Erneuerbare Energien spielen in Franken eine zentrale Rolle bei der Stromversorgung. Rund 60 Prozent des Strombedarfs wird heute durch Quellen wie Photovoltaik-, Wind- und Wasserkraftwerke gedeckt. Besonders bei der Windkraft nimmt Franken eine Vorreiterrolle in Bayern ein. So ist der Anteil an erneuerbaren Energien in Franken fast sechs Prozent größer als der bayerische Durchschnitt.
Dank Windkraft und Photovoltaikanlagen kann schon jetzt über die Hälfte aller Haushalte mit Strom versorgt werden. Als Paradebeispiel sticht der größte Solarpark von Issigau im Kreis Hof hervor, der laut dem Bayerischen Rundfunk bei Sonnenschein um die 25.000 Haushalte im Alleingang mit Strom versorgen kann.
Issigau in Oberfranken: Solarpark der Superlative als Vorreiter
Im Frankenwald, nahe der Gemeinde Issigau, steht auf einem ehemaligen Getreidefeld eine der größten Photovoltaikanlagen der Region. Sie erstreckt sich über 58,8 Hektar und besteht aus 145.000 Solarmodulen, die jährlich rund 80 Megawattstunden sauberen Strom erzeugen. Seit einem Jahr ist die Anlage am Netz und trägt dank eines integrierten Batteriespeichers auch nachts zur Stromversorgung bei.
Ihre Effizienz übersteigt sogar die von Atomkraftwerken, ohne umweltschädliche Abfallstoffe zu produzieren. Diese Anlage ist ein zentraler Baustein der nachhaltigen Energieversorgung in Franken und nutzt das Potenzial der Fläche voll aus.
Viel Potenzial bei der Photovoltaik-Energie
Bayern profitiert von einer überdurchschnittlichen Sonneneinstrahlung im Vergleich zum Rest Deutschlands, was das Bundesland besonders attraktiv für die Nutzung von Photovoltaikanlagen macht. Dies spiegelt sich in der flächendeckenden Verbreitung von Solaranlagen im Freistaat wider, der im bundesweiten Vergleich die höchste Anzahl solcher Anlagen aufweist, so BR24.
Trotzdem gibt es in Bezug auf die Landfläche noch ungenutztes Potenzial. Eine vollständige Abdeckung, etwa auf Dächern oder Freiflächen, könnte 110 Prozent des bayerischen Strombedarfs decken. Dieser Überschuss könnte dann verkauft werden, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.
Wasserkraft: eine alte Form der Stromgewinnung
Bayern zeigt sich nicht nur stark in der Windkraft, auch Wasserkraftwerke erfreuen sich großer Beliebtheit. So erzeugten im Jahr 2021 rund 4200 Anlagen mehr als 10 Milliarden kWh Strom durch Wasserkraft, heißt es im Energieatlas für Bayern. Knapp ein Viertel des erneuerbaren Stroms im Staat wird durch Wasserkraft erzeugt.
Das fränkische Wasserkraftwerk bei Bad Berneck im Landkreis Bayreuth nutzt seit über 100 Jahren das Wasser des Weißen Mains zur Stromerzeugung. Einst für die Industrialisierung errichtet, liefert es heute grünen Strom, selbst bei Windstille und fehlender Sonneneinstrahlung. Bei hohem Wasserstand kann das Kraftwerk rund 1100 Haushalte versorgen. In Oberfranken gibt es etwa 500 Wasserkraftwerke, die Strom ins Netz einspeisen.
Die Bedeutung von Windenergie für Frankens Stromversorgung
Franken ist führend in Bayern bei der Windenergie, mit fast 800 Windrädern, was laut dem BR zwei Drittel der Anlagen im Freistaat ausmacht. Bis 2030 sollen 1000 Windräder gebaut werden, etwa die Hälfte als Bürgerprojekte. Der größte Windpark Bayerns entsteht im Frankenwald mit 15 Windrädern, von denen einige durch Kommunen betrieben werden. Diese Investitionen sollen lokale Infrastrukturen wie Schulen und Verkehrswege modernisieren. In Oberfranken sind weitere 200 Windräder geplant, die jeweils etwa 15 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen, genug für 2000 Haushalte.
Jetzt auf Ökostrom wechseln: Hier geht es zum Vergleich von Check24Oft vergessen: Biomasse als grüner Energielieferant
In Franken spielt Biomasse eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Energieerzeugung. Ein Beispiel ist die Kooperation zwischen den Kommunen Rednitzhembach, Schwanstetten und Wendelstein im Landkreis Roth mit dem Biomasse-Heizkraftwerk der N-ERGIE in Nürnberg-Sandreuth. Diese Gemeinden liefern Grünschnitt aus der Pflege öffentlicher Flächen, der als Brennstoff genutzt wird. Jährlich werden etwa 800 Tonnen Material verwertet. Im Heizkraftwerk werden insgesamt rund 51.000 Tonnen Hackschnitzel verbrannt, die in einem Kraft-Wärme-Kopplungs-Prozess sowohl Strom als auch Fernwärme mit hoher Effizienz erzeugen.
Der regionale Energiemarkt der Zukunft
Franken ist schon heute Vorreiter im Bereich Photovoltaik, Windkraft und Wasserkraft. Selbst im direkten Vergleich mit dem Bayerischen Staat sticht Franken als besonders nachhaltig und zukunftssicher ins Auge. Erneuerbare Energien werden in der heutigen Zeit immer wichtiger. Rohstoffe werden knapp, erneuerbare Energien wiederum sind unbegrenzt verfügbar. Die Instandhaltungskosten halten sich in Grenzen, was sich positiv auf den Strompreis auswirkt.
Aktuell muss Franken noch Teile seines Stroms aus anderen Regionen importieren. Diese langen Transportwege könnten in Zukunft bald Geschichte sein. Allein eine umfangreiche Abdeckung mit Photovoltaikanlagen würde ausreichen, um den Strombedarf der Region zu decken.
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