Wenn es um die Rente geht in Deutschland, dann geht der Schlagabtausch zwischen Politik und Experten munter weiter. Erst am Sonntag, 3. September, hat Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) seine Pläne für eine "neue" Rente platziert und klare Forderungen gestellt. Von der SPD folgte prompt der Widerspruch und massive Kritik. Rentenkürzungen wären damit nicht zu vermeiden. 

Vom Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung gab es zuletzt im Zuge der Diskussion um die Rente eine deutliche Ansage in Richtung der Beamten und Selbstständigen in Deutschland. 

Merz-Idee für die Rente - SPD warnt vor drohenden Rentenkürzungen

Gegenüber dem Tagesspiegel machte sich besonders SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert Luft zu den Vorschlägen von Friedrich Merz. Kühnert: "Die CDU kann es nicht lassen: Alle paar Wochen erklärt ein Christdemokrat den Deutschen, wir würden zu wenig arbeiten und sollten künftig mit 70 in Rente gehen – oder noch später."

Die Idee, mit der Arbeit bis 70, kommt dabei aber unter anderem auch von der "Wirtschaftsweisen" Veronika Grimm. Auch sie hatte Pläne zur Sprache gebracht, wonach das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung gebunden sein sollte. 

Für den SPD-Politiker keine sinnvolle Reform der Rente. Kühnert sieht darin laut der Tageszeitung aus Berlin nur eins: "Eine Rentenkürzung mit Ansage." Und er legte noch nach: "Die CDU will offenbar ein Leben, um zu arbeiten. Die SPD lehnt das ab. Wir wollen, dass Menschen arbeiten, um davon auch im Alter gut leben zu können."

Rente erst mit 70 Jahren - für 90 Prozent der Arbeiter nicht machbar

Im Austausch mit dem Tagesspiegel erklärt Kühnert zudem in aller Deutlichkeit, dass mehr als die Hälfte der heutigen Beschäftigten nicht damit rechnen würden, ihren aktuellen Job auch nur bis 67 ausüben zu können. Kühnert: "Unter Arbeitern sind es 90 Prozent.

Wirtschaftsweise

Laut eigener Definition, ist der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, umgangssprachlich die „fünf Wirtschaftsweisen“ genannt, ist ein Gremium, das im Jahr 1963 durch einen gesetzlichen Auftrag eingeführt wurde. Es befasst sich wissenschaftlich mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands.

Demnach hieße es für die meisten Beschäftigten bei einer Rente mit 70, dass ihnen „vor der Rente die Langzeitarbeitslosigkeit droht." Sein aktuelles Alter für eine Rente ohne Geldverlust kann man in einer Tabelle nach Jahrgängen ablesen.