Mehr als 12 Millionen Menschen in Deutschland sind vom Reizdarmsyndrom (RDS) betroffen. Ein Reizdarm kann sich durch zahlreiche Beschwerden bemerkbar machen, wie etwa Durchfall, Blähungen, Verstopfung oder Bauchschmerzen. Die Ursachen sind vielfältig und oft schwer zu identifizieren. Experten sind sich jedoch einig, dass die Ernährung eine bedeutende Rolle beim RDS spielt. Besonders die sogenannten Fodmap in Lebensmitteln können laut Medizinern für Verdauungsprobleme sorgen. Fodmap ist eine Abkürzung für eine ganze Reihe von Inhaltsstoffen mit recht sperrigen Namen: fermentierte Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole.

Diese zählen zu den Kohlenhydraten und Zuckeralkoholen und werden eigentlich bereits im Dünndarm fast vollständig verdaut. Bei Menschen mit einer Darmerkrankung oder Reizdarm kann es aber passieren, dass die Fodmap nicht ganz aufgespalten werden. So gelangen die Stoffe in den Dickdarm, wo sie Wasser in den Darm ziehen können. Die Folge wäre Durchfall. Sie können auch von Bakterien abgebaut werden, wobei Gase entstehen - was wiederum Blähungen oder Bauchschmerzen zur Folge hat. 

Reizdarm-Syndrom: Was bringt es weitgehend auf Fodmap-Lebensmittel zu verzichten?

Mehrere Studien haben bereits gezeigt, dass eine Ernährungsumstellung auf Lebensmittel mit geringem Fodmap-Gehalt, die Beschwerden bei RDS lindern kann. Forschende aus Neuseeland haben bisherige Studien zur Fodmap-Diät zusammengefasst. "Bis zu 86 Prozent der Patienten mit RDS haben eine Verbesserung ihrer Symptome festgestellt", heißt es in der Analyse, die im Fachjournal "Clinical and Experimental Gastoenterology" erschienen ist. Auch Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn können von einer Fodmap-Diät profitieren. Entzündungshemmende Medikamente sind für diese Patienten aber weiterhin notwendig. 

Die Ernährungsumstellung sollten Betroffene immer vorher mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt absprechen. Da es keinen Test für eine Empfindlichkeit gegen Fodmap gibt, hilft nur Ausprobieren. Patienten sollen in der Regel Nahrungsmittel mit hohem Fodmap-Gehalt für vier bis sechs Wochen von ihrem Speiseplan streichen. Lassen die Reizdarm-Beschwerden nach, ist eine Fodmap-Unverträglichkeit sehr wahrscheinlich. Welche Lebensmittel darf man bei einer Fodmap-Diät essen und welche sollte man weglassen?

Diese Lebensmittel haben einen niedrigen Fodmap-Gehalt:

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  • Obst: Bananen, Himbeeren, Grapefruit, Honigmelone, Kiwi, Zitrusfrüchte, Trauben
  • Gemüse: Karotten, Paprika, Chinakohl, Kopfsalat, Gurke, Kürbis, Mais, Sellerie, Tomaten, Zucchini 
  • Milch und Getreide: laktosefreie Milchprodukte, glutenfreie Getreideprodukte, gereifter Käse, Feta, Brie, Dinkelbrot
  • Sonstige Inhaltsstoffe: Traubenzucker (Glukose), Haushaltszucker (Saccharose)

Diese Lebensmittel haben dagegen einen hohen Fodmap-Gehalt und sollten gemieden werden:

  • Obst: Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Mango, Wassermelone
  • Gemüse: Brokkoli, Blumenkohl, Hülsenfrüchte (Erbsen, Kichererbsen, Linsen, Zuckerschoten, rote Bohnen), Artischocken, Zwiebeln, Knoblauch, Pilze, Schwarzwurzeln
  • Milch und Getreide: Kuhmilch, Buttermilch, Frischkäse, Ricotta, Weizen- oder Roggenbrot, Nudeln, Kuchen, Kekse
  • Sonstige Inhaltsstoffe: Honig, Sorbit, Mannit, Maltit, Xylit, Isomalt
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Lebensmittel, die einem besonders wichtig sind, können nach der ersten Phase nach und nach wieder hinzugefügt werden. Dann sollten Patienten genau beobachten, ob wieder Symptome auftreten. Da die Fodmap-Diät recht kompliziert ist, ist professionelle Unterstützung ratsam. Eine Ernährungsberatung oder spezielle Ratgeberbücher können Betroffenen helfen. Der Ernährungsmediziner Wolfgang Holtmeier vom Krankenhaus Köln-Porz schlägt im Gespräch mit der "Apotheken Umschau" auch eine einfachere Alternative vor: "Oft genügt es auch, sich erst einmal weizenfrei zu ernähren, weil man dann automatisch auch weniger problematische Oligosaccharide verzehrt." Diese Diät sei für Laien einfacher. Glutenfreie Produkte gibt es inzwischen in jedem Supermarkt zu kaufen. 

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