Wie wird es in Deutschland mit der Rente weitergehen? Rund um die Bundestagswahlen 2025 wurde erneut über notwendige Reformen debattiert. Ein neuer Vorschlag aus Brandenburg könnte vielen Senioren in finanziellen Schwierigkeiten die erhoffte Unterstützung bieten.

Neuer Vorschlag aus Brandenburg: Steuerfreie Rente bis 2000 Euro

Im Jahr 2025 wird die Rente in Deutschland voraussichtlich um 3,5 Prozent erhöht, wobei diese Anpassung ab dem 1. Juli in Kraft treten soll. Diese Erhöhung ist an die Lohnentwicklung gekoppelt, was bedeutet, dass sie die wirtschaftliche Lage und die Bruttolohnentwicklungen des Vorjahres widerspiegelt.

Allerdings müssen Rentner in Deutschland Steuern auf ihre Rentenbezüge zahlen, wobei die Höhe der Steuer von der Höhe der Rente abhängt. Ein Online-Rechner kann helfen, die Rentensteuer zu berechnen und zu verstehen, wie viel von der Rente nach Abzug der Steuern übrig bleibt. Zudem gibt es ein neues Gesetz, das Steuerentlastungen für bestimmte Rentnerjahrgänge vorsieht, was in einer Tabelle detailliert dargestellt wird.

Der brandenburgische Finanzminister Robert Crumbach macht sich für eine Entlastung der Rentner stark: Wie die Deutsche Presse-Agentur meldet, setzt sich der Politiker vom BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) für 2000 Euro Rente steuerfrei ein. Ein entsprechender Vorschlag wurde bereits in die Länderkammer eingebracht. Jetzt hofft man über den Bundesrat das Vorhaben durchzusetzen.

Rente steuerfrei: Sozialverband VdK sieht den Vorschlag kritisch 

Doch wie sinnvoll wäre eine steuerfreie Rente bis 2000 Euro? Auf Nachfrage von inFranken.de hat sich dazu der Sozialverband VdK Deutschland geäußert.

VdK-Präsidentin Verena Bentele sieht den Vorstoß des BSW eher kritisch. Bentele: "Einer einseitigen Steuerentlastung von Rentnerinnen und Rentnern mit einem speziellem Grundfreibetrag von 2000 Euro stehen wir skeptisch gegenüber. Viel wichtiger ist es, gezielt Altersarmut zu bekämpfen." 

In ihren Augen wäre es wesentlich wichtiger "gezielt Altersarmut zu bekämpfen". Die konkreten Vorschläge Bentele wären daher "eine reformierte Grundrente, die Abschaffung der Abschläge bei Erwerbsminderungsrenten oder ein Rentenfreibetrag bei der Grundsicherung für Ältere und präventiv natürlich auch ein höherer Mindestlohn könnten Rentnerinnen und Rentner entlasten".

Rentner entlasten: Kranken- und Pflegebeiträge im Blick behalten

Die VdK-Präsidentin weist zudem darauf hin, dass man bei 1200 Euro monatlicher Rente rund 1500 Euro Kranken- und Pflegeversicherung im Jahr zahlt. Bentele: "Will man einkommensschwache Rentnerinnen und Rentner besser entlasten, sollte man auf die steigenden Kranken- und Pflegebeiträge schauen und eben die Renten insgesamt anheben und für ordentliche Rentenerhöhungen eintreten."

In diesem Einkommensbereich spielt demnach die Einkommenssteuer eine absolut untergeordnete Rolle. Die Probleme mit steigenden Beiträgen bekommen Rentner bereits ab März zu spüren, wenn es höhere Abzüge für Millionen Senioren geben wird. Grund dafür sind die gestiegenen Zusatzbeiträge in der Krankenversicherung. 

Für Crumbach und das Bündnis Sahra Wagenknecht gilt die 2005 eingeführte nachgelagerte Besteuerung im Rentensystem als großer Fehler: "Das Rentenniveau darf nicht auch noch mit einer hohen Steuerlast einhergehen, das muss beendet werden." 

Zahlen zur Besteuerung der Rente 

Auf Anfrage von BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht hatte das Finanzministerium entsprechende Zahlen zur Besteuerung der Rente veröffentlicht:

Wer 2005 mit 1.500 Euro monatlich in Rente ging, musste keine Einkommenssteuer zahlen. 2024 wurde hingegen für Neurentner mit derselben Summe 432 Euro im Jahr fällig. Bei einem monatlichen Zahlbetrag von 2.000 Euro wurden Neurentner im Jahr 2024 mit insgesamt 1.537 Euro zur Kasse gebeten, also mit rund 128 Euro monatlich.

Der gestellte Antrag an die Länderkammer fordert die Bundesregierung auf, einen Vorschlag für die rechtliche Umsetzung vorzulegen. Zunächst beraten nun die Ausschüsse des Bundesrats.

Rentner erhalten übrigens bis Ende Februar wichtige Post von der Deutschen Rentenversicherung, die steuerlich relevante Informationen für das Jahr 2024 enthält und überprüft werden sollte.

Interessant: Die Verbraucherzentrale hat vor wenigen Tagen ein neues Buch veröffentlicht, das sich speziell an Rentner und Pensionäre richtet, die ihre Steuererklärung für das Jahr 2024 vorbereiten müssen. Der Ratgeber mit dem Titel "Steuererklärung für Rentner und Pensionäre 2024/2025" soll helfen, den Durchblick im komplexen Steuerrecht zu behalten und mögliche Steuervorteile zu nutzen. Erhältlich ist er im Buchhandel und unter anderem bei Thalia* oder bei Amazon*.

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