- Familienplanung: Welche finanzielle Unterstützung bekommst du?
- Elternzeit und Elterngeld planen
- Wo reichst du die Anträge ein?
Ein Kind zu bekommen, ist ein aufregender und ganz besonderer Lebensabschnitt. Allerdings bringt dieser auch einige Herausforderungen mit sich, vor allem in finanzieller Hinsicht. Wir liefern dir alle Informationen, um deine finanziellen Unsicherheiten zu minimieren, sodass du dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst: deine Familie.
Welche finanzielle Unterstützung bekommst du?
Werdende Eltern profitieren in Deutschland von verschiedenen staatlichen Hilfen. Die bekanntesten sind Mutterschaftsgeld, Kindergeld und Elterngeld. Arbeitnehmerinnen erhalten während des Mutterschutzes, das sind sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt, Mutterschaftsgeld. Dieses wird von der gesetzlichen Krankenkasse gezahlt und beträgt bis zu 13 € pro Tag.
Der Arbeitgeber gleicht die Differenz zum letzten durchschnittlichen Nettogehalt, aus den drei Monaten vor Beginn des Mutterschutzes, aus. Verdienst du also 2100 € pro Monat, dann deckt das Mutterschaftsgeld davon 13 € pro Kalendertag, also ungefähr 390 € pro Monat. Der Arbeitgeber zahlt die Differenz, also die restlichen 1710 €.
Darüber hinaus gibt es den Mutterschaftslohn, wenn du ein individuelles Beschäftigungsverbot hast, beispielsweise bei schweren körperlichen Tätigkeiten oder gesundheitlichen Risiken. In diesem Fall zahlt der Arbeitgeber das volle Gehalt weiter, unabhängig von der Art deiner Versicherung. Im Anschluss an die Geburt stehen dir dann pro Monat 250 € an Kindergeld zu.
Elternzeit und Elterngeld planen
Nach der Geburt stehen Eltern unterschiedliche Optionen zur Verfügung, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Elternzeit und Elterngeld sind dabei die zentralen Bausteine. Das Elterngeld wird dir gewährt, wenn du nach der Geburt entweder gar nicht oder weniger arbeitest. Es beträgt 65–100 % des vorherigen Nettogehalts, mindestens 300 € und maximal 1800 € pro Monat.
Am besten plant ihr gemeinsam, wer wie lange Elternzeit nimmt, um die maximalen 14 Monate des Basiselterngeldes auszuschöpfen. Beide Elternteile können sich an der Betreuung beteiligen, dabei kann eine Person maximal zwölf Monate beantragen und die restlichen zwei Monate sind immer Partnermonate.
Ihr könnt aber auch beide beispielsweise jeweils sieben Monate nehmen. Das Elterngeld plus bietet dir zusätzliche Flexibilität. Es ist vor allem interessant für Familien, in denen beide Elternteile direkt nach der Geburt in Teilzeit arbeiten möchten. Der Betrag entspricht lediglich der Hälfte des Basiselterngelds, kann dafür jedoch doppelt so lange bezogen werden, bis zu 28 Monate.
Wo reiche ich die Anträge ein?
Das Elterngeld beantragst du bei der Elterngeldstelle deines Wohnsitzes. Dazu reichst du die Geburtsurkunde, den Personalausweis, die Bescheinigung der Krankenkasse über Mutterschaftsgeld, sofern gestellt, die Nachweise über das Einkommen vor der Geburt und die Bescheinigung des Arbeitgebers über die Elternzeit ein. In vielen Bundesländern geht das mittlerweile online.
Bei deinem Arbeitgeber solltest du spätestens sieben Wochen vor Beginn der Elternzeit schriftlich einreichen, wie lange du in Elternzeit gehst. Wenn du deine Fristen einhältst, dann muss der Arbeitgeber die Elternzeit gewähren und darf diese nicht verweigern. Das Mutterschaftsgeld beantragst du bei deiner Krankenkasse.
Dazu reichst du den voraussichtlichen Geburtstermin ein, diesen erhältst du von deinem Arzt oder einer Hebamme. Der Arbeitgeber wird automatisch von der Krankenkasse informiert und zahlt die Differenz. Das Kindergeld wird bei der Familienkasse der Agentur für Arbeit beantragt. Dazu benötigst du die steuerliche Identifikationsnummer deines Kindes, die nach der Geburt per Post kommt. Außerdem brauchst du die Geburtsurkunde deines Kindes. Den Antrag kannst du online ausfüllen und das Formular direkt abschicken.