Rentner haben erst im Juli 2024 eine ordentliche Rentenerhöhung erhalten. Mit 4,57 Prozent war es einer der höchsten Anpassungen der vergangenen 20 Jahre. Doch wie sieht es im nächsten Jahr aus? Die derzeitigen Prognosen könnten die Rentenkasse in Bedrängnis bringen.
Anpassungen der Renten ergeben sich aus einem komplizierten Verfahren. Die genaue Ermittlung des Wertes ist für den Normalbürger oft schwer nachzuvollziehen. Zum einen soll die Lohnentwicklung in der Gesamtbevölkerung berücksichtigt werden, zum anderen die Einnahmen der Rentenversicherung. Ersteres gibt uns zumindest einen ersten Anhaltspunkt, wie sich die Rente 2025 entwickeln wird.
Rentenerhöhung im Juli 2025 - warum das zum Problem werden kann
Das Statistische Bundesamt erfasst die Entwicklung der Löhne in Deutschland pro Quartal. Im zweiten Quartal 2024 stiegen die Reallöhne - das Geld, das Arbeitnehmern nach der Inflation tatsächlich mehr zur Verfügung steht - um 3,1 Prozent. Nominal lag der Anstieg bei 5,4 Prozent, durch die Inflation müssen die Bürger jedoch auch mehr von ihrem Lohn ausgeben. Dadurch entsteht der Unterschied zwischen Reallohnindex und Nominallohnindex. Die Rentenerhöhung richtet sich tendenziell eher nach dem Nominallohn. Für Rentner wäre demnach wieder deutlich mehr Geld ab 2025 drin. Bei einer monatlichen Rente von 1200 Euro entspricht ein Anstieg von rund 5 Prozent 60 Euro mehr im Monat.
Thalia-Buchtipp: Ihr Vermögens-Turbo ab 50Diese Prognose stützt auch die Deutsche Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht. "Die Rentenanpassung Mitte 2025 dürfte ähnlich hoch ausfallen wie im laufenden Jahr", heißt es darin. Gleichzeitig werde jedoch demografiebedingt die Zahl der Rentnerinnen und Rentner steigen. Insgesamt rechnen die Bundesbank-Experten daher mit einem Defizit in der gesetzlichen Rentenversicherung.
Denn obwohl die Einnahmen über Beitragszahlungen in die Rentenkasse ebenfalls kräftig steigen sollen, reicht das vermutlich nicht aus, um die Mehrbelastung abzufedern. Nicht nur die steigende Zahl an Rentnern zahlt darauf ein, es werden allein durch die beschlossenen Zuschläge für die Erwerbsminderungsrente Zusatzausgaben von fast 1,5 Milliarden Euro fällig. Zusätzlich sollen laut Haushaltsentwurf die Bundesmittel gekürzt werden. "Solche Ad-hoc-Kürzungen der Bundesmittel abhängig von der Haushaltslage belasten letztlich künftige Beitragszahlende, weil die Reserven der Rentenversicherung nun schneller aufgezehrt werden", schreiben die Fachleute der Bundesbank. Die Deutsche Rentenversicherung warnt bereits davor, dass die Abstriche im Bundeshaushalt 2025 zu steigenden Kosten für Versicherte und Arbeitgeber führen könnten.
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