Seit Monaten wird das Renten-Thema heiß diskutiert. Ist die Altersvorsorge gesichert? Das Bundeskabinett hat den Rentenversicherungsbericht 2023 beschlossen. Mit Folgen für die Zukunft. Das Ergebnis ist für Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, sehr positiv zu bewerten. 

Vom Expertenrat der Wirtschaftsweisen hatte es vor Wochen eine klare Umbruch-Forderung für die Rente gegeben. Überhaupt hat das Rentensystem in Deutschland kein gutes Image. Bei einer Umfrage von inFranken.de sind von bisher über 45.000 Teilnehmern über 90 Prozent zudem der Meinung, die Reform-Pläne der Regierung reichen nicht aus

Alles gesichert laut Rentenversicherungsbericht: Renten steigen bis 2037

Bereits im Oktober 2023 hatte sich die Deutsche Rentenversicherung (DRV) auf Nachfrage unserer Redaktion zum möglichen fehlenden Vertrauen der Menschen in die Rente geäußert. Der Rentenversicherungsbericht 2023 stützt dabei die Sichtweise der Verantwortlichen

Demnach sollen bis zum Jahr 2037 die Renten um insgesamt knapp 43 Prozent steigen. Laut Mitteilung des Bundeskabinetts entspricht dies einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,6 Prozent pro Jahr.

Entsprechend optimistisch äußert sich auch Gundula Roßbach: "Der Rentenversicherungsbericht zeigt, dass die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland gut aufgestellt ist. Der Beitragssatz ist in den kommenden Jahren weiter stabil – das ist eine erfreuliche Nachricht für die arbeitenden Menschen." Allerdings hat der Beitragssatz durchaus einen Haken.

Haken beim Beitragssatz – stabil nur bis 2027, danach steigt er

Denn, so heißt es im Bericht des Kabinetts, der Beitragssatz bleibt nur bis 2027 stabil bei 18,6 Prozent. Danach wird er bis zum Jahr 2030 infolge des verstärkten Eintritts geburtenstarker Jahrgänge in die Rente auf 20,2 Prozent steigen. 2037 soll der Beitragssatz 21,1 Prozent betragen.

Rentenversicherungsbericht

Laut Bundesministerium für Arbeit uns Soziales veröffentlicht die Bundesregierung jährlich einen Rentenversicherungsbericht, in dem die Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dargestellt wird. Der Rentenversicherungsbericht wird aufgrund einer gesetzlichen Verpflichtung (§ 154 SGB VI) erstellt. 

Immerhin, so schreib es das Bundesministerium für Arbeit uns Soziales, bleibt der Beitrag damit deutlich unter der gesetzlichen Obergrenze von 22 Prozent. 

Arbeitsmarkt als Grundlage für gute Finanzlage der Rentenversicherung

Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund sieht gerade durch den robusten Arbeitsmarkt eine positive Finanzlage der Rentenversicherung: "Laut Statistischem Bundesamt waren mit 46,04 Millionen noch nie so viele Menschen erwerbstätig wie im dritten Quartal 2023. Auch sind die Löhne und Gehälter dieses Jahr aufgrund hoher Tarifabschlüsse spürbar gestiegen."

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Laut Roßbach ergibt sich bei den Einnahmen der Rentenversicherung aus beitragspflichtiger Erwerbstätigkeit für die Monate Januar bis Oktober 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, ein Zuwachs von 5,4 Prozent.

Bereits im Oktober 2023 hatte inFranken.de über die einfache Renten-Rechnung von Hubertus Heil berichtet. Der Bundesminister für Arbeit und Soziales sieht dabei die klare Abhängigkeit der Rente vom Arbeitsmarkt.