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Ernährung

Keimender Knoblauch und Zwiebeln: Kann man das noch essen oder ist das giftig?

Kann man keimende Zwiebeln und Knoblauchknollen gefahrlos essen oder werden sie giftig, wie es bei Kartoffeln der Fall ist? Wir haben die Antwort.
  • Zwiebeln und Knoblauchknollen entwickeln nach einiger Zeit Triebe
  • Diese Keime können gefahrlos verzehrt werden
  • Dennoch sollte man bei der Zubereitung einige Punkte beachten

Auskeimende Lebensmittel wecken in uns eine Grundfurcht vor einer Vergiftung, weil es die weit verbreitete Auffassung gibt, dass Triebe und Keimstellen ein Lebensmittel ungenießbar machen. Schon früher hat die Oma immer gesagt, dass Kartoffeln, die austreiben ein fall für den Biomüll sind - ansonsten droht Vergiftungsgefahr. Gilt das aber auch für Knoblauch und Zwiebeln?

Keime trotz richtiger Lagerung: Aber sind sie giftig?

Trotz richtiger Lagerung lässt sich nicht vermeiden, dass Zwiebeln mit der Zeit zu keimen anfangen. Lange war es strittig, ob man keimende Zwiebeln noch essen sollte. Mittlerweile gibt es dazu keine zwei Meinungen mehr - Zwiebeln entwickeln keine giftigen Stoffe und sind bedenkenlos essbar, wie das Bundeszentrum für Ernährung bestätigt. Mitsamt ihrem Austrieb ist der Verzehr noch möglich. 

Rezept für Bamberger Zwiebeln

Es spielt dabei auch keine Rolle unter welchen Umständen und nach welcher Zeit die Keime aus dem Gemüse sprießen: Egal ob die Zwiebel oder der Knoblauch im Dunkeln, im Kühlschrank oder den Winter hindurch mehrere Monate lang im Keller gelagert war, die Keime sind immer gleich unbedenklich.

Dennoch sollte man darauf achten, das Gemüse nach Feststellen des Austriebs rasch zu verbrauchen. Die Knolle verliert dadurch nämlich an Festigkeit und wird weicher. Das bedeutet nicht, dass eine Zwiebel schimmelt. Das Weichwerden zeigt lediglich, dass die Zwiebel durch den Austrieb ihr fleischiges Nährstoffreservoir nach und nach verliert. Außerdem werden sie trockener, da sich die Keime an ihren Wasserreserven bedienen.

Zwiebeln und Knoblauch mit Trieben werden weich und trocken: Gesenkter Nährstoffgehalt ist die Folge

Zwiebeln und Knoblauch sind also auch ausgetrocknet und weich noch essbar, allerdings sind sie in diesem Zustand deutlich ärmer an wertvollen Inhaltsstoffen, erklärtt-online-de. Besonders Knoblauch ist im frischen Zustand ein wunderbares Hausmittel, um auf natürlichem Weg den Blutdruck zu senken und der Verzehr der beiden Gemüsesorten kann außerdem Herzinfarkte und Schlaganfällen vorbeugen.

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Koch-Tipp: Das Grün der Zwiebel und des Knoblauchs kann außerdem in viele Rezepte integriert werden, ähnlich wie Frühlingszwiebeln oder Bärlauch: zum Verfeinern von Suppen, Kräuterquark oder Salaten. Daher bietet es sich sogar an, eine oder mehrere Zwiebeln oder Knoblauchknollen nicht sofort zu verzehren und sie keimen zu lassen. So können Sie immer wieder frische Triebe ernten und sparen sich den Gang in den Supermarkt, um Frühlingszwiebeln zu besorgen.

Sollte eine Zwiebel schimmeln, erkennt man das sofort. Eine Zwiebel entwickelt dann deutliche Schimmelspuren und fühlt sich matschig-weich an. Zudem kommt ein auffälliger Geruch hinzu. Diese Zwiebeln sollte man in jedem Fall wegwerfen - das Gleiche gilt für Knoblauch. 

Zu schnellem Verzehr wird geraten: So schmeckt das Gemüse am besten

Grundsätzlich sollte die Zwiebel- oder Knoblauchknolle so schnell wie möglich verbraucht werden. Bevor das Gemüse verwendet wird, sollte unbedingt daran gerochen werden. Sie sollten nur Gemüse verkochen, das wie gewohnt frisch und scharf riecht. Bei älteren keimenden Zwiebeln oder Knoblauchknollen mit wenig Substanz sollte man lieber nur die grünen Zwiebeltriebe verwenden. Gerichte, bei denen besonders viele Zwiebeln verwendet werden, sind Kartoffelgulasch, Französische Zwiebelsuppe, Röstzwiebeln oder Zwiebelkuchen.

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Wem die keimende Zwiebel trotzdem für den Verzehr nicht mehr zusagt, hat man vielleicht einen Platz für sie Platz auf dem Balkon oder im Garten. Die gekeimte Zwiebel kann nämlich auch eingepflanzt werden. Allerdings dauert es eine Weile, bis aus einer Küchenzwiebel neue Zwiebeln keimen können. Die gekeimte Zwiebel wird erst einmal wachsen und eine schöne Blüte hervorbringen. Diese sind im Beet oder auf dem Balkon ein absoluter Hingucker. Wenn die Blüte dann Samen bildet, können an diesen später neue Zwiebeln gezogen werden.

Fazit: Auch keimende Zwiebeln und Knoblauchknollen können bedenkenlos verzehrt werden und sind unter keinen Umständen giftig. Zwar trocknet der Keim das Gemüse aus, wodurch es weich werden kann und an Nährstoffen einbüßt, aber ein Risiko für die Gesundheit entsteht dabei nicht. Eine keimende Zwiebel oder Kartoffelknolle kann sogar hilfreich beim Kochen sein, weil man mit den Trieben viele Speisen verfeinern kann.

Anders als bei Zwiebeln ist es bei Kartoffeln. In ihren Trieben sammelt sich der giftige Stoff Solanin. Dieser führt zu Darmbeschwerden. Kartoffeln mit großen Trieben sollten daher am besten weggeworfen werden.