Sicherheit im Internet wird immer wichtiger. Vor allem der WLAN-Router ist ein beliebtes Ziel von Cyberkriminellen. Bei der Fritzbox gibt es aber einen einfachen Trick, um dein Netzwerk sicherer zu machen. Dafür musst du nur eine Funktion deaktivieren: den Fernzugang.
Der Fernzugang ist eigentlich eine praktische Funktion, die nicht nur AVM, sondern auch andere Router-Hersteller anbieten. Damit kannst du auf dein Heimnetzwerk zugreifen, auch wenn du nicht vor Ort bist. So lassen sich aus der Ferne Einstellungen wie Passwörter oder die Kindersicherung ändern oder Netzwerkprobleme beheben. Wenn du einen USB-Stick oder ähnliches an den Router angeschlossen hast, kannst du über den Fernzugriff auch auf alle Dateien aus dem Speichermedium zugreifen.
Mehr Sicherheit: Wie deaktiviere ich den Fernzugriff bei der Fritzbox?
Kriminelle können den Fernzugang jedoch nutzen, um Login-Schwachstellen auszunutzen. "Nicht benötigte Dienste sollten deaktiviert werden, weil dadurch die Angriffsfläche minimiert wird", rät Adil Aden, Experte für Routersicherheit beim Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Für einen sicheren WLAN-Router sollte daher geprüft werden, ob der Fernzugang aktiv ist. Bei der Fritzbox geht das auch ganz einfach über den Sicherheits-Check. Wenn ja, sollte er abgeschaltet werden, sofern er nicht benutzt wird.
Aktuell mit starken Rabatten: Fritzboxen und weitere AVM-Produkte im MediaMarkt-OnlineshopBei der Fritzbox funktioniert das folgendermaßen:
- Rufe die Benutzeroberfläche deiner Fritzbox auf, indem du "fritz.box" oder "http://192.168.178.1" in die Adresszeile deines Browsers eingibst.
- Melde dich mit deinem Nutzernamen und Passwort an.
- Gehe links im Menü zum Punkt "Internet" und klicke dort auf den Abschnitt "Zugang".
- Wähle oben den Reiter "Fritzbox-Dienste".
- Suche die Option "Internetzugriff auf die Fritzbox über HTTPS aktivieren". Steht hier ein Haken, ist der Fernzugriff aktiv.
- Schalte die Option aus und klicke unten auf "Übernehmen", um die Änderungen zu speichern.
Bei neueren Router-Modellen bzw. Routern mit FritzOS 7.5 oder höher läuft der Fernzugriff über MyFritzNet. Für diesen Dienst müssen Nutzer ein Konto anlegen, über den Browser oder die dazugehörige App. In diesem Fall findest du die Option "Internetzugriff auf die Fritzbox über HTTPS" in der Benutzeroberfläche der Fritzbox unter dem Menüpunkt "MyFritz-Konto".
Fernzugriff auf WLAN-Router kann von Hackern ausgenutzt werden
AVM ist grundsätzlich für hohe Sicherheitsstandard bekannt, dennoch ist durch der Router dauerhaft mit dem Internet verbunden, wenn der Fernzugriff aktiv ist. Es gibt eine Reihe von Wegen, wie Hacker sich Zugriff zu deinem Router verschaffen können. Das sind die vier größten Schwachstellen, die durch den Fernzugriff entstehen:
- Schwache Passwörter: Der Fernzugriff ist in der Regel über Zugangsdaten gesichert. Viele Menschen nutzen jedoch schwache Passwörter. Hacker können durch Brute-Force-Angriffe oder Phishing leicht in ein System eindringen, wenn Passwörter nicht ausreichend komplex sind.
- Veraltete Firmware: Wenn die Firmware des Routers nicht regelmäßig aktualisiert wird, können bekannte Sicherheitslücken ausgenutzt werden, um Fernzugriff zu erhalten.
- Öffentliche IP-Adressen: Ein Router mit aktivem Fernzugang ist über eine öffentliche IP-Adresse erreichbar. Dies macht ihn zu einem potenziellen Ziel für automatisierte Angriffe aus dem Internet.
- Malware und Botnet-Angriffe: Ein kompromittierter Router kann von Angreifern genutzt werden, um Botnet-Aktivitäten durchzuführen, DDoS-Angriffe zu starten oder sensible Daten auszuspionieren.
Um deinen Router besser abzusichern, gibt es natürlich eine ganze Reihe von Maßnahmen, die du ergreifen kannst. Hier sind die besten Tipps von den Sicherheitsexperten vom BSI und Co.:
Aktiviere WPA3-Verschlüsselung (oder mindestens WPA2)
Die Verschlüsselung schützt vor unautorisiertem Zugriff auf dein Netzwerk. WPA3 ist aktuell der sicherste Standard. Um das zu prüfen, kannst du in den Einstellungen deines Routers nachsehen. Bei einer Fritzbox findest du die Verschlüsselung im Menü unter "WLAN" und dann "Sicherheit".
Netzwerkname (SSID) anpassen
Der Standardname (SSID) deines Netzwerks verrät oft den Router-Hersteller und das Modell. Das erleichtert Angreifern, Sicherheitslücken auszunutzen. Wähle einen individuellen Namen ohne persönliche Informationen (z. B. „HausWLAN123“ statt „FamilieMüller“).
Netzwerk unsichtbar machen
Durch das Deaktivieren des SSID-Broadcasts wird dein Netzwerk für andere unsichtbar. Das erschwert es Betrügern, deinen Router zu kapern. Der einzige Nachteil ist, dass die Verbindung neuer Geräte in deinem Netzwerk dadurch erschwert wird.
Bei der Fritzbox musst du dafür im Menü "WLAN" und dann "Funknetz" auswählen. In den Funknetz-Einstellungen musst du fast bis ans Ende der Übersicht scrollen. Dort findest du das Feld "Weitere Informationen zum WLAN-Funknetz". Klickst du es an, klappen sich weitere Optionen aus. Dazu zählt auch "Name des WLAN-Funknetzes verstecken". Dort musst du ein Häkchen setzen, damit der Name nicht mehr sichtbar ist.
Gastnetzwerk aktivieren
Ein Gastnetzwerk ist ideal, um Besuchern Internetzugriff zu gewähren, ohne dein Hauptnetzwerk zu gefährden. Aktiviere daher ein separates Netzwerk für Gäste mit eigenem Passwort. Bei der Fritzbox kannst du dies im Menü unter "WLAN" und "Gastzugang" einrichten.
Firewall aktivieren
Die integrierte Firewall deines Routers blockiert unerwünschte Zugriffe aus dem Internet. Stelle sicher, dass die Firewall eingeschaltet ist - bei einer Fritzbox ist die Firewall jedoch standardmäßig aktiv. Zusätzlich kannst du Sicherheitssoftware auf deinen Endgeräten benutzen.
VPN im Heimnetzwerk nutzen
Ein VPN (Virtual Private Network) verschlüsselt den gesamten Datenverkehr und schützt vor Abhörversuchen. Viele moderne Router unterstützen VPN-Dienste direkt, auch die Fritzbox. Richte einen VPN-Server ein, wenn möglich. Wie das bei der Fritzbox funktioniert, findest du hier.
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