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Frauengesundheit

Ernährung bei Endometriose: Diese Lebensmittel lindern deine Schmerzen

Eine angepasste Ernährung reduziert nachweislich die Schmerzen bei Endometriose - eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen in Deutschland. Bisher existieren keine heilenden Therapien, Mediziner*innen empfehlen vermehrt eine begleitende Ernährungstherapie.
Gesunde Ernährung hilft bei Endometriose: Buntes Obst und Gemüse stoppt Entzündungen. CC0 / Pixabay / nastya_gepp
  • Endometriose betrifft in Deutschland 10 bis 15 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter
  • Die Frauenerkrankung verläuft chronisch und ist bislang nicht heilbar
  • Therapieoptionen: medizinische, psycho- und physiotherapeutische Ansätze
  • Studien belegen: Ernährung beeinflusst Beschwerden von Endometriose 

Die Erkrankung Endometriose betrifft in Deutschland rund zwei Millionen Frauen – laut dem Robert Koch-Institut (RKI) gibt es jährlich 40.000 neue Diagnosen. Mediziner*innen können bislang nur die Symptome der Erkrankung behandeln - durch Operationen, Hormon- und Schmerztherapien. Eine Ernährungsumstellung ist ein weiterer Ansatz, um Schmerzen zu lindern und Entzündungen einzudämmen.

Ausweglose Krankheit Endometriose? Ernährung ist ein Teil der Therapie

Endometriose ist eine chronische Erkrankung bei Frauen, bei der entzündliches Gewebe wächst. Die Frauen leiden unter starken Schmerzen und oftmals unter einem unerfüllten Kinderwunsch. Die Gewebeherde vermehren sich im Beckenraum, treten aber häufig auch in anderen Bereichen des Körpers auf. Sicher ist: Endometriose beeinflusst Körper und Psyche. Hier erfährst du mehr über Endometriose und den langen Weg zur Diagnose.

Die Ursache der Erkrankung ist bisher unerforscht, eine Behandlung von Endometriose reduziert im besten Falle Symptome. Die wichtigsten Ziele bleiben: Schmerzlinderung, Alltagsbewältigung und einen Kinderwunsch ermöglichen. 

Eine Operation ist zurzeit die gängigste Diagnoseform und dient gleichzeitig zum Entfernen der Endometriose-Herde. Eine Hormontherapie soll anschließend ein erneutes Zellwachstum verhindern und den Hormonhaushalt regulieren, eine Schmerztherapie die Beschwerden medikamentös lindern. In der multimodalen Schmerztherapie vereinen sich Bewegungstherapie, Entspannungstechniken, Selbstmanagement und soziale Angebote mit medikamentöser Behandlung. Das Ziel: Den Schmerzkreislauf durchbrechen und Strategien im Umgang mit der Erkrankung erlernen. Eine Ernährungsumstellung ist Teil der Therapie, denn die Ernährung beeinflusst die Beschwerden der Patientinnen.

Schinken, Parmesan und Wein - keine gute Wahl bei Endometriose 

Rotes Fleisch und Wurstwaren entfachen Entzündungen und beeinflussen den Hormonhaushalt.  Wurst enthält außerdem Histamin – ein Reizstoff, der Schmerzen verstärken kann. Histamin findet sich in lang gereiften Lebensmitteln, wie Hartkäse und Sauerkraut, aber auch in Wein, Sekt und Bier.

Und auch der abendliche Snackteller mit Chips und Knabbereien verstärkt die Beschwerden. Stichwort: Transfette. Ob Zucker, Gluten und Alkohol auch Schmerzen erhöhen, wird noch erforscht. Besser ist eine vollwertige Ernährung, wie sie die Deutsche Gesellschaft für Gesundheit (DGE) empfiehlt. 

Endometriose-Patientinnen wählen zusätzlich Lebensmittel, die Entzündungen hemmen, den Hormonhaushalt regulieren und Schmerzen mindern:

  • Obst und Gemüse: Nimm 5 am Tag, gilt noch immer. Eine Studie belegt den positiven Effekt von Orangen, Beeren, Paprika, Karotten und Kürbis. Die Vitamine A, C und E reduzieren chronischen Schmerzen und verhindern eine unkontrollierte Ausbreitung der Endometriose-Herde. Vorsicht:  Kohl, Blumenkohl, Brokkoli, Mais und Erbsen sind nicht die erste Wahl, sagt Silke Neumann, Ernährungsberaterin für die Endometriose-App. Eine hohe Menge von diesem Gemüse erhöht das Risiko für Endometriose, die Ursachen sind bisher unerforscht. 
  • Fisch: Makrelen, Lachs und Hering enthalten Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken. Die DGE empfiehlt fettreichen Fisch ein- bis zweimal pro Woche. Vegetarier*innen erhalten Omega-3-Fettsäuren durch Rapsöl und Rotalgen. 
  • Milchprodukte: Calcium und Magnesium hemmen nachweislich Entzündungen. Die Experten der Endometriose-App empfehlen fettarme Milchprodukte, um entzündungsfördernde tierische Fette zu reduzieren: Die DGE empfiehlt einen täglichen Verzehr, etwa von Buttermilch, Frischkäse und Kefir. 
  • Gewürze: Ingwer, Kurkuma und Ceylon-Zimt* gelten als entzündungshemmende Mittel und eignen sich als wohltuende Tees. Ingwer enthält Gingerole, die laut einigen Studien Schmerzen senken und Entzündungen beruhigen. Kurkuma wirkt in Kombination mit schwarzem Pfeffer außerdem wundheilend. 

Grundsätzlich gilt: Passe bei Endometriose deine Ernährung an deine Beschwerden an - ein Ernährungstagebuch* hilft dir dabei, Lebensmittel zu testen und die Reaktionen deines Körpers schriftlich festzuhalten. Eine Ernährungsumstellung besprichst du am besten mit deinen Ärzt*innen oder einem/einer Ernährungsberater*in. 

Buchtipps gegen Endometriose

 

Isst du diese 7 Lebensmittel bei deiner chronischen Entzündung? Lies in diesem Artikel weiter

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