WhatsApp hat seit einigen Wochen eine KI-Funktion namens "Meta AI". Der blaue Ring geht vielen Nutzern auf die Nerven und sogar Cybersecurity-Experten und die Verbraucherzentrale warnen vor der Nutzung der künstlichen Intelligenz. Doch trotz Kritik will WhatsApp die Funktionen des KI-Modells erweitern: Meta AI soll künftig Nachrichten in WhatsApp zusammenfassen. In den USA ist das Feature seit Ende Juni verfügbar. Weitere Sprachen und Länder sollen noch 2025 folgen, teilte WhatsApp mit.

Laut dem Portal "WABetaInfo" ist die geplante Funktion in der neuesten Beta-Version für Android aufgetaucht. Demzufolge erscheint dann über ungelesenen Nachrichten in einem Chat oder einer Gruppe ein Feld mit "Zusammenfassen mit Meta AI". Die Schaltfläche erscheint erst, wenn eine gewisse Anzahl an ungelesenen Nachrichten eingegangen ist. Laut Bericht funktioniert es sowohl in Einzelchats, Gruppen als auch Kanälen.

Neue Meta-AI-Funktion auf WhatsApp: Nachrichtenflut eindämmen mit KI

Über die Qualität der Zusammenfassungen ist bisher nichts bekannt. Die Funktion befindet sich aber noch in der Entwicklungsphase und kann nur von den Beta-Testern ausprobiert werden. Doch wie sicher ist das geplante Feature für Nutzer?

Für die KI-Funktionen in WhatsApp hat Meta "Private Processing" entwickelt. Da die Nachrichten an die KI nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind, wie die restlichen Unterhaltungen auf WhatsApp, soll so trotzdem gleichwertige Privatsphäre gewährleistet werden. Denn: Ein KI-Modell benötigt mehr Rechenleistung und dafür braucht es eine Cloud. Wenn in WhatsApp eine Anfrage an Meta AI geschickt wird, muss sie somit in einem Rechenzentrum verarbeitet werden. Durch "Private Processing" werden aber keine Nachrichten gespeichert, um die Anfrage zu bearbeiten.

Cybersecurity-Experten sehen darin trotzdem ein Risiko. "Wenn eine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Plattform für die KI-Verarbeitung auf externe Server angewiesen ist, birgt das unweigerlich Risiken. Sie senden Ihre privaten Daten immer noch an eine Maschine außerhalb Ihrer Kontrolle - und dieses System muss sie lesen, um zu reagieren", betont Adrianus Warmenhoven, Cybersecurity-Experte beim IT-Dienstleister NordVPN gegenüber der Redaktion.

So schützt du deine sensiblen Daten vor KI-Zugriff

Wer auf der sicheren Seite bleiben will, sollte daher vorsichtig sein, welche Nachrichten er von Meta AI zusammenfassen lässt. Grundsätzlich empfehlen Experten, keine sensiblen Daten mit dem KI-Bot zu teilen - das gilt natürlich nicht für gesendete, sondern auch empfangene Nachrichten. Du kannst zudem die erweiterte Privatsphäre in einzelnen Chats aktivieren. Diese unterbindet die KI-Funktionen mit Meta AI und bietet zusätzlichen Schutz.

So aktivierst du die erweiterte Chat-Privatsphäre:

  • Wähle in der Übersicht den Chat, für den du die Funktion aktivieren willst
  • Tippe am oberen Rand des Chats auf den Namen der Person bzw. der Gruppe, um in die Chatbeschreibung zu gelangen
  • Scrolle nach unten und tippe auf Erweiterte Chat-Privatsphäre, um diese zu aktivieren

Bisher konnte Meta AI mit seinen Funktionen in Europa jedoch nur wenige Nutzer überzeugen. Im Vergleich zu anderen KI-Modellen sollen die Antworten des Chatbots eher enttäuschend ausfallen und nur wenige Nutzen bieten. Das könnte auch mit den vielen Datenschutz-Regeln in der EU zusammenhängen.

Blauer Kreis: Meta AI in WhatsApp wird sich weiter ausbreiten

Trotzdem soll es bald auch in Europa mehr Meta-AI-Funktionen geben. So soll die KI etwa beim Verfassen von Nachrichten helfen und Bilder generieren. Letzteres ist in den USA und Südamerika bereits möglich. Meta plant zudem, Daten europäischer Nutzer aus Instagram und Facebook zum KI-Training einzusetzen. Das gilt zwar als umstritten, soll das Modell aber für die Region verbessern.

KI-Zusammenfassungen zählen im Grunde zu den Standard-Funktionen von künstlicher Intelligenz. So kann etwa Apple Intelligence auf dem iPhone Nachrichten zusammenfassen, jedoch nur in iMessages. Googles KI Gemini kann in Gmail E-Mails zusammenfassen und Notebook LLM kann sogar ganze Studien oder Bücher in Kürze wiedergeben, je nach Wunsch auch als Podcast. 

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