spiel live im TV und Stream). Am letzten Spieltag finden alle Paarungen parallel statt, um den Wettbewerb nicht zu verzerren. Allerdings sind im Unterhaus bereits fast alle wichtigen Entscheidungen gefallen - auch für die beiden Kontrahenten im Hamburger Volksparkstadion. 

Der einstige Bundesliga-Dino hat den Aufstieg abermals verpasst, das 0:1 am vergangenen Spieltag in Paderborn zerstörte die letzten Rest-Hoffnungen auf den Relegationsplatz. Die Mannschaft von Steffen Baumgart kann am letzten Spieltag sogar noch von Rang vier auf den sechsten Tabellenplatz zurückfallen. Es ist in Summe mal wieder eine enttäuschende Saison für den HSV. Gleiches gilt mit Abstrichen auch für den 1. FC Nürnberg, der nach einer recht passablen Hinrunde eine Rückserie zum Vergessen spielte und sich erst am vergangenen Spieltag gegen SV Elversberg (3:0) vor dem drohenden Abstieg in die 3. Liga retten konnte.

FCN konnte in der zweiten Liga erst einmal gegen den Hamburger SV gewinnen

Der FCN kann rein rechnerisch in der Tabelle noch an Elversberg und Schalke vorbeiziehen, dafür müssten die genannten Klubs ihre Abschluss-Spiele aber hoch verlieren und der Club seinerseits beim HSV hoch gewinnen, denn das Torverhältnis der Franken ist weiterhin schlecht (-18). Allzu realistisch ist dieses Szenario nicht. Im besten Fall kann der FCN wohl seinen zwölften Tabellenplatz verteidigen. Sowohl der 1. FC Magdeburg (in Düsseldorf) als auch Eintracht Braunschweig (in Kaiserslautern) hätten bei einem Sieg am letzten Spieltag 41 Punkte, einen mehr als der Club, sollte der in Hamburg verlieren. Von vornherein Abschenken sollte Nürnberg das Spiel beim HSV also nicht

Das Hinspiel verlor der FCN kurz vor Weihnachten zu Hause mit 0:2, beide Treffer fielen relativ spät. Robert Glatzel erzielte den Führungstreffer in der 80. Spielminute, Jean-Luc Dompé erhöhte in der Nachspielzeit. Wie jetzt am Sonntag konnte Nürnbergs Toptorschütze Can Uzun auch im Hinspiel nicht mitwirken. Damals war der 18-Jährige verletzt, zum Saisonabschluss fehlt Uzun gesperrt (fünfte Gelbe Karte). Lesetipp: Darum ist der Uzun-Transfer nach Frankfurt noch nicht offiziell.

Die Gesamtbilanz in der zweiten Liga spricht klar für den HSV. In neun Aufeinandertreffen setzten sich die Hamburger sechsmal durch, Nürnberg ging nur ein einziges Mal als Sieger vom Platz. Das war Anfang März vor zwei Jahren - Pascal Köpke und Tim Handwerker trafen für den Club, Ludovit Reis gelang der zwischenzeitliche Ausgleich. Am Ende reichte es aber zum knappen Heimsieg für den FCN (2:1). Der letzte FCN-Sieg in Hamburg liegt noch viel länger zurück. Im Volkspark siegte der Club zuletzt im August 2012 in der Bundesliga (1:0, Tor Hanno Balitsch). Wettbewerbsübergreifend sieht es für den 1. FCN nicht viel besser aus. In 86 Duellen behielt der HSV 45-mal die Oberhand, 18-mal gabs ein Unentschieden und 23-mal siegte der Club.

Fiél-Experimente: Wer bekommt noch ein Abschiedsspiel?

Personell hat Nünrbergs Trainer Cristian Fiél nach dem überzeugend herausgespielten Heimsieg gegen Elversberg eigentlich nicht viel Grund zu wechseln - müsste das aber wegen der Uzun-Sperre  sowieso tun. Der Trainer kündigte bereits an, am letzten Spieltag etwas auszuprobieren. Das klingt ganz danach, als würde der Cheftrainer das ein oder andere Experiment wagen. Fiél hätte das wahrscheinlich gerne früher getan, doch seine Mannschaft tat ihm nicht den Gefallen, den Klassenerhalt vor dem 33. Spieltag fix zu machen. 

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Im Tor könnte am Sonntag statt Carl Klaus (30) - dessen Vertrag nicht mehr verlängert wird - U23-Keeper Jan Reichert stehen. Der 22-Jährige könnte perspektivisch die Nummer 1 beim FCN werden, vielleicht sogar schon kommende Saison. Oder droht dann sogar ein Torwart-Mangel?

Außerdem könnten beim HSV noch einige Reservisten auf Spielminuten kommen, Taylan Duman, Erik Wekesser, Jospeh Hungbo oder Johannes Geis zum Beispiel. Und: Mehrere Spieler, die den Club nach der Saison verlassen - insgesamt wurden zehn Spieler verabschiedet - könnten noch einen Einsatz zum Abschluss bekommen. Genannt seien hier etwa Florian Hübner, Felix Lohkemper oder Sebastian Andersson. Bei den lange verletzten Innenverteidigern mit auslaufenden Verträgen, James Lawrence und Christopher Schindler, wird es wohl nichts mehr mit einem Comeback am letzten Spieltag.

Kader-Umbruch steht an: FCN verabschiedet zehn Spieler

Auch für Linksverteidiger Nathaniel Brown wird es das letzte Spiel im FCN-Trikot, der 20-Jährige kickt kommende Saison eine Etage höher bei Eintracht Frankfurt. Torwart Carl Klaus verlässt den FCN ebenfalls. Auch Frankfurt-Leihgabe Marcel Wenig, Can Uzun und Daichi Hayashi sagen "Servus Nürnberg". 

Noch ein wenig Angeber-Wissen zum Schluss: Cristian Fiél schoss sein letztes Bundesliga-Tor einst gegen den HSV (im Dezember 2006, für Alemannia Aachen beim 3:3 am Tivoli). Der heutige Nürnberger Coach spielte 2002/03 sogar ein halbes Jahr zusammen mit Steffen Baumgart für Union Berlin. Als Trainer trafen die einstigen Mitspieler bisher aber nur einmal aufeinander, kurioserweise ebenfalls an einem 34. Spieltag. Fiél gewann damals im Saisonfinale 2018/19 mit Dynamo Dresden 3:1 gegen Baumgarts SC Paderborn (alle drei Tore für Dynamo schoss Baris Atik). Baumgart durfte dennoch jubeln, stieg an jenem Tag trotz Niederlage mit dem SCP in die Bundesliga auf.

So könnte der 1. FC Nürnberg beim HSV auflaufen: 

Reichert - Gyamerah, Jeltsch, Hübner, Brown - Flick, Castrop, Geis - Schleimer, Hofmann - Lohkemper

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