Die Gegenwart und die Zukunft der Rente stecken in einer Krise. Das System braucht Reformen. Da sind sich Politik, Experten und die Gesellschaft in Deutschland weitestgehend einig. Doch was hilft? Eine Maßnahme, die die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz umsetzen möchte ist die Frühstart-Rente. Hierzu hatte jetzt Deutsche-Börse-Chef Stephan Leithner eine ganz besondere Idee.

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hat sich Finanz-Experte dafür ausgesprochen die Frühstart-Rente auf Neugeborene auszuweiten. 

Für die Rente alle Bürger am wirtschaftlichen Erfolg beteiligen

Vor dem Treffen von Bundeskanzler Merz mit einigen Top-Managern hatte sich Leithner zum Thema Rente und der entsprechenden Altersvorsorge geäußert.

Leithner: "Die Kapitalmärkte sind der Multiplikator, um aus den staatlichen Impulsen ein Vielfaches zu machen. Ziel muss sein, das vorhandene Kapital privater Investoren aus dem In- und Ausland für die Modernisierung unserer Unternehmen, unsere Infrastruktur und unsere Alterssicherung zu gewinnen."

Für den Börsen-Chef geht es demnach darum, umgehend weitergehende kapitalmarktbasierte Altersvorsorge-Lösungen einzuführen, um das Rentensystem zu entlasten. Und da würde er eben direkt bei den Babys ansetzen. UND: Er würde laut Bericht generell die Menschen in Deutschland über eine kapitalbasierte Alterssicherung am wirtschaftlichen Erfolg beteiligen. 

Kritik an der Frühstart-Rente 

Die Frühstart-Rente kommt derweil nicht überall gut an. Auf Nachfrage von inFranken.de hatte sich der Sozialverband VdK bereits kritisch dazu geäußert. Man würde es in der aktuellen Lage eher "problematisch" sehen, dass mit über einer Milliarde Euro Steuergeldern private Aktiendepots gefördert werden sollen.

Auch würden mit dieser Maßnahme "wohlhabende Eltern" bevorzugt. Sie bräuchten "keine staatlich finanzierten Aktienpakete". 

Passend dazu lieferte Anja Piel vom Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) eine einfache Rechnung und zerlegte damit die Frühstart-Rente

Experten fordern mehr Mitsprache bei der Rentengestaltung

Für einen guten Ansatz halten dagegen Digitalbanken und Broker sowie Asset Manager die Frühstart-Rente. Allerdings fordern sie bei den Planungen rund um die Rente mehr Mitsprache. Mit einem gemeinsamen Schreiben dazu haben sie die Regierung weiter unter Druck gesetzt

Unter anderem haben sie fünf Konkrete Punkte aufgelistet und beschrieben, die es in ihren Augen für die Frühstart-Rente braucht.

Dazu gehören auch der Wegfall starrer Garantien, flexible Auszahlungsphase oder auch die Einführung eines Altersvorsorgedepots