• Umsteigen auf die smarte Technologie?
  • Fünf bis acht Prozent Heiz­kosten­ersparnis sind drin
  • Diese acht Thermostate liegen bei der Stiftung Warentest vorn
  • Und das musst du investieren
  • Vier Argumente, die überzeugen

Die Kosten fürs Heizen gehen durch die Decke. Sparen ist also angesagt. Lohnt es sich, smarte Heizthermostate anzuschaffen? Stiftung Warentest hat Geräte überprüft – inFranken.de nennt die Gruppe der Testsieger und verrät, ob sich das Umrüsten lohnt.

Umsteigen auf die smarte Technologie?

Schraubthermostate am Heizkörper kennt jede*r. Durch links oder rechts drehen steuerst du die Wärmeentwicklung. Die Lebensdauer ist lang, aber nach 15 Jahren können sie defekt sein. Dann stellt sich die Frage: austauschen (Preis um die 10 Euro) oder umsteigen auf die smarte Technologie? 

Und so funktioniert die smarte Variante: Im Gegensatz zum Schraubregler zeigen die smarten Thermostate keine Stufenskala (und auch keine Schneeflocke) mehr an, sondern die Temperatur auf einem Display. Deine smarten Thermostate sind via Funk mit einer zentralen Steuerungseinheit, dem Hub oder Gateway, gekoppelt. Diese wiederum ist per WLAN mit deinem heimischen Netz verbunden. So kannst du einfach über eine App von unterwegs deine Heizung steuern. Der Befehl aus der App wird dann per WLAN an den Hub übermittelt.

Aber ist ihr Einsatz über­haupt sinn­voll? Rechnet sich das Intervallheizen, obwohl für die höhere Wärme wieder mehr Energie aufzuwenden ist? Die Antwort, folgst du der Stiftung Warentest, lautet: Ja, unterm Strich gibt es eine Energieersparnis. Das liegt an der Bauphysik: Je weniger sich die Temperatur zwischen drinnen und draußen unterscheidet, desto weniger wert­volle Wärme geht durch Mauern und Fenster verloren. Du sparst also umso mehr Heiz­energie, je länger die Wohnung kühl bleibt.

Fünf bis acht Prozent Heiz­kosten­ersparnis sind drin

Beispiel-Rechnungen der Stiftung Warentest zeigen für unterschiedlich große und unterschiedlich gut gedämmte Wohnungen, dass das Spar­potenzial in einer Größen­ordnung von fünf bis acht Prozent liegt. Annahme: Die Bewohnenden haben einen typischen 8-Stunden-Arbeits­tag und wollen in ein warmes Zuhause zurück­kommen. Liegen die jähr­lichen Heiz­energie­kosten einer 70-Quadrat­meter-Wohnung bei 1.000 Euro, lassen sich also 50 bis 80 Euro sparen.

Manche Hersteller werben mit bis zu 30 Prozent Heizkosteneinsparung. Matthias Wagnitz, Experte für Energie- und Wärmetechnik beim Branchenverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) ist da aber skeptisch. "Wie man sparen kann, hängt auch sehr davon ab, wie man vorher geheizt hat," erläutert er gegenüber dem Vergleichsportal VerivoxSoll heißen: Wer schon immer abends die Heizung runter dreht und sie tags nicht auf fünf stehen lässt, kann weniger einsparen als Menschen, die gerne warm schlafen und sorglos bei offenem Fenster heizen.

Auch Nico Jurran, vom c't-Magazin, sagt: "Wenn Sie vernünftig heizen, dann werden Sie große Schwierigkeiten haben, mit einem normalen Smarthome-Konzept noch etwas zu sparen." Er geht sogar noch weiter: "Die generelle Aussage, dass man Geld spart, ist totaler Quatsch."

Diese acht Thermostate liegen bei der Stiftung Warentest vorn

Und das sind acht Produkte im Test, die zur Spitzengruppe der Bestplatzierten gehören: 

Und das musst du investieren

Smarte Thermostate funktionieren im Prinzip wie die üblichen Schraub- oder Drehregler, nur in diesem Fall elektrisch und elektronisch. Das Ventil an der Heizung schließt oder öffnet sich mit einem kleinen Elektromotor. Eine Regelelektronik überwacht die Temperatur und hält die Verbindung zur Steuerzentrale. Das kann, je nach Hersteller, eine alleinstehende Box oder der Internetrouter sein. Ein Thermostat kostet zwischen 20 und 80 Euro, die dazu­gehörenden Smart-Home-Zentrale zwischen 48 und 230 Euro. Wer diese bereits besitzt, sollte smarte Thermostate für das bestehende System kaufen. Weitere Kosten fallen natürlich für Batterien an.

Bei manchen Systemen gibt es auch monatliche Kosten für die Nutzung von zusätzlichen Komfortfunktionen. Und auch der beliebte Schaltablauf-Dienst IFTTT (If this, then that) ist mittlerweile ab der vierten Schaltung kostenpflichtig (beispielsweise 4,41 Euro im Monat für bis zu 20 Applets). Laut der Stiftung Warentest kostet das Umrüsten von vier Räumen inklusive Smart-Home-Zentrale 425 Euro und mehr. Die Kosten hat man nach fünf bis sechs Jahren reingeholt.

Vier Argumente, die überzeugen

Das Besondere an der Smart-Version der Regler ist, dass die Thermostate miteinander vernetzt sind und sich über eine App steuern lassen. Hast du die Heizung so programmiert, dass du immer nach Feierabend in eine warme Wohnung kommst, es heute aber mal später wird, regelst du die Heizung einfach vom Smartphone aus und sparst damit Energie.

Smarte Thermostate erkennen, ob ein Fenster zum Lüften geöffnet ist. Ist das der Fall, dreht der Thermostat die Temperatur automatisch herunter. Wenn Fenster zum Lüften geöffnet sind, benötigen einige Modelle allerdings einen Fensterkontakt, um die Temperatur zu drosseln (28 bis 55 Euro pro Stück). 

Die wichtigsten Ergebnisse aus dem Smart-Thermostat-Test der Stiftung Warentest:

  • Alle Regler können die gewünschte Temperatur halten, sind aber teilweise kompliziert zu bedienen.
  • Durch das zeitweise Abdrosseln der Temperatur lassen sich etwa acht Prozent der Heizkosten einsparen.
  • Die Anschaffung lohnt sich insbesondere für Menschen, die zu unregelmäßigen Zeiten zu Hause sind.
  • Smarte Thermostate sind besonders in schlecht isolierten Häusern sinnvoll.

In energieeffizienten Neubauten bringt die Absenkung der Temperatur weniger. 

Halbsmarte und klassische Heizthermostate sind immer noch gut

2017 hat die Stiftung Warentest bereits halbsmarte und konventionelle Thermostate getestet. Halbsmart bedeutet: Jedes Thermostat ist programmierbar. Das heißt, du kannst manuell unterschiedliche Temperaturen für verschiedene Zeiten und Wochentage einstellen.

Es lassen sich allerdings nicht mehrere Heizkörper miteinander koppeln und sie sind auch nicht aus der Ferne zu bedienen. Dafür sind sie günstiger. Hierbei hat das Honeywell Thermostat* gut abgeschnitten (Preis: ca. 30 Euro). 

Bei den klassischen Heizreglern empfiehlt die Stiftung Warentest beispielsweise Danfoss RAW* (ca. 16 Euro) oder Oventrop Uni XH* (ca. 10 Euro). Beide haben eine gute Temperaturregelung und einfache Handhabung.

Fazit

So richtig lohnen sich smarte Thermostate nicht. Klar: Technikfreaks, die auf Smart Home setzen, mögen sie. Gut eingestellte, herkömmliche Schraubgeräte erfüllen ihre Funktion und bei genauer Justierung lässt sich auch hiermit Energie sparen. 

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