Apple hat sein bislang dünnstes iPhone vorgestellt. Das iPhone Air ist 5,6 Millimeter dick und wirkt viel schlanker als bisherige Modelle. Dafür ging der Konzern an seine technischen Grenzen: Praktisch die gesamte Elektronik wurde dank hauseigener Chips so geschrumpft, dass sie in die Kamera-Wölbung passt. Das restliche Gehäuse wird von der Batterie ausgefüllt.
Das iPhone Air bekam einen großen Bildschirm mit einer Diagonalen von 6,5 Zoll (ca. 16,5 Zentimeter) und einen Rahmen aus Titan. Die Material-Auswahl soll für maximale Festigkeit sorgen. Vor gut einem Jahrzehnt sah sich Apple beim sogenannten "Bendgate" Kritik ausgesetzt, dass das größere iPhone 6 zu leicht verbiegen konnte. Das soll sich diesmal nicht wiederholen.
Apples dünnstes iPhone: Was kann das iPhone Air?
Das schlankere Design erforderte einen technischen Spagat und Kompromisse. So gibt es nur ein Kamera-Objektiv - für mehr war in der Wölbung auf der Rückseite des iPhone Air schlicht kein Platz. Dank Software und dem Linsen-Design sollen aber auch Telefoto-Bilder in der Qualität einer Kamera mit 12 Megapixeln möglich sein. Kein Raum blieb auch für einen Slot für die SIM-Karte. Die Verbindung ins Mobilfunknetz läuft ausschließlich über eine eSIM.
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Unklar blieb zunächst, wie genau sich das schlankere Design auf die Batterielaufzeit auswirkt. Apple verspricht genug Akkuleistung "für den ganzen Tag" - nannte zunächst aber keine Laufzeit in Stunden. Künstliche Intelligenz soll beim Energiemanagement helfen. Dafür analysiert das neue Betriebssystem iOS 26 den typischen Batterieverbrauch der Nutzer und berechnet voraus, wann der Akku leer sein könnte, um rechtzeitig Strom zu sparen. Dennoch entwarf der Konzern einen neuen - ebenfalls dünnen - externen Akku, der von Magneten an der Rückseite des Gerätes gehalten wird.
Für Branchenanalyst Francisco Jeronimo vom Marktforscher IDC zeigt das Air, wie weit Apple bereits bei der Entwicklung eines faltbaren iPhones ist. Diesen Markt überließ der Konzern bisher Rivalen wie Samsung und Google. Er geht sogar davon aus, dass die dabei erzielten technischen Fortschritte das dünnere Air erst möglich gemacht haben.
Apple auf dem Weg zum faltbaren iPhone?
"Sie sind auf dem richtigen Weg, weil das Air eines der dünnsten verfügbaren Smartphones ist, wenn nicht das dünnste." Laut Medienberichten könnte Apple ein iPhone, das sich auf die Größe eines kleinen Tablets auffalten lässt, im kommenden Jahr vorstellen. Samsung setzte in diesem Jahr den Maßstab in dem Markt mit einer extrem dünnen Generation seiner Modellreihe Galaxy Fold.
Das Air ersetzt in Apples Modellpalette das iPhone Plus - die größere Version des Standard-Modells. Das Plus sei nicht besonders populär gewesen, sagte Jeronimo. Verbraucher, die etwas Geld sparen wollten, hätten sich lieber die Vorjahres-Modelle des iPhone Pro gekauft. Mit dem Air biete Apple ihnen aber ein "interessantes Gerät". Sowohl Jeronimo als auch Branchenanalyst Avi Greengart sehen Kompromisse bei Kamera- und Akkuleistung nicht als Problem. "An den meisten Tagen sollte es in Ordnung gehen", resümierte Greengart.
Einige Marktbeobachter zeigten sich vorab nach Bekanntwerden erster Details in Medienberichten skeptisch, wie populär ein solches Modell sein kann. So verwies etwa Craig Moffett von der Finanzfirma Moffett Nathanson darauf, dass das Design für kürzere Batterielaufzeiten sorgen dürfte: "Ich bin nicht sicher, dass Leute allzu scharf darauf sein werden, einen solchen Kompromiss einzugehen." Das iPhone Air wird in Deutschland zu einem Preis ab 1.199 Euro verkauft und liegt damit zwischen dem iPhone 17 und dem iPhone 17 Pro. Spekulationen über ein zusätzliches dünneres iPhone hatte es schon seit einiger Zeit gegeben. Samsung kam Apple in dem Segment vor einigen Monaten mit dem 5,8 Millimeter dicken Modell Galaxy Edge zuvor.
iPhone 17 Pro mit neuem Gehäuse - und neuer Farbe
Neben dem Air stellte Apple auch das iPhone 17 wie gewohnt als Standard-Modell und als teurere Pro-Version mit mehr Funktionen vor. Sie bekamen die üblichen Upgrades mit besseren Chips und Kameras. Beim Pro-Modell wechselte Apple aber von einem Titan-Rahmen zu einem Gehäuse aus Aluminium, das - wie bei den MacBook-Notebooks - aus einem Block herausgefräst wird.
Ein Vorteil ist dem Konzern zufolge, dass Aluminium 20 Mal besser Wärme ableitet als Titan. Und KI-Funktionen zum Beispiel beim Kamera-Betrieb erfordern viel Rechenleistung und können das Gerät ziemlich aufheizen. Außerdem bekam Apple mit Aluminium mehr Spielraum bei der Farbgestaltung. Das iPhone 17 Pro gibt es deshalb nun auch in einer knalligen Farbe: Orange. Das nächste iPhone Pro bekommt erstmals seit 2020 auch ein nennenswert neues Aussehen: Die Kamera-Insel auf der Rückseite zieht sich jetzt über die gesamte Breite des Geräts.
Unter der Haube wurden die 17er-Reihe und das iPhone Air besser als bisherige Modelle gegen Ausspäh-Attacken abgesichert. Apple spricht bei dem verstärkten Schutz vom "bedeutendsten Upgrade bei der Speicher-Sicherheit in der Geschichte von Betriebssystemen für Verbraucher". Bei den Maßnahmen greifen Änderungen an Chips und Betriebssystem ineinander, um Überwachungssoftware wie das berüchtigte Programm Pegasus auszusperren.
Apple Watch und AirPods Pro 3 mit neuen Gesundheitsfunktionen
Die neue Generation der Computer-Uhr Apple Watch kann Nutzer nun auch auf den Verdacht auf hohen Blutdruck hinweisen. Das Gerät werde zwar nicht alle Fälle erkennen können, man rechne aber damit, im ersten Jahr eine Million Nutzer über erhöhte Blutdruck-Werte zu informieren, sagte Apple-Managerin Sumbul Desai.
Die nächste Generation der größeren Apple Watch Ultra, die speziell für Abenteurer und Extremsportler ausgelegt ist, bekommt ein größeres Display. Zudem wird sie direkt mit Satelliten kommunizieren können und hat eine längere Laufzeit von bis zu 42 Stunden. Am anderen Ende der Preisspanne bekommt auch das günstigste Modell Apple Watch SE ein Chip-Update und schnellere Ladezeiten.
Ein neues Modell der Ohrhörer AirPods Pro ist in der Lage, den Puls zu messen und kann damit beim Training eingesetzt werden. Im Zusammenspiel mit dem iPhone können die AirPods Pro 3 zudem Unterhaltungen der Nutzer in Echtzeit zwischen verschiedenen Sprachen übersetzen. In der Europäischen Union wird die Funktion zunächst nicht verfügbar sein. Apple hatte bereits in der Vergangenheit neue Dienste und Funktionen in Europa unter Verweis auf Unklarheiten durch europäische Digital-Gesetze zurückgehalten. Die AirPods Pro 3 sollen zudem eine bessere Soundqualität und eine doppelt so gute Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen bieten.
Kein Fokus auf KI-Funktionen? Das ist Apples neue Strategie
Das iPhone ist seit Jahren das mit Abstand wichtigste Produkt von Apple. Rivalen wie Samsung und Google setzten zuletzt stark darauf, ihre Konkurrenz-Modelle mit vielen Funktionen auf Basis Künstlicher Intelligenz als persönliche Alltags-Assistenten zu vermarkten. Auch Apple hatte bei der vorherigen iPhone-Generation große KI-Sprünge mit einer hilfreicheren Version seiner Assistenzsoftware Siri angekündigt. Dann musste der Konzern die neue Siri aber auf das kommende Jahr verschieben. Das hauseigene KI-System "Apple Intelligence" hatte ebenfalls Startschwierigkeiten, vor allem in Europa.
Nun ist die KI wieder stärker in einzelne Funktionen eingebettet. Die Nutzer werden oft darauf zurückgreifen, ohne wahrzunehmen, dass Künstliche Intelligenz dahintersteckt. Analysten wie William Kerwin von der Finanzfirma Morningstar sehen darin kein großes Problem für Apple. Man denke über Künstliche Intelligenz zwar als Software - aber sie werde letztlich auf Geräten genutzt, gab Kerwin im US-Sender CNBC zu bedenken. Und Apple sei mit dem iPhone sowie Mac-Computern und iPads der führende Geräte-Anbieter. "Das heißt für mich, dass sie noch Zeit haben, die Strategie hinzubekommen."
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