Für junge Familien stehen zunächst eher Windeln, Fläschchen und Co. im Fokus - und eher weniger die richtige Altersvorsorge. Dabei verlieren viele aus den Augen, dass die Betreuung der Kinder viel Zeit erfordert. Der Gedanke an den Job tritt dann oft in den Hintergrund - vor allem für Frauen hat das fatale Folgen für die Rente. Laut den Sparkassen arbeiten nämlich 66 Prozent der Mütter in Deutschland in Teilzeit. Bei Männern sind es nur rund 7 Prozent.

Dabei besteht die Gefahr, den finanziellen Ausgleich für Teilzeit und Kinderbetreuung schlichtweg zu versäumen. Laut den Sparkassen zeigen Untersuchungen des Familienministeriums: Frauen im Alter von 30 bis 49 Jahren mit Kindern schieben das Thema Rente mental zurück. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig zu reagieren und richtig für das Leben nach dem Job vorzusorgen. Die Sparkassen haben dazu ein paar Tipps zusammengestellt.

Tipp 1: Redet über euer Geld!

Transparenz in finanziellen Angelegenheiten ist besonders für junge Eltern wichtig, da Geld oft ein Streitpunkt in Partnerschaften ist. Allgemein heißt es: "Über Geld redet man nicht, man hat es" - doch gerade für junge Familien kann das fatal sein. Offene Gespräche über monatliche Einnahmen, Sparziele und Ausgaben sind entscheidend. Das 3-Konten-Modell kann laut der Sparkassen helfen, die Finanzen gemeinschaftlich zu organisieren, während jeder Partner seine finanzielle Freiheit behält. Die Einnahmen und die gemeinsamen Ausgaben werden da über ein Gemeinschaftskonto abgewickelt -  von den Kita-Gebühren, über die Miete bis hin zum wöchentlichen Einkaufs-Budget. Was übrig bleibt, geht dann die jeweiligen Konten der Ehepartner und steht frei zur Verfügung. So wird am Ende deutlich, über welche finanziellen Mittel ein junges Elternpaar verfügt - und wie viel zusätzlich für die Rente zurückgelegt werden kann. 

Tipp 2: Berufliche Pausen kurz halten

Obwohl beide Partner sich für ein Kind entscheiden, tragen oft Frauen die finanziellen Folgen, trotz ähnlicher Bildungsabschlüsse wie Männer. Viele Frauen werden zwischen 30 und 50 Jahren wirtschaftlich abhängig, obwohl sie qualifiziert und motiviert sind. Einige Frauen möchten in den ersten Jahren viel Zeit mit ihrem Kind verbringen, während andere früh wieder arbeiten wollen. Allerdings sind Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren oft knapp.

Es könnte laut den Sparkassen sinnvoll sein, dass der Mann beruflich kürzertritt, um der Frau mehr beruflichen Spielraum zu geben. 2021 waren 25 Prozent der Mütter mit Kindern unter sechs Jahren in Elternzeit, aber nur 1,6 Prozent der Väter. Paare sollten Vereinbarungen zur Aufteilung von Kinderbetreuung und Beruf treffen und die Elternzeit idealerweise teilen. Elterngeld und Elterngeld Plus bieten flexible Möglichkeiten zur Anpassung der Arbeitszeiten.

Tipp 3: Alternative Beschäftigungsmodelle ins Auge fassen

Die Corona-Pandemie hat in vielen Unternehmen zu flexibleren Arbeitszeitmodellen geführt, wie Homeoffice und mobiles Arbeiten. Diese Flexibilität erleichtert die Arbeitsteilung in der Familie. Die Digitalisierung schafft neue Möglichkeiten, und immer mehr Mitarbeiter fordern ortsunabhängiges Arbeiten, was es ihnen ermöglicht, ihre Arbeitsstunden zu erhöhen. Vorsicht aber bei Minijobs: Die führen laut den Sparkassen häufig in eine finanzielle Sackgasse. Mit niedrigen Löhnen wird es schwierig, in die private Altersvorsorge zu investieren, was den Weg in die Altersarmut ebnen kann. Wer 45 Jahre ausschließlich in einem gewerblichen Minijob arbeitet, erhält monatlich 164 Euro Rente. Bei Beschäftigung in einem Privathaushalt sind es sogar nur 55 Euro, wie eine DGB-Studie zeigt. "Bevor Sie Ihre Arbeitszeit reduzieren, sollten Sie sich von der Rentenversicherung ausrechnen lassen, was das für Sie an Renteneinbuße bedeutet", empfiehlt Vorsorgespezialistin Birgit Heidenreich.

Tipp 4: In Fonds investieren - finanzieller Ausgleich für Elternzeit mit privater Rentenvorsorge

Birgit Heidenreich von der Deka empfiehlt, die Rentenlücke der Frau durch einen Fondsparplan zu schließen, finanziert aus dem Familieneinkommen. Ein Fondssparplan ist flexibel und bietet in der Niedrigzinsphase gute Renditechancen. Wie man das macht, hängt von der eigenen Risikobereitschaft ab: Die Möglichkeiten reichen von sicheren Tagesgeldkonten bis zu renditestarken ETFs. Tagesgeld ist stabil, aber inflationsanfällig, während ETFs höhere Renditen bieten können, jedoch auch Kursrisiken bergen. Langfristig gleichen sich Verluste bei breit gestreuten Investments oft aus, und Gewinne sind möglich.

Der Staat unterstützt private Altersvorsorge durch die Riester-Förderung mit Zuschüssen und Steuervorteilen. Familien profitieren besonders, da sie neben der Grundzulage auch Kinderzulagen erhalten können. Voraussetzung ist ein Sparbetrag von mindestens vier Prozent des Vorjahreseinkommens. Beiträge bis 2.100 Euro jährlich sind als Sonderausgaben absetzbar. Zudem kann ein Ehevertrag helfen, Renteneinbußen auszugleichen, wofür eine Beratung durch einen Anwalt für Familienrecht empfohlen wird.

Tipp 5: Den Partner in die Pflicht nehmen

Ehepaare und eingetragene Lebenspartner können Rentensplitting nutzen, wobei der Partner mit höheren Rentenansprüchen diese teilt. Voraussetzung ist, dass das Erwerbsleben abgeschlossen ist. Zur Vorsorge für Frauen empfiehlt sich die Investition in private Altersvorsorge-Produkte. Eine Gehaltserhöhung kann dafür genutzt oder in eine gemeinsame Immobilie investiert werden, wobei Immobilien ein "Klumpenrisiko" darstellen, da sie nicht schnell liquidiert werden können und oft mit Krediten verbunden sind. Zudem sollten Paare auf Testamente achten, um ihre finanzielle Planung abzusichern.

Tipp 6: Mütterrente und Aufstocken

Immerhin gibt es jetzt schon politische Mechanismen, die Frauen im Alter absichern sollen. Die Mütterrente berücksichtigt Erziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder stärker, um den Elternteil, der zu Hause blieb, nicht zu benachteiligen. Eingeführt wurde sie 2014 auf Druck der CDU/CSU. Frauen können ihre gesetzliche Rente aufstocken, indem sie freiwillig Beiträge einzahlen und Rentenpunkte kaufen, was Steuervorteile bietet. Die Rente ist an die Lohnentwicklung gekoppelt und somit relativ inflationssicher.

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

Erfahre hier mehr über unsere KI-Richtlinien.