Das Modell der Frührente wird für viele Menschen immer mehr zum Thema. Ab in den Ruhestand nach 45 Jahren Arbeit – laut der Deutschen Rentenversicherung (DRV) steigt die Zahl entsprechender Anträge rasant an.
Grundsätzlich zeigt eine Tabelle nach Jahrgängen, wann der Zeitpunkt für eine Rente ohne Geldverlust gekommen ist. Doch die Frührente mit 63 Jahren lässt sich auch ohne Abzüge unter bestimmten Umständen realisieren, wie inFranken.de bereits berichtet hat.
Frührenten-Boom wird zum Kosten-Problem für Deutschland
In einem Artikel der Bild-Zeitung wird jetzt aber ganz deutlich, dass der vorzeitige Weg raus aus der Arbeitswelt zum echten Geld-Problem für Deutschland werden könnte. Die Renten-Kosten drohen zu explodieren.
Laut Bild-Bericht haben bis Ende September 2023 schon 245.289 Beschäftigte die „Rente für besonders langjährig Versicherte“ beantragt. Damit sind das 16,8 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres – da waren es 210.062 Anträge. Und im gesamten Jahr 2015 waren es im Vergleich nicht mehr – ein echter Frührenten-Boom.
Frührente führt zur Kostenexplosion – Zahlen im Überblick
Gegenüber der Tageszeitung bestätigt die DRV den Trend zur Frührente. Als einen Grund nennt die Rentenversicherung laut bild.de, dass "immer mehr Beschäftigte der Babyboomer-Jahrgänge ins Rentenalter kommen".
Die Rente ohne Abschläge nach 45 Versicherungsjahren stammt aus dem Jahr 2015. Eingeführt wurde sie von der damaligen Arbeitsministerin Andrea Nahles. Inzwischen ist Nahles Chefin der Bundesagentur für Arbeit und sieht die Dinge etwas anders, wie es die Bild-Zeitung schreibt. Demnach will sie heute, "dass die Beschäftigten länger arbeiten". Sie prangert sogar die „unseligen Frühverrentungen“ an.
Die Kosten in Zahlen laut Bericht der Bild-Zeitung
Im April gab es schon 2,2 Millionen Nutzer dieser Renten-Art. Da sie lange gearbeitet haben, sind ihre Renten besonders hoch: Ende 2022 bekamen Männer im Schnitt 1728 (Ost: 1431) Euro netto, Frauen 1293 (Ost: 1362) Euro. Die Kosten der sogenannten „Rente mit 63“ liegen bei 3,7 Milliarden Euro im Monat!
Kritik an der Frührente – Reformen in Planung
Auch bei Wirtschaftsexperten steht die Frührente in der Kritik. Zuletzt hat die "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm eine Anhebung des Renteneintrittsalters gefordert. Und bereits im Jahr 2022 hatte inFranken.de über mögliche teure Folgen der Rente mit 63 Jahren berichtet.
Im Mai 2023 forderte dann auch die CDU auf ein schnelles Aus der „Rente mit 63“. Dem Bild-Beitrag zufolge erklärte damals der Fraktionsvize Jens Spahn (43) gegenüber der Bild-Zeitung: „Die Rente mit 63 kostet Wohlstand, belastet künftige Generationen und setzt die falschen Anreize. Sie sollte sofort abgeschafft und durch eine bessere Erwerbsminderungsrente ersetzt werden.“
Aktuell werden verschiedene Modelle für eine Renten-Reform diskutiert. Auch die Abschaffung der Riester-Rente ist dabei eine der Überlegung.