Die Rente fällt für die meisten nicht besonders üppig aus. Laut der Nachrichtenagentur afp liegt die Durchschnittsrente nach mindestens 45 Jahren in Deutschland bei monatlich 1543 Euro - bei Frauen jedoch noch weniger.
Viele Deutsche zieht es daher ins Ausland für den Ruhestand. Immerhin sind dort in manchen Ländern die Mieten viel günstiger. Bestimmte Länder, wie beispielsweise Polen, Tschechien oder auch Bulgarien sind besonders beliebt. Eine Rentnerin erzählt gegenüber der Bild-Zeitung von ihrem neuen Lebensabschnitt in dem Land.
Mit der Rente ins Ausland - Seniorin wandert nach Bulgarien aus
Immer mehr Rentner ziehen ins Ausland - ein Halb-Bulgare hat daher ein Geschäftsmodell daraus gemacht und bietet Häuser in einem bulgarischen Dorf an. Dort ist das Leben für Menschen, die eine deutsche Rente beziehen, um einiges günstiger.
Yordan Milanov, ein deutsch-bulgarischer Unternehmer, bewirbt auf seiner Website rentnerglück.de das Leben als Auswanderer in Bulgarien. Dabei verfolgt er jedoch auch eigene Interessen, da er Häuser in der Ortschaft Lozen gezielt an deutschsprachige Menschen vermietet. Sein Ziel ist es, eine kleine Gemeinschaft vor Ort zu etablieren. Diese Aussicht mag für Auswanderungswillige durchaus verlockend erscheinen. Die Furcht vor Einsamkeit und die Herausforderungen der fremden Sprache bereiten vielen potenziellen Auswanderern Bedenken.
Der große Pluspunkt an Bulgarien sind wohl die finanziellen Vorteile für deutsche Rentner*innen. Eine alleinstehende Person kann sich beispielsweise ein Haus ab 490 Euro mieten. Dazu kommen die Kosten für Strom, Wasser und Internet in Höhe von 50 bis 95 Euro. Zum Haus gehört übrigens auch ein Garten mit 1000 bis 2000 Quadratmetern Fläche.
Rentner-Paradies: Günstiges Leben in Bulgarien möglich
Carola Leue hat ein Haus von Milanov gemietet und erzählt gegenüber der Bild: "In Deutschland fühlte ich mich von der Gesellschaft ausgegrenzt. Das Leben war einfach zu teuer. Hier in Bulgarien bin ich endlich wieder Mensch."
Die 62-Jährige erhält nur 1070 Euro Rente. In Deutschland sind ihr nach Abzug aller Kosten davon nur noch 180 Euro zum Leben geblieben. In Bulgarien hingegen zahlt sie nur 590 Euro Kaltmiete für ein Haus, in welchem sie mit ihrem Bruder zusammenwohnt.
Aber auch die Lebenshaltungskosten sind in dem Land günstiger. "Hier bekommen wir für 17 Euro ein tolles Essen im Restaurant. Das ist einfach eine ganz andere Lebensqualität", berichtet Leue.
Bulgare will "Heimatdorf wiederbeleben"
Der Bulgare Milanov macht deutlich, dass er seine Häuser nicht nur an Rentner vermietet - dennoch scheinen sie die Hauptabnehmer zu sein. Er wirbt auch damit, den Menschen vor Ort bei Behördengängen und ähnlichem zu helfen, wenn die fremde Sprache ein Problem für die Deutschen werden könnte. Milanov schreibt auf seiner Website sogar, dass er bei Notfällen zur Stelle sein könne, da er ausgebildeter Ersthelfer sei.
"Ich möchte mein Heimatdorf wiederbeleben. Vielleicht entsteht ja ein kleines Deutschland hier in Ostbulgarien", berichtet Milanov der Zeitung.
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