Markenprodukte aus dem Supermarkt sind nicht immer die besten Artikel für unsere Gesundheit. Schon im Jahr 2019 zeigte eine Untersuchung vom Öko-Test, dass einige beliebte Kakaopulver keine guten Noten erhalten haben, da die Inhaltsstoffe alles andere als gut waren, wie inFranken.de berichtet hatte. Und auch jetzt wurden die Pulver wieder unter die Lupe genommen - mit erschreckenden Ergebnissen. Auch gefährliche Schadstoffe wurden gefunden. 

Auch beim Ketchup hat das Verbrauchermagazin Anfang März ganz genau hingeschaut. Bei dem beliebten Dip für Pommes gab es im Test dann ebenfalls durchaus ein paar Überraschungen. 

Kakaopulver mit Schadstoffen - Öko-Test hat 16 Produkte untersucht

Laut Öko-Test hinterlässt das Ergebnis der Analysen einen mehr als "faden Beigeschmack". 16 Kakaopulver, darunter sieben Bio-Produkte, wurden untersucht. Für den Test wurden zudem besonders Packungen ausgewählt, die sich mit ihrer Produktaufmachung gezielt an Kinder richten.

Neben zahlreichen mehr als nur bedenklichen Inhaltsstoffen kommen im Bericht des Magazins auch problematische Anbaubedingungen und Menschenrechtsverletzungen zur Sprache. Diese Themen sind demnach weiterhin ein großes Thema. 

Auch ein großes Thema ist ein Wiederholungstäter im Test. Mit Nesquik aus dem Hause Nestlé, hat jetzt erneut ausgerechnet eine der bekanntesten Kakaopulver-Marken komplett versagt. Und dabei zeigten sich gleich mehrere Schwachpunkte des Produkts.

Nesquik von Nestlé bekommt im Öko-Test die Note 6 - das Kakaopulver enthält Mineralöl

Das beauftragte Labor konnte in Nesquik neben zu viel Zucker auch noch sehr bedenkliche Mineralölbestandteile nachweisen. Was dann laut Bericht hinzukommt, ist die "problematische Werbung und ein nur ausreichendes Teilergebnis bei "Kakaoanbau und Transparenz".

Organisation: Öko-Test
Beschreibung: Verbrauchermagazin
Erstausgabe:  1985
Verlag:  Öko-Test Verlag GmbH & Co. KG

Weiter heißt es dazu: "Zwar versucht sich Nestlé mit seinem eigenen Cocoa Plan-Programm in bunten Broschüren und blumigen Worten als Vorreiter in Sachen fairer und nachhaltiger Kakaoanbau zu präsentieren. Doch bei genauerem Hinsehen steckt dahinter aus unserer Sicht wenig." Eine klare Aussage von Öko-Test.

Genauso deutlich fällt im Übrigen der Caribo Bio Trink Kakao durch: "Zu süß, zu viele Schadstoffe, zu wenig Transparenz." Und auch dafür gibt es dann eine glatte Note 6 in sämtlichen Teilbereichen des Tests. Unwesentlich besser wird es für die „mangelhaften“ Bioprodukte Cocoba Frühstückskakao mit Honig von Gepa und Vivani Cavi Quick.

Weitere Kakaopulver im Test - ein Überblick

Auch der Kaba Das Original Kakao schneidet „mangelhaft“ ab. Das liegt dem Beitrag zufolge an einem ebenfalls unverhältnismäßig hohen Zuckergehalt, zum anderen daran, dass Hersteller Carambar, mehrfach auf Kontaktversuche von Öko-Test nicht reagiert hat und somit keine Informationen zur Lieferkette und den Anbaubedingungen des Kakaos weitergegeben hat. Bei Goody Cao von Lidl ("ausreichend") wurden auch Mineralölkohlenwasserstoffe nachgewiesen. 

Insgesamt in sieben Kakaopulvern wurde MOSH entdeckt. Fünf davon haben ein Bio-Label. Beim Cocoba Frühstückskakao mit Honig ("mangelhaft") und dem Rapunzel Tiger Quick Trinkkakao ("ausreichend") kommt dann noch der Schadstoff Cadmium dazu. Mit der Note 3 kommen aus dem Test Ja! Kakao Drink von Rewe und der Cho Quick von Penny.  Wer Wert auf weniger Zucker legt, wird vor allem bei den Bio-Produkten fündig. Rundum überzeugt hat keines der 16 getesteten Kakaopulver.

Ja! Kakao Drink befriedigend
Penny Ccho Quick befriedigend
Goody Cao ausreichend
Gut & Günstig Choco Drink ausreichend
Jeden Tag Schokodrink ausreichend
Karli Kugelblitz Choc o Drink ausreichend
Schovit Kakaohaltiges Getränkepulver ausreichend
Kaba Das Original Kakao mangelhaft
Nestlé Nesquik ungenügend
Bio Zentrale Biokids Kakaodrink befriedigend
K-Bio Trinkschokolade befriedigend
Naturata Kakao Getränk befriedigend
Rapunzel Tiger Quick Trinkkakao ausreichend
Cocoba Frühstückskakao mit Honig mangelhaft
Vivani Cavi Quick mangelhaft
Caribo Bio Trink Kakao ungenügend

Die Schadstoffe MOSH und Cadmium im Kakaopulver

Was steckt hinter den Schadstoffen im Kakaopulver? Besonders geht es um gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) und Cadmium. Erschreckend dabei, häufig sind demnach die Bio-Produkte betroffen. Was die Stoffe laut Öko-Test bewirken:

  • MOSH reichern sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber an. Sie sind die wohl größte Verunreinigung im menschlichen Körper  – und stecken in sieben Kakaopulvern im Test.
  • Das Schwermetall Cadmium, das in fünf Pulvern enthalten ist, reichert sich besonders in Leber und Niere an und kann die Organe über längere Zeit schädigen.

Was zudem extrem auffällig war: Der geringste vom beauftragten Labor festgestellte Zuckergehalt lag bei rund 60 Prozent. Zehn Produkte enthalten mehr als 80 Prozent. Der höchste gemessene Kakaopulveranteil lag bei 41 Prozent, der geringste bei 19 Prozent.

Öko-Test nimmt auch Lieferkette und Anbaubedingungen für Kakao ins Visier

Neben den Inhaltsstoffen haben die Verantwortlichen von Öko-Test bei ihren Analysen auch Lieferkette und Anbaubedingungen ins Visier genommen. Da das Produkt Kakao in den südlichen Ländern angebaut werde, seien die Lieferketten besonders anfällig für "problematische Anbaubedingungen und Menschenrechtsverletzungen".

Das Verbrauchermagazin hatte dafür bei den Herstellern nachgehakt, ob Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die universelle Mindeststandards für menschenwürdige Arbeit setzen, entlang der Lieferkette eingehalten würden. 

Dazu heißt es im Bericht: "Diese Normen sollen menschenwürdige Arbeitsbedingungen und ausreichenden Arbeitsschutz gewährleisten. Bis auf die drei Anbieter, die unsere Anfrage komplett unbeantwortet ließen, haben das alle bestätigt."