- Was sind eigentlich Schwarze Löcher?
- Schwarzes Loch zeigt zur Erde: Was bedeutet das für uns?
- Fazit: Besteht eine ernstzunehmende Gefahr?
Sicher hast du schon einmal von den sogenannten "Schwarzen Löchern" gehört. Eine direkte Beobachtung dieses faszinierenden Phänomens gilt als praktisch unmöglich. Dennoch haben Forscher*innen aus Chile jüngst ein Schwarzes Loch entdeckt, das seine Richtung geändert hat und nun zu unserer Erde zeigt.
Schwarze Löcher: Das steckt hinter dem Phänomen
Zunächst einmal stellt sich die Frage, was man überhaupt unter einem Schwarzen Loch versteht. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Art Gebiet im Weltraum, in dem die Materie in sich selbst zusammengefallen ist. Es besitzt keine Oberfläche, wie ein Stern oder ein Planet. Innerhalb dieses Gebiets konzentriert sich eine enorme Menge Masse auf einen unglaublich winzigen Raum. Die Anziehungskraft eines Schwarzen Lochs ist so stark, dass ihr nichts entrinnen kann – noch nicht einmal das Licht. Die mysteriösen Schwarzen Löcher kann man zwar nicht direkt sehen, aber wir können sie anhand ihrer Wirkung auf benachbarte Nebel, Sterne und Galaxien erkennen. Viele sind von scheibenförmigen Ansammlungen von Material umgeben. Diese wirbeln wie ein Strudel um die Schwarzen Löcher, werden dabei extrem heiß und geben Röntgenstrahlung ab.
Schwarze Löcher kommen in den unterschiedlichsten Größen vor. Einige von ihnen sind nur wenige Male massiver als die Sonne. Doch wie entstehen sie überhaupt? Zur Bildung von stellarer Masse kommt es, wenn das Leben eines massiven Sterns, der etwa zehnmal schwerer ist als die Sonne, in einer Supernova-Explosion endet. Die Überreste des Sterns kollabieren zu einem Gebilde mit einem Durchmesser von einigen wenigen Kilometern.
In der Mitte der meisten Galaxien, so auch der Milchstraße, befinden sich supermassereiche Schwarze Löcher. Diese können die millionen- oder milliardenfache Masse der Sonne aufweisen. Objekte, die in ein Schwarzes Loch fallen, werden wortwörtlich bis zum Zerbersten gedehnt. Angenommen, ein Mensch wagt sich zu nah heran und wird in ein Schwarzes Loch gezogen – die unglaublich starke Schwerkraft würde ihn einfach auseinanderreißen.
Inwiefern betreffen uns die jüngsten Entwicklungen?
Was bedeutet es nun für uns, dass ein supermassereiches Schwarzes Loch, bzw. ein Materie-Jet, der aus diesem Loch ausströmt, seine Richtung geändert hat? Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass die Ausrichtung der Jets (Jet = Gas-Strom), die aus dem Schwarzen Loch im Zentrum der Galaxie ausströmen, bestimmen, wie eine Galaxie klassifiziert wird.
Durch den Richtungswechsel einer der beiden Jets hat die Galaxie PBC J2333.9-2343, die 656 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist, eine neue Klassifizierung erhalten. Sie gilt jetzt als Radiogalaxie mit einem Blazar im Zentrum und nicht mehr als klassische Radiogalaxie. Bei einem Blazar handelt es sich um einen aktiven galaktischen Kern, dessen Jet in Richtung Erde zeigt.
Blazare sind Objekte mit einer sehr hohen Energie. Sie gelten als die mächtigsten Phänomene innerhalb des Universums. Dadurch, dass der Jet nun in Richtung Erde zeigt, wird die Emission verstärkt und damit deutlich sichtbarer als jene Emission, die von der restlichen Galaxie ausgeht. Dies wiederum führt zu hochintensiven Flares (Flare = intensiver Strahlungsausbruch in der Chromosphäre, der im Zusammenhang mit Sonnenflecken auftritt), die stärker sind als die von anderen Radiogalaxien.
Fazit: Keine unmittelbare Gefahr für den Menschen
Nüchtern betrachtet stellen die jüngsten Entwicklungen keine unmittelbare Gefahr für uns Menschen dar. Warum sich die Ausrichtung des Jets so drastisch verändert hat, ist allerdings unklar. Fest steht jedoch, dass es bereits vor langer Zeit geschehen sein muss. Die Forschungsgruppe, die den Fall untersucht, vermutet eine Verschmelzung mit einer anderen Galaxie oder einem anderen großen Objekt, die zu dem Richtungswechsel geführt hat.
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