Schwitzen ist eine normale Funktion des Körpers, um sich abzukühlen. Wenn du Sport treibst oder dich an heißen Tagen draußen aufhältst, ist es nicht ungewöhnlich ins Schwitzen zu geraten. Sollte dein Schweiß einen Geruch nach Urin haben, solltest du aufmerksam werden - er könnte auf chronisches Nierenversagen hindeuten.

Auch starkes, nächtliches Schwitzen ist ein Anzeichen, welches ernst nehmen sollte. Welche Ursachen können dahinter stecken?

Was ist Nachtschweiß genau?

Nachtschweiß wird von Experten auch als nächtliche Hyperhidrose bezeichnet und wird als starkes Schwitzen, das nicht auf äußere Einflüsse zurückgeführt werden kann, verstanden. Ein wenig verschwitzt am Morgen aufzuwachen, gilt noch nicht als Nachtschweiß.

"Oft geben die Patienten an, schweißgebadet aufzuwachen", erklärt Dr. Joseph Ojile, Geschäftsführer des Clayton Sleep Institute in St. Louis, Missouri. "Sie müssen dann mitten in der Nacht aufstehen und sich umziehen und mitunter sogar die Bettwäsche wechseln."

Vom nächtlichen Schwitzen sind sowohl Männer als auch Frauen betroffen. Laut einer Studie von der University of Oklahoma berichten 41 Prozent der Menschen ihren Hausärzten von nächtlichem Schwitzen. Das starke Schwitzen ist nicht nur unangenehm - es wirkt sich auch nachteilig auf den Schlaf aus, wenn jemand nachts seine Kleidung wechseln muss. Aufgrund von Schlafstörungen kannst du dann gereizter, gestresster und auch ängstlicher sein. Dadurch erhöht sich wiederum das Risiko für Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes.

Was sind die Ursachen von Nachtschweiß?

Für nächtliches Schwitzen kann es sehr viele Ursachen geben. Manche sind geschlechtsspezifisch - wie hormonelle Veränderungen. Andere können jedoch auf beide Geschlechter zutreffen.

1. Medikamente

Bestimmte Medikamente, wie beispielsweise Blutdruckmedikamente, empfängnisverhütende Mittel oder auch Arzneimittel für Atemwegserkrankungen können für nächtliches Schwitzen ursächlich sein. Verschreibungspflichtige Medikamente, wie beispielsweise Antidepressiva, können ebenfalls nächtliche Hyperhidrose verursachen. Laut einer Studie, die in der Fachzeitschrift Annals of Clinical Psychiatry veröffentlicht wurde, leiden 5 bis 14 Prozent der Menschen, die Antidepressiva nehmen, an nächtlichem Schwitzen. Wenn du also verschreibungspflichtige Medikamente einnimmst und bemerkst, dass du nachts stark schwitzt, könnte dies miteinander zusammenhängen.

2. Schlafapnoe

Eine weitere Ursache, die hinter Nachtschweiß stecken kann, ist die Schlafapnoe. Schlafapnoe bedeutet übersetzt "Atemstillstand im Schlaf". Bei einer Schlafapnoe sind die Atemwege der Betroffenen so verengt, dass die Atmung nicht nur deutlich erschwert ist, sondern sogar vollständig aussetzt. Wenn die Atmung aussetzt, werden laut Ojile im Rahmen der Kampf-oder-Flucht-Reaktion bestimmte Hormone freigesetzt, die zu stärkerem Schwitzen führen. Die Wahrscheinlichkeit einer Schlafapnoe ist übrigens bei Männern etwa doppelt so hoch wie bei Frauen.

3. Säurereflux

Wer unter einem Säurereflux leidet, der kann auch Probleme mit Nachtschweiß haben. Bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit gelangt Magensäure in die Speiseröhre und führt – vor allem nachts – zu Sodbrennen und Schmerzen im Brustkorb. Menschen mit einem Säurereflux leiden jedoch auch häufig an einer Schlafapnoe, daher ist dieser Zusammenhang nicht ganz eindeutig.

4. Alkohol und Koffein

Auch Alkohol und Koffein können dazu führen, dass jemand unter Nachtschweiß leidet. Alkohol erweitert die Blutgefäße der Haut, wodurch einem schnell warm wird. Menschen, die viel Alkohol trinken, neigen daher eher zu nächtlichem Schwitzen. Manche Studien sehen eine Verbindung zwischen Koffeinkonsum und Hitzewallungen, doch auch hier sind die Ergebnisse nicht ganz klar.

5. Angstzustände

Wer richtig nervös war, der kennt es sicherlich, dass man schnell ins Schwitzen geraten kann. Angstzustände können dazu führen, dass jemand stärker schwitzt - und das ist nicht nur tagsüber so. Menschen, die an Panik- oder Angststörungen leiden, haben mit einer höheren Wahrscheinlichkeit mit nächtlichem Schwitzen zu kämpfen.

6. Schilddrüsenüberfunktion

Bei einer überaktiven Schilddrüse stellt das Organ zu viele Hormone her, was wiederum den Stoffwechsel ankurbelt. Darauf folgt eine schnelle Überhitzung und ein grundsätzlich verstärktes Schwitzen.

7. Nächtliche Unterzuckerung

Auch Menschen mit Diabetes können unter Nachtschweiß leiden. Starkes Schwitzen ist ein Anzeichen dafür, dass der Blutzucker stark gesunken ist. Sie benötigen dann eine Nahrungsaufnahme oder eine Flüssigkeitszufuhr, um ihren Blutzucker wieder auf ein normales Niveau zu bekommen. Eine Unterzuckerung im Schlaf kann gefährlich werden, daher sollten Personen, die an Diabetes und Nachtschweiß leiden, mit einem Arzt darüber sprechen.

8. Infektionen oder Erkrankungen

Infektionen und Erkrankungen können sich ebenfalls durch Nachtschweiß zeigen. Es könnten Infektionen wie Tuberkulose oder Erkrankungen wie Lymphome dahinter stecken. Doch Ojile beruhigt: "Das ist kein Grund zur Angst, aber wenn du unter nächtlichen Schweißausbrüchen leidest, sollte dein Arzt darüber informiert sein".

Nachtschweiß: Das kannst du dagegen tun

Um das Schwitzen in der Nacht loszuwerden, ist es zunächst wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu finden. In manchen Fällen reicht jedoch eine Umstellung der Ernährung oder der Lebensweise, um das Schwitzen zu reduzieren.

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Nachtschweiß wird zwar nicht durch hohe Temperaturen ausgelöst, doch ein warmes Schlafzimmer kann das Problem verschärfen. Ojile sagt dazu: "Eine deutliche Senkung der Raumtemperatur kann nächtlichen Schweißausbrüchen vorbeugen." Nachtwäsche aus feuchtigkeitsdurchlässigen Stoffen kann ebenfalls helfen.

Eine weitere Ursache, die du angehen kannst, ist dein Gewicht. Übergewichtige Menschen sind nämlich anfälliger für nächtliches Schwitzen, da sie wahrscheinlicher an einer Schlafapnoe leiden. Forschungen haben gezeigt, dass Übergewicht das Risiko für die nächtlichen Atemaussetzer stark erhöht. Eine Reduzierung des Körpergewichts um nur zehn Prozent kann bereits zu einer erheblichen Verbesserung beitragen.

Bei deiner Ernährung kannst du ebenfalls einige Hebel bewegen, um deinen Schlaf zu verbessern. Gerade am Abend empfiehlt es sich, Lebensmittel und Getränke zu meiden, die Nachtschweiß auslösen können wie beispielsweise Koffein, Alkohol oder scharfes Essen. Bei Frauen in den Wechseljahren können Lebensmittel auf Sojabasis wie Tofu oder Edamame die Symptome der Wechseljahre lindern. Forschungen zufolge leiden Frauen, die Nahrungsergänzungsmittel mit Soja-Isoflavonen einnehmen, weniger unter Nachtschweiß, wie Weightwatchers berichtet.

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Dieser Artikel beinhaltet allgemeine Informationen zum entsprechenden Gesundheitsthema. Er soll nicht zur Selbstdiagnose, -behandlung oder einer Medikation dienen. Dieser Artikel kann keinesfalls den Arztbesuch ersetzen. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern sollten immer von einem Experten beantwortet werden.