Finanzielle Probleme in der Rente bleiben in der Öffentlichkeit ein zentrales Thema. Dazu wird immer wieder über unterschiedliche Pläne für Reformen des Rentensystems diskutiert. Auf Nachfrage von inFranken.de hat sich die Deutsche Rentenversicherung (DRV) dazu geäußert und erklärt, worauf man bei seiner Rente achten muss. Außerdem würden nicht alle Zahlen, die genannt werden, der Wahrheit entsprechen. 

Erst vor wenigen Tagen haben die Wirtschaftsweisen in ihrem Jahresgutachten einen radikalen Umbruch gefordert, während Bundeskanzler Olaf Scholz Gespräche über das Rentenalter für eine „blöde Diskussion“ hält. Es wird also weiter viel über das Thema zu sprechen geben. 

Altersvorsorge ist eine „sehr persönliche Sache“

Die wichtigste Einnahmequelle im Alter, so erklärt es die DRV, ist und bleibt für einen großen Teil der Bevölkerung in Deutschland die gesetzliche Rente. Dazu erklärt eine Sprecherin der Rentenversicherung: „Sie bildet nach wie vor ein staatlich garantiertes Fundament in Sachen Altersvorsorge. Daneben sind Alterseinkünfte aus betrieblicher Altersversorgung oder privater Vorsorge möglich und nötig.“

Es gibt viele Ansätze, um die eigene Rente zu gestalten. Daher gilt laut DRV: „Altersvorsorge ist also eine sehr persönliche Sache. Letztlich geht es darum, den ganz persönlich passenden Mix aus den verschiedenen Vorsorgeformen herauszufinden, damit später, im sogenannten dritten Lebensabschnitt, der gewohnte Lebensstandard erhalten wird.“

In einem Bericht der Tagesschau von Anfang November 2023 machte Finanzexpertin Margarethe Honisch die Situation vieler Menschen deutlich. Demnach sei es insgesamt wichtig, „die eigene Situation anzuschauen, das eigene Risiko einschätzen zu können, sich Ziele zu setzen und dann den richtigen Vorsorge-Mix für sich selbst aufzubauen“. Zu viele würden immer wieder denken: „Es wird schon klappen.“

Rentenversicherung kritisiert erneut die „falschen Zahlen“

Was die Deutsche Rentenversicherung bei der Nachfrage der Redaktion erneut stark kritisiert, ist die Darstellung in der Öffentlichkeit, dass Zahlen genannt werden, „die belegen sollen, dass eine große Gruppe der Vollzeitbeschäftigten im Alter nur eine geringe Rente zu erwarten hat“. 

Bereits im Oktober dieses Jahres hatte die DRV gegenüber inFranken.de diese als „faktisch falsch“ bezeichnet. Und die Sprecherin der Rentenversicherung erklärt erneut: „Dafür werden stark vereinfachte Rechenmodelle angewandt, die diese Annahme verdeutlichen sollen.“

Diese vereinfachten Modellrechnungen würden zwar helfen, „sich die Auswirkungen von niedrigen Löhnen auf die daraus resultierenden Rentenhöhen zu veranschaulichen; sie darf aber nicht als Blaupause für eine im Ruhestand zu erwartende finanzielle Situation dienen“.

Risiko für die Rente – „gebrochenen Erwerbskarrieren“

Ein besonders hohes Risiko für die eigene Rente und die finanzielle Lage im Ruhestand entstünde den Angaben der Fachleute nach, besonders durch sogenannte „gebrochenen Erwerbskarrieren“. 

Lange Arbeitslosigkeit oder längerer Phasen einer selbstständigen Tätigkeit ohne Beitragszahlung können hierbei eine Rolle spielen. Auch Personen, die schon während ihres Erwerbslebens länger auf staatliche Unterstützung angewiesen waren, haben den Ausführungen der Rentenversicherungs-Sprecherin nach, „ein höheres Risiko, im Alter Grundsicherung zu beziehen“.

Was bleibt unterm Strich? Für eine gute Altersvorsorge ist und bleibt eine durchgängige Erwerbsbiografie, verbunden mit guten Löhnen, die Grundlage. 

Alterssicherungsbericht gibt gutes Bild zur finanziellen Lage der Rentner

Bei einem Blick auf den Alterssicherungsbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2020 werde laut Deutscher Rentenversicherung ein gutes Bild vermittelt zur Einkommenslage der Rentner in Deutschland.

Zum Alterssicherungsbericht heißt es in der Antwort der DRV weiter: „Danach erreichen Ehepaare in Deutschland ein durchschnittliches Netto-Gesamteinkommen aus Alterssicherungsleistungen und zusätzlichen Einkommen in Höhe von 2907 Euro im Monat. Unter den alleinstehenden 65-Jährigen und Älteren beziehen Männer im Durchschnitt ein Gesamteinkommen von 1816 Euro, bei Frauen sind es 1607 Euro.

Eine Alternative, um die Rente aufzubessern, sehen Experten aus der Wirtschaft und aus der Politik, in einer Verlängerung der Arbeit in den Ruhestand hinein. Robert Habecks Renten-Deal mit dem Gehalt soll einen Anreiz dafür bieten. Laut Wirtschaftsminister sind dann bis zu 400 Euro im Monat zusätzlich möglich. 

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