• Wie hängen Herzerkrankungen und Psyche zusammen? 
  • Bedingen Herzerkrankungen Depressionen?
  • Was kann getan werden?

Immer wieder kann es passieren, dass sich psychische Belastungen anhand körperlicher Symptomen zeigen. Auch dass durch körperliche Erkrankungen psychische Beschwerden entstehen, kommt immer wieder vor. Häufig wird nicht sofort deutlich, wie die verschiedenen Beschwerden zusammenhängen. Es ist deshalb wichtig, dass Betroffene sowohl ärztlich als auch psychologisch gut begleitet werden. 

Wie hängen Herzerkrankungen und Psyche zusammen?

Die psychische und körperliche Gesundheit einer Person sind stark voneinander abhängig und haben eine Wechselwirkung. Die Psychosomatik beschäftigt sich zum einen damit, inwiefern körperliche Probleme Einfluss auf die Psyche haben können. Auf der anderen Seite untersucht sie, wie psychische Erkrankungen sich auf den Körper auswirken können. Auch Psyche und Herzerkrankungen stehen in komplexen Zusammenhängen zueinander.

Depressionen wirken sich nicht nur auf das mentale Befinden einer Person aus, sondern auch auf das Verhalten und den Körper. Betroffene haben aufgrund der Krankheit häufig einen eher ungesunden Lebensstil. Das äußert sich beispielsweise in ungesunder Ernährung oder Bewegungsmangel, was sich wiederum negativ auf den ganzen Körper und somit auch auf das Herz auswirkt. Auch der damit einhergehende Stress hat direkte negative Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem und sollte nicht unterschätzt werden. 

Diese Dinge können auf Dauer Herzkranzgefäße verengen oder den Herzmuskel schädigen und verschiedene Herzerkrankungen können die Folge davon sein. Andersherum kann es aber auch passieren, dass eine Person nach einer Herzerkrankung eine Depression entwickelt. Das liegt daran, dass eine Erkrankung am Herzen eine extrem belastende Situation ist und auch Todesängste hervorbringen kann. Im schlimmsten Fall kommen Betroffene in einen Teufelskreis aus Depression und Herzerkrankung

Bedingen Herzerkrankungen Depressionen?

Sowohl Herzerkrankungen als auch Depressionen sind stark verbreitete Krankheiten, was die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person an beidem erkrankt, statistisch erhöht. Herzerkrankungen haben eine Prävalenz von bis zu 30 Prozent. Von Depressionen ist etwa jede fünfte Frau und jeder zehnte Mann mindestens einmal im Leben betroffen. Dennoch treten die beiden Erkrankungen allerdings auffällig oft gemeinsam auf


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Grund dafür ist, dass beiden Erkrankungen die gleichen Systeme zugrunde liegen. So ist zum Beispiel bei beiden Erkrankungen die Herzratenvariabilität geringer, was die Belastbarkeit des Herzens vermindert. Das kann Herzrhythmusstörungen und einem plötzlichen Herztod führen. Auch der Neurotransmitter Serotonin spielt eine Rolle. Das Hormon hat Einfluss auf die Blutgerinnung. Wenn es nicht normal arbeitet, kann es zu Gerinnungsstörungen kommen. Zudem haben beide Krankheitsbilder ähnliche Risikofaktoren. Beispielsweise begünstigen ein niedrigeres Gehalt und der häufig damit einhergehende niedrigere sozioökonomische Status sowohl Depressionen als auch Herzerkrankungen.

Allerdings können nicht nur Herzerkrankungen zu Depressionen führen, sondern auch andersherum. Menschen, die unter einer Depression leiden, haben häufig ein höheres Risiko auch an einer Herzerkrankung zu erkranken. Beide Krankheiten können einander also stark beeinflussen, aber auch unabhängig voneinander auftreten.

Was kann getan werden?

Wenn eine Person nach einer Herzerkrankung unter einer Depression leidet, gibt es verschiedene Ansätze für die Behandlung. Wie bei anderen Depressionen auch wird häufig versucht, den Betroffenen durch Therapie oder Antidepressiva zu helfen. 

Die psychologische Behandlung zeigt oft eine Wirkung und konnten die Lebensqualität der Patent*innen wieder verbessern. Besonders die kognitive Verhaltenstherapie kann in diesen Fällen erfolgreich angewandt werden. Dabei steht vor allem die Veränderung von Verhaltensweisen und inneren Überzeugungen im Mittelpunkt. 

Auch Medikamente wurde immer wieder eingesetzt, um Depressionen nach Herzerkrankungen zu behandeln. Allerdings ist die Behandlung mit Antidepressiva meist nur bei mittelschweren und schweren Depressionen sinnvoll und wird fast immer mit einer Psychotherapie kombiniert. Außerdem ist nicht jedes Antidepressivum für Personen geeignet, die vorher von einer Herzerkrankung betroffen waren

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