Das Thema Heizen wird in Deutschland seit Monaten heftig diskutiert. Die Alternativen zu Gas und Öl stehen im Blickpunkt. Ein Gesetzentwurf soll folgen, mit dem Holz und Pellets vor dem Aus stehen, wie inFranken.de berichtet. Und jetzt könnte die Heizmethode einen heftigen Imageschaden bekommen. Denn, ganz ungefährlich scheint es nicht zu sein. Im Kreis Bamberg gab es mehrere Einsätze - die Feuerwehr warnt vor unterschätzter Gefahr

Bereits im Jahr 2022 gab es Berichte über die durchaus problematische Lagerung der Holzpellets. Das Portal t-online.de hatte berichtet, dass in Lagerräumen für Pellets die Gefahr einer Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung droht, die sogar tödlich enden kann. Demnach wurden dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schon mehrere entsprechende Todesfälle gemeldet. Und jetzt also die Brände von Bamberg. 

Gefahr durch Holzpellets - giftiges Gas durch falsche Lagerung

Gegenüber dem BR spricht Sebastian Pflaum vom Feuerwehr-Kreisverband Bamberg über das Problem mit den kleinen Holzteilchen: "Holzpellets sind unter Hitze und hohem Druck gepresste Holzstäbchen ohne Zusätze, die aus Abfällen in Sägewerken hergestellt werden. Beim Pressvorgang wird ein Autoxidationsprozess gestartet, bei dem Kohlenstoffmonoxid (CO) freigesetzt wird." 

Wichtig sei demnach die richtige Lagerung. Denn, so wird es erklärt, "werden Holzpellets von den Herstellern und Lieferanten so lange gelagert, bis das CO vollständig verschwunden ist, sind die kleinen Holzstäbchen vollkommen harmlos und können bedenkenlos im Pelletsilo gelagert werden. 

Geht dabei allerdings etwas schief, wird es gefährlich. Das CO kann weiter austreten. Laut Beiztrag können Menschen das Gas weder sehen noch riechen, schmecken oder hören. Auf den menschlichen Körper kann es aber eine toxische Wirkung haben - mit oft tödlichen Folgen.  Pflaum: "Das hängt von der Konzentration des Gases und Zeitspanne ab, die ein Mensch dem Gas ausgesetzt ist."

CO-Vergiftung durch Holzpellets - darauf muss man bei der Lagerung achten

Das Portal agrarheute.com geht in einem Artikel speziell auf die richtige Lagerung für Holzpellets ein. Es sei demnach nicht jeder Raum dafür geeignet: "Ein Lager mit trockenen Decken, Wänden und Böden ist ein Muss, um die Brennqualität zu erhalten. Das ist besonders relevant, wenn man die Pellets im Keller lagern möchte". Das Lager sollte dem zufolge so groß sein, dass "in zwei Dritteln seines Volumens mindestens der vom Fachmann errechnete Jahresbedarf an Pellets Platz findet. Denn der Raum darf nicht bis oben befüllt werden".

Die perfekten Maße für den Raum laut Bericht: "Die Mindestgröße für den Lagerraum kann mit einer Formel berechnet werden: Heizlast x 0,9 Kubikmeter pro Kilowatt = Volumen des Lagerraums in Kubikmeter. Dazu addiert man dann noch ein Drittel an Raumvolumen".

Am besten sei es zudem, wenn das Lager an einer Außenwand des Hauses liegt und nicht verwinkelt ist. So lässt es sich besser belüften und befüllen. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) gibt an, dass Wände gemauert sein müssen: "Gipsplatten geben unter dem Druck der Pellets nach". Sollte das Pelletlager mehr als 6,5 Tonnen Pellets fassen, muss für den Brandschutz außerdem noch eine Tür der Feuerwiderstandsklasse T30 eingebaut werden. 

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Einfache Lösung - so kann eine CO-Vergiftung durch Holzpellets verhindert werden

Eine entscheidende Lösung, um die Gefahr einzuschränken, gibt beim BR ein Feuerwehrsprecher. Um den seltenen Fall von zu feucht gelieferten Holzpellets zu entdecken, wäre laut ihm ein CO-Melder in Kombination mit einem Rauchmelder sinnvoll. Beide Kleingeräte gibt es im Baumarkt oder Elektronikfachhandel. 

Eine CO-Vergiftung können damit also vermieden werden. Die Symptome einer solchen Vergiftung sind: Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, Atem- und Herzrhythmusstörungen.

Häufig werden die ersten Anzeichen von den Betroffenen verharmlost, da sie nicht unmittelbar mit einer hohen CO-Konzentration in Verbindung gebracht werden müssen.