Wer auf der Suche nach einem Eigenheim ist, muss nicht zwingend eine Wohnung mieten oder selbst ein Haus bauen. Auch über Bauträger kann der Weg ins neue Zuhause funktionieren. Davor sollten aber einige wichtige Fragen geklärt werden.

Denn vor allem, wenn du beim Hausbau auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz Wert legst, sollte dies schon bei der Wahl des Bauträgers eine große Rolle spielen. Hier erfährst du zum einen, wie sich Bauträger von Bauunternehmen abgrenzen. Und zum anderen, an welchen Kriterien du einen nachhaltigen Bauträger erkennst.

Was ist ein Bauträger und worin unterscheidet er sich vom Bauunternehmer?

Es gibt eine klare Trennung: Ein Bauträger stellt grundsätzlich Wohn- und Gewerbeimmobilien für den gewerbsmäßigen Vertrieb her und besitzt das Grundstück und Gebäude bis zum Verkauf, wobei der Bau auf eigenes (finanzielles) Risiko erfolgt. Im Gegensatz dazu agiert ein Bauunternehmer im Auftrag des Grundstückseigentümers, ohne das Eigentum zu übertragen, weshalb kein notariell beurkundeter Vertrag nötig ist. Der Bauunternehmer ist nicht für den Verkauf des Grundstücks zuständig. Dies obliegt dem Bauherrn, der in der Regel der Grundstückseigentümer ist. Ein Bauträger ist immer ein Unternehmen und übernimmt sowohl die Rolle des Bauherrn als auch des Bauunternehmers.

Ein Bauträger bietet aus Kundensicht zahlreiche Vorteile: Er übernimmt die komplette Abwicklung des Bauprojekts, inklusive des Grundstückskaufs, wodurch der Bauherr die Bauphase nicht selbst koordinieren muss. Aber das ist noch nicht alles: Denn sämtliche finanziellen und baulichen Risiken trägt der Bauträger ebenfalls, was durch Festpreisvereinbarungen finanzielle Planungssicherheit schafft.

Bauträger sollten stets umfangreiche Erfahrung mitbringen, frühzeitig Komplikationen erkennen und müssen zudem strenge Voraussetzungen erfüllen, was wiederum hohe Sicherheit für den Kunden bedeutet. Sollten Baumängel auftreten, ist der Bauträger haftbar, auch für Mängel am Grundstück. Zudem sollten Bauträger präzise arbeiten. Sie halten den Bauzeitplan in der Regel ein, was beim Eigenbau oftmals nicht der Fall bzw. nicht möglich ist. Koordination aus einer Hand sorgt für bessere Qualitätssicherung.

Worauf bei der Wahl des Bauträgers zu achten ist

Zunächst muss jeder, der den Titel Bauträger trägt, die Beschränkungen des §34c der Gewerbeordnung erfüllen – was eine grundlegende Sicherheit bietet. Dennoch sollte die Bonität des Bauträgers stets im Blick behalten werden. Finanzielle Stabilität ist entscheidend, da Verzögerungen und Probleme schnell auftreten können, wenn der Bauträger nicht (mehr) in der Lage ist, die Kosten zu decken. Eine sorgfältige Überprüfung der finanziellen Lage und ein Gespräch über finanzielle Absicherungen können also helfen, spätere Schwierigkeiten zu vermeiden.

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Beginne mit einer gründlichen Recherche und prüfe vorab die Referenzen des Bauträgers. Besuche auch abgeschlossene Projekte, um dir vor Ort ein Bild von der Bauqualität zu machen. Ein weiterer Tipp: Ein persönliches Gespräch mit früheren Kunden kann ebenfalls wertvolle Einblicke bieten.

Achte darauf, dass der Bauträger transparente Informationen über Kosten und Zeitpläne bereitstellt und eine offene Kommunikation pflegt. Verträge sollten detailliert und verständlich sein, um Missverständnisse zu vermeiden.

So erkennst du einen nachhaltigen Bauträger

  • Verwendung umweltfreundlicher Materialien: Recyclingfähige und lokale Materialien: Ein nachhaltiger Bauträger baut mit umweltfreundlichen, wiederverwertbaren und schadstoffarmen Materialien. Lokale Materialien haben zudem eine geringere CO₂-Bilanz durch kurze Transportwege. Baustoffe mit Zertifikaten wie dem Blauen Engel, FSC (für Holz), PEFC (nachhaltige Forstwirtschaft) oder Cradle to Cradle weisen auf umweltschonende Standards hin.
  • Energieeffizienz: Nachhaltige Bauträger bauen energieeffiziente Häuser, die wenig Heizenergie benötigen und hohe Dämmwerte aufweisen. Passivhäuser nutzen z.B. passive Quellen wie Sonneneinstrahlung und Abwärme. Die Nutzung von Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder anderen erneuerbaren Energiequellen während des Bauprozesses oder für das spätere Gebäude ist ein weiterer Hinweis.
  • Zertifizierungen für Nachhaltigkeit: Der Bauträger sollte nachhaltige Bauzertifizierungen anstreben oder besitzen. Diese internationalen Standards bewerten ökologische und soziale Aspekte eines Bauprojekts, von der Planung über die Umsetzung bis hin zur Nutzung.
  • Klimafreundliche Baustellenlogistik: Ein nachhaltiger Bauträger achtet zudem auf reduzierte Emissionen auf der Baustelle, z. B. durch die Verwendung elektrischer Baumaschinen oder durch effiziente Logistik, um den CO₂-Ausstoß zu minimieren. Und sie betreiben eine strikte Trennung von Bauabfällen und recyceln so viel wie möglich.
  • Transparente und nachhaltige Lieferketten: Ein verantwortungsbewusster Bauträger kann die Herkunft und Nachhaltigkeit der von ihm verwendeten Materialien nachweisen. Er sollte auf faire Arbeitsbedingungen und ethische Standards achten, auch bei Zulieferern.
  • Nachhaltige Planung und Architektur: Nachhaltige Bauträger setzen auf energieeffiziente Bauweisen und integrieren Aspekte wie eine gute Ausrichtung des Gebäudes (z.B. optimale Nutzung von Sonnenlicht), natürliche Belüftung und Wärmedämmung. Innovative Technologien wie Gründächer, Wasserrecyclingsysteme oder smartes Energiemanagement werden häufig eingesetzt.
  • Langfristige Perspektive und Verantwortung: Der Bauträger plant nicht nur für die Bauphase, sondern bezieht den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes ein, inklusive Nutzung, Wartung und Rückbau. Nachhaltigkeit bedeutet auch Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, z. B. durch faire Löhne, Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter und soziales Engagement in der Region.
  • Transparente Kommunikation und Berichterstattung: Bauträger, die ihre Nachhaltigkeitsziele offen kommunizieren, z. B. durch regelmäßige Berichte über ökologische und soziale Fortschritte, sind oft vertrauenswürdiger. Sie geben Auskunft über die Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien und Bauprozesse und gehen auf Kundenwünsche bezüglich umweltfreundlicher Lösungen ein.
  • Kooperation mit Nachhaltigkeitsorganisationen: Ein Zeichen für Nachhaltigkeit kann auch die Kooperation mit Umwelt- oder Nachhaltigkeitsorganisationen sein, etwa durch Partnerschaften mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) oder anderen Initiativen.
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Durch die Berücksichtigung dieser Merkmale kannst du besser erkennen, ob ein Bauträger wirklich nachhaltig arbeitet oder ob es sich nur um "Greenwashing" handelt, also um Marketing ohne substanzielle ökologische Praktiken.

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