Gerade ist wieder die Zeit des Jahres, in der Stinkwanzen in unserer Keller, Häuser und Wohnungen kommen. Nicht nur Menschen versuchen, der Kälte zu entfliehen - auch die Wanzen suchen in Unterschlupf, um sich vor der Witterung zu schützen.
Doch sind die Insekten für den Menschen gefährlich? Keineswegs. Von ihnen geht weder für uns noch für unser Zuhause eine Gefahr aus. Sie beißen nicht, stechen nicht und übertragen auch keine Krankheiten. Das einzige, was man den sogenannten Stinkwanzen ankreiden kann, ist ein übel riechendes Sekret, das sie absondern, wenn sie sich bedroht fühlen oder zerquetscht werden. Ein Grund, die Tiere nach Möglichkeit nicht zu töten.
Aus der Wohnung fernhalten: Eine Wanze kann bis zu 450 Eier legen
In den meisten Fällen dringen Wanzen beim Lüften, über Jalousienkästen oder offene Türen ein, wie Ökotest berichtet. Wenn du eine Wanze bei dir vorfindest, musst du keine Angst vor dem Tierchen haben. Du solltest es jedoch trotzdem so schnell wie möglich wieder vor die Tür befördern, da eine Wanze alleine in kürzester Zeit bis zu 450 Eier legen und sich damit äußerst schnell vermehren kann. Um eine Wanzenplage zu vermeiden, sollte man daher schnell handeln.
Um den unerwünschten Besuch zu vermeiden, solltest du darauf achten, beim Lüften das Licht auszulassen. Dadurch ist deine Wohnung für die Tierchen nur noch halb so interessant. Auch solltest du deine Fenster weitestgehend geschlossen lassen. Wenn du das nicht willst, kannst du die Fenster mit einem Fliegengitter ausrüsten, um eine physische Barriere zu schaffen.
Achte darauf, dass die Ritzen deiner Fenster und Türen gut abgedichtet sind. Die Stinkwanze wird nur zwölf bis 13 Millimeter groß und kann dadurch auch durch kleinste Lücken und Löcher schlüpfen.
Was, wenn es eine Stinkwanze in die Wohnung schafft?
Wie bereits erwähnt, solltest du die Insekten wegen ihres stinkenden Sekrets nicht umbringen. Natürlich gibt es die Möglichkeit, die Tierchen mit dem Staubsauger einzusaugen - auch davon wird von Experten allerdings abgeraten. Da eine eingesaugte Wanze entweder im Staubsaugerbeutel stirbt oder sich in Gefahr sieht, verbreitet sich auch in diesem Fall der Gestank. Um die Wanzen schnell und einfach zu entfernen, nutze am besten ein Glas und ein stabiles Stück Papier. Fang die Wanze mit dem Glas ein und schiebe das Papier einfach unter die Glasöffnung. So kannst du das Tier aus der Wohnung tragen und freilassen, ohne es berühren zu müssen.
Weltweit gibt es über 40.000 Wanzenarten - davon sind ungefähr 1000 in Deutschland heimisch. Es ist jedoch eine zunehmende Tendenz zu verzeichnen, die sich auf den Klimawandel zurückführen lässt. Die Folge: Immer mehr Wanzenarten siedeln sich hierzulande an.
Ein Beispiel sind die mediterranen Randwanzen, die ihr Lebensgebiet immer weiter in den Norden ausdehnen. Es kann also sein, dass wir in den nächsten Jahren im Herbst immer mehr unliebsame Besucher in unseren vier Wänden auffinden werden.
Bettwanzen: Der gefährliche Namensvetter
Auch wenn sich die Bettwanze den "Nachnamen" mit Stinkwanzen, Kiefernwanzen, Feuerwanzen und Co. teilt, hat sie mit ihren Namensvettern wenig zu tun. Denn im Gegensatz zu diesen ist sie alles andere als harmlos. Die Bettwanze ernährt sich nicht von Obst oder Früchten - sondern von Blut. Sie beißt uns und hinterlässt juckende Quaddeln auf der Haut. Das Schlimmste aber ist, dass man sie kaum wieder loswird, wenn sie einmal den Weg ins Haus beziehungsweise Bett gefunden hat. Da hilft meist nur noch der Kammerjäger. Die gute Nachricht: In Deutschland ist die Bettwanze so gut wie ausgerottet. Es besteht aber immer die Chance, sie aus anderen Ländern als blinder Passagier einzuschleppen.