Weihnachten naht: In den Supermärkten häufen sich Lebkuchen und Schoko-Weihnachtsmänner, und auch die ersten Geschenke werden bereits besorgt. Viele Arbeitnehmer dürfen sich sogar schon Ende des Monats über ein Geschenk auf dem Konto freuen: Dann gibt es für einige Menschen in Deutschland nämlich Weihnachtsgeld. Die SPD forderte Anfang des Jahres sogar, für Rentner 500 Euro Weihnachtsgeld auszuzahlen.

Laut dem Portal Lohnhilfe.de, das vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung betrieben wird, darf sich rund die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland (51 Prozent) über die Sonderzahlung freuen. In bestimmten Branchen ist das 13. Gehalt demnach besonders üblich.

In welchen Branchen man Weihnachtsgeld bekommt

Die Zahlung ist prinzipiell freiwillig - außer, sie ist im Tarifvertrag geregelt. Ähnliches gilt für die Höhe der Zusatzzahlung. In manchen Berufsfeldern ist zwar ein Pauschalbetrag festgelegt, in den meisten Fällen wird das Weihnachtsgeld jedoch als fester Prozentsatz vom Monatsentgelt berechnet - dieser liegt oft sogar bei 100 Prozent. So auch in folgenden Branchen:

  • Chemische Industrie
  • Teile der Energiewirtschaft
  • Süßwarenindustrie
  • Deutsche Bahn AG
  • Privates Bankgewerbe
  • Einzelne westdeutsche Tarifregionen der Textilindustrie
  • Privates Transport- und Verkehrsgewerbe

In der Eisen- und Stahlindustrie gibt es sogar 110 Prozent vom Monatsentgelt. Beschäftigte im öffentlichen Dienst erhalten anstelle von Urlaubs- und Weihnachtsgeld eine einheitliche Jahressonderzahlung. Diese liegt bei den kommunalen Arbeitgebern je nach Vergütungsgruppe zwischen 52 und 85 Prozent vom monatlichen Gehalt.

Von 250 Euro bis zu 4.235 Euro: So hoch fällt das Weihnachtsgeld aus

Eine Umfrage des WSI unter 58.000 Beschäftigten ergab: Ob Weihnachtsgeld gezahlt wird, hängt auch damit zusammen, ob das entsprechende Unternehmen nach Tarifvertrag zahlt oder nicht. 77 Prozent der Arbeitnehmer, die in Betrieben mit Tarifvertrag beschäftigt sind, erhalten demnach Weihnachtsgeld. Ohne Tarifvertrag sind es mit 41 Prozent deutlich weniger. 

Wie hoch das Weihnachtsgeld ausfällt, unterscheidet sich je nach Branche. Laut Lohnhilfe.de reicht die Spanne des tariflichen Weihnachtsgelds bei den mittleren Entgeltgruppen von 250 Euro in der Landwirtschaft Bayern bis zu 4.235 Euro in der Chemischen Industrie Nordrhein.

Besonders hoch fällt die Bonus-Zahlung demnach bei der Energieversorgung Nordrhein-Westfalen (4.113 Euro), der Süßwarenindustrie Baden-Württemberg (3.900 Euro) und der Textilindustrie Westfalen und Osnabrück (3.751 Euro) aus. Auch im privaten Bankgewerbe (3.719 Euro) und bei der Deutschen Bahn (3.399 Euro) gibt es in den kommenden Wochen ein dickes Extra.

In diesen Berufen gibt es meist kein Weihnachtsgeld

Laut dem WSI sind Tarifbranchen ohne Weihnachtsgeld oder ähnliche Zuschüsse unter den großen Wirtschaftszweigen eine Ausnahme. Leer gehen allerdings Beschäftigte im Gebäudereinigungs­handwerk und der Floristik aus. Dasselbe treffe laut dem Lohnportal auf das ostdeutsche Bewachungsgewerbe zu, während in einigen Regionen Westdeutschlands das Weihnachtsgeld erst nach einer bestimmten Anzahl von Berufsjahren gewährt wird.