• Was ist der Goldene Schnitt?
  • Wie kann Schönheit damit berechnet werden?
  • Welche weiteren Aspekte sollten bedacht werden?

Jeder findet etwas anderes an Menschen hübsch. So finden die einen beispielsweise blonde Haare sehr attraktiv, andere bevorzugen brünette Menschen. Doch lässt sich Schönheit auch messen oder berechnen? Eine solche Formel gibt es tatsächlich; aber wie viel sagt sie wirklich aus?

Der Goldene Schnitt als Maß für Ästhetik

Julian De Silva, ein britischer Schönheitschirurg, hat es berechnet: Die Schauspielerin Jodie Comer ist demnach die schönste Frau der Welt. Dabei hat er sich an dem sogenannten "Goldenen Schnitt" orientiert. Dies ist eine Gestaltungsregel, die ein Teilungsverhältnis bezeichnet. Das Verhältnis wird sowohl in der Mathematik als auch in der Architektur, der Kunst und den Naturwissenschaften verwendet.

Beim Goldenen Schnitt wird eine Strecke vereinfacht gesagt in bestimmte Teile unterteilt. Dieses Verhältnis der Teile zueinander findet die Mehrheit der Menschen sehr ästhetisch und somit sehr schön. In der Regel ist es beim Goldenen Schnitt so, dass der größere Teilabschnitt etwa 62 Prozent der Gesamtstrecke ausmacht. Der kleinere Teilabschnitt macht entsprechend rund 38 Prozent aus. Beide Strecken stehen somit in einem Verhältnis von 1 zu 1,6 zueinander.

Teilt man eine Strecke in zwei Abschnitte, sollte dem Goldenen Schnitt zufolge das Verhältnis des Ganzen zur längeren Teilstrecke ebenso sein wie jenes von der längeren zur kürzeren Teilstrecke. Daraus lässt sich eine einfache Formel entwickeln: (a+b)/b = b/a

Gesichtsproportionen erfüllen den Goldenen Schnitt

Das Prinzip kann auch auf Gesichtsproportionen bezogen werden. Wie unter anderem National Geographic berichtet, führte De Silva computergestützte Messungen durch. Er überprüfte bei verschiedenen Gesichtern von Prominenten, inwieweit die Gesichtsproportionen den Goldenen Schnitt erfüllten. Sein Gedanke dahinter: Je mehr die Gesichtsportionen mit dem Goldenen Schnitt prozentual übereinstimmen, desto schöner ist das Gesicht.

Die computergestützten Messungen führten De Silva zu der britischen Filmschauspielerin Jodie Comer. Ihr Gesicht entspricht nahezu perfekt dem Goldenen Schnitt; besonders in Bezug auf Lippen, Augen und Nase. Auf dem zweiten Platz landete die amerikanische Schauspielerin und Sängerin Zendaya, auf dem dritten das amerikanische Model Bella Hadid.

Forscher und Forscherinnen des Max-Planck-Instituts führen aus, dass wir Dinge besonders schön finden, die der Natur ähneln. Weiter mögen wir Symmetrie. So galten schon zu Urzeiten symmetrische Körper und Gesichter als attraktiv. Damals war Symmetrie auch ein Indikator für Gesundheit. Wer schiefe Augen oder einen stark gekrümmten Rücken hatte, war in der Regel krank. Uns sollte dennoch immer bewusst sein, dass Schönheit immer relativ und subjektiv ist. Über die Jahre hinweg verändern sich die Vorstellungen von Schönheit stetig – des Weiteren sind sie je nach Kulturkreis unterschiedlich.

Unterschiedlich wahrgenommene Schönheit

Eine kulturübergreifende Studie von Marta Kowal und ihrem Team kam zu dem Ergebnis, dass Menschen heutzutage etwa vier Stunden täglich mit ihrem Äußeren beschäftigt sind. Der Studie zufolge werden wir für ein gutes Aussehen belohnt beziehungsweise unser Belohnungszentrum aktiviert.

Eine andere Studie von Eva Sierminska und Karan Singhal zeigte, dass als attraktiv empfundene Menschen es oft leichter im Leben haben. Sie haben nicht nur mehr Chancen bei Bewerbungen, sondern verdienen häufig auch mehr. Der Wunsch nach einem "idealen" Aussehen birgt allerdings auch seine Gefahren. Fokussierst du dich zu sehr darauf, kann es dazu führen, dass du dich sehr unwohl in deiner Haut fühlst. Nicht selten können hieraus psychische Probleme entstehen. Das Unwohlsein kann dadurch verstärkt werden oder sogar daraus entstehen, dass man auf den sozialen Medien immer wieder unrealistischen Schönheitsbildern begegnet.

Das "perfekte" Aussehen gibt es final nicht. Jeder hat einen anderen Körper, den er zu akzeptieren lernen sollte. Vielmehr sollte es darum gehen, den Körper gesund zu halten und ihn für seine Fähigkeiten zu schätzen. Zuletzt sollte sich jeder noch einmal dessen bewusst werden, dass Schönheit zu einem großen Teil von innen kommt. Wer einen sympathischen Charakter hat, wird oft auch als schöner wahrgenommen. Dies konnte wissenschaftlich in einer Studie der chinesischen Huazhong University of Science and Technology nachgewiesen werden.

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