Der Zustand der Bundeswehr sorgt in Deutschland immer wieder für Kritik. Die Probleme sind dabei vielfältig. Um zumindest den Personal-Mangel zu lösen, will die Bundesregierung nun den Wehrdienst wieder einführen - zunächst jedoch auf freiwilliger Basis. Langfristig könnte jedoch auf einen Pflichtdienst umgestellt werden. Eine Wehrpflicht würde dann auch mit Kosten für die Gesellschaft in Milliardenhöhe einhergehen.

Um die Truppen langfristig zu vergrößern, billigte das Bundeskabinett am Mittwoch (27. August 2025) bei einer Sitzung im Verteidigungsministerium laut dpa ein Gesetz, das eine Erfassung junger Männer für den Wehrdienst vorsieht und dabei auf Freiwilligkeit und einen attraktiveren Dienst - etwa durch höhere Bezüge - setzt. Ein Soziologe forderte kürzlich sogar, dass auch für Rentner ein entsprechender Dienst in Betracht gezogen werden sollte. Das gebilligte Gesetz sieht davon jedoch ab. Aber wie viel verdienen Wehrdienstleistende damit künftig? inFranken.de hat nachgeforscht.

Fast 900 Euro mehr Brutto: So viel sollen Wehrdienstleistende künftig verdienen

Die Bezüge variieren je nach Dienstgrad und Lebenssituation stark. Natürlich gibt es bei den Netto-Bezügen auch individuelle Abweichungen bei Kirchen- und Lohnsteuer. Aktuell wird unter anderem zwischen Wehrsold für Freiwillige Wehrdienstleistende und Bezügen für Soldaten auf Zeit unterschieden. Künftig soll das Lohnniveau der Wehrdienstleistenden laut dpa auf die Bezüge der Zeitsoldaten angehoben werden. Welche Auswirkungen das hat, zeigt ein Dokument der Bundeswehr mit Bezügebeispielen für die Laufbahn der Mannschaften.

Ein 18-jähriger Schütze ohne Kinder verdiente dem Beispiel nach bislang (Stand März 2024) 1.837,00 Euro brutto, nach Abzügen von Lohnsteuer und Kirchensteuer blieben davon netto noch 1.720,83 Euro. Das soll sich künftig ändern: In derselben Position sind dann 2.706,99 Euro brutto möglich - netto liegt die Summe laut Bundeswehr dann bei 2.320,86 Euro. Hier seht ihr beispielhafte Bezüge für verschiedene Positionen und Lebenssituationen der Zeitsoldaten. Diese gelten künftig auch für Wehrdienstleistende.

  • Beispiel A: Schütze, Flieger, Matrose, Feldwebel- bzw. Bootsmannanwärter (m/w/d), 18 Jahre, ledig, keine Kinder - Grundgehalt A 3, Erfahrungsstufe 1, Lohnsteuerklasse I
    • Brutto: 2.706,99 €
    • Netto: 2.320,86 €
  • Beispiel B: Hauptgefreiter (m/w/d), ledig, keine Kinder - Grundgehalt A 4, Erfahrungsstufe 2, Lohnsteuerklasse I
    • Brutto: 2.836,54 €
    • Netto: 2.409,91 €
  • Beispiel C: Oberstabsgefreiter (m/w/d), verheiratet, keine Kinder - Grundgehalt A 5, Erfahrungsstufe 2, Lohnsteuerklasse IV
    • Brutto: 3.033,54 €
    • Netto: 2.543,69 €
  • Beispiel D: Stabskorporal (m/w/d) verheiratet, 1 Kind - Grundgehalt A 6 mit Zulage, Erfahrungsstufe 4, Lohnsteuerklasse III 
    • Brutto: 3.472,90 €
    • Netto: 3.211,85 €

So viel verdienten Wehrdienstleistende bisher

Bislang wurden Wehrdienstleistende nach einer gesonderten Kategorie bezahlt. Die gezahlten Summen waren hier deutlich geringer. Diese Beispielbezüge der Bundeswehr zeigen, was Wehrdienstleistende bisher verdienten:

  • Beispiel A: Schütze, Flieger, Matrose (m/w/d), 18 Jahre, ledig, keine Kinder
    • Brutto: 1.837,00 €
    • Netto: 1.720,83 €
  • Beispiel B: Obergefreiter (m/w/d), 23 Jahre, verheiratet, 1 Kind
    • Brutto: 2.116,00 €
    • Netto: 1.953,05 €
  • Beispiel C: Hauptgefreiter (m/w/d), 25 Jahre, verheiratet, 2 Kinder
    • Brutto: 2.502,00 €
    • Netto: 2.239,44 €

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