Wieder eine Umfrage zur Rente. Wieder zeigt das Ergebnis, wie gering der Optimismus der Menschen bezüglich der gesetzlichen Altersvorsorge in Deutschland ist. Laut dem Altersvorsorge-Report 2025, im Auftrag der Deutschen Bank und der Fondsgesellschaft DWS, halten 83 Prozent die Rente nicht mehr für zukunftssicher. 

Bei der Deutschen Bank heißt es zur zentralen Aussage des Reports: "Das Vertrauen in die gesetzliche Rente ist nur noch äußerst gering. Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland bezweifelt, dass das System langfristig verlässlich ist."

Wie hat sich die Einstellung zur Rente entwickelt?

Auch inFranken.de hatte bereits 2023 und im März 2025 bei den Usern nachgefragt, wie es mit dem Vertrauen in die Rente aussieht. Im Jahr 2023 gingen über 70 Prozent davon aus, dass die Rente nicht reichen wird im Alter. Bis zum 27. September 2023 hatten über 20.000 Teilnehmer abgestimmt.

Damals gab die Tafel Deutschland auf Nachfrage der Redaktion zusätzlich alarmierende Zahlen bekannt. Es waren zu diesem Zeitpunkt ein Viertel der Tafel-Kunden über 64 Jahre alt. Und auch 2025 sah die inFranken.de-Umfrage nicht besser aus – ein nur schwaches Vertrauen in die Rente. Bei über 4000 Teilnehmern gaben erneut über 70 Prozent an, dass sich alles sehr unsicher anfühlt. 

Der Altersvorsorge-Report 2025 zeigt also ein unverändertes Bild, beziehungsweise ein noch stärker schwindendes Gefühl der sicheren Rente. Laut der Untersuchungen durch das beauftragte Meinungsforschungsinstitut Civey gehen inzwischen die meisten Menschen davon aus, "dass die staatliche Rente künftig nur noch eine Grundsicherung bieten kann".

Interessant: In der weiterhin offenen Umfrage von inFranken.de aus dem Jahr 2023 haben inzwischen weit über 56.000 Menschen abgestimmt - 71 Prozent machen sich Sorgen um die Rente.

Schlechte Renten-Situation: Menschen setzen Vorsorgepläne nicht um

Was der Altersvorsorge Report aber auch sehr gut zeigt, ist der Umgang der Menschen mit der angespannten Renten-Situation. Zur Tatsache, dass 83 Prozent die Alterssicherung für "nicht mehr für zukunftssicher" halten, heißt es weiter:

"Gleichzeitig zeigen sich die Bürger offen für Reformen und sind bereit, stärker privat vorzusorgen. Allerdings klafft zwischen der Einsicht und dem tatsächlichen Handeln eine große Lücke: Viele scheitern daran, ihre Vorsorgepläne in die Tat umzusetzen".

Zu den Ergebnissen erklärte Claudio de Sanctis, Leiter der Privatkundenbank und Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank: "Den Menschen wird immer klarer, dass sie ihren gewohnten Lebensstandard im Alter nur durch zusätzliche private Vorsorge sichern können. Dennoch fällt es ihnen schwer, dieses komplexe Thema frühzeitig und wirksam anzugehen." 

Laut de Sanctis seien hier mehrere Institutionen gefordert. Nicht nur die Banken in einer "Beraterrolle". de Sanctis: "Wir begrüßen auch die Pläne der Bundesregierung, weitere Anreize und Instrumente zu schaffen, um den Bürgern attraktive und unkomplizierte private Lösungen zu ermöglichen."

Experte setzt auf Reform der Riester-Rente und Frühstart-Rente

Für Björn Deyer, Leiter Altersvorsorge bei der DWS, ist es wichtig danach zu schauen, wie man das Rentensystem stabiler gestalten kann. Deyer im Statement zum Report: "Viele unserer europäischen Nachbarländer haben ihre Altersvorsorge-Systeme bereits auf ein breiteres Fundament gestellt, indem sie umlagefinanzierte mit kapitalgedeckten Elementen kombinieren."

Deyer setzt demnach große Hoffnungen auf die geplante Reform der Riester-Rente und die Frühstart-Rente. Deyer: "Diese Instrumente könnten nicht nur die Altersvorsorge langfristig sichern helfen, sondern auch der Kapitalmarktkultur in Deutschland einen starken Impuls geben."

Die Bundesregierung hatte sich zuletzt im Koalitionsbeschluss darauf geeinigt, die Altersvorsorge mit Riester neu zu gestalten. Experten und Verbände hatten auf die Ankündigung und die ersten Pläne dazu sehr unterschiedlich reagiert. Gegenüber inFranken.de zeigte sich der Bundesverband der Rentenberater sehr zurückhaltend. 

Deutsche Rentenversicherung und die Sorge der Menschen

Zu den aktuellen Ergebnissen aus dem Altersvorsorge-Report 2025 im Auftrag der Deutschen Bank und der Fondsgesellschaft DWS hat sich die Deutsche Rentenversicherung auf Anfrage bisher nicht gegenüber unserer Redaktion geäußert. (Stand 12 Uhr, 5. November 2025)

Zur Umfrage aus dem Jahr 2023 hatte man damals bei der DRV allerdings einen anderen Eindruck von der Renten-Wahrnehmung der Menschen. Damals hieß es von Seiten der Rentenversicherung:

"Eine aktuelle Bevölkerungsbefragung, die die Rentenversicherung in Auftrag gegeben hat, kommt zu dem Ergebnis, dass das Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung weiter steigt."

In Zahlen bedeutet das, dass 2020 noch 71 Prozent der Befragten bestätigten, dass sie der Deutschen Rentenversicherung vertrauen –  2023 sind es 73 Prozent. 

Sobald eine Aussage der Deutschen Rentenversicherung vorliegt, wird diese entsprechend in den Artikel aufgenommen und der Text aktualisiert.